Erdbeben mit 7,3 in Türkei und Syrien

[EnRetard]

In meinem privaten Umfeld habe ich den Verdacht gehört, dass in Hatay nicht nur deshalb noch keine Hilfe der Regierung angekommen sei, weil die Rollbahn des Flughafens Hatay einen großen Riss habe, sondern auch, weil dort viele Alawiten (arap aleviler) leben, die Tayyip und die AKP leidenschaftlich ablehnen. Verschwörungsmythos oder was dran?

Nach Angaben von Lütfü Savaş, dem Bürgermeister der Metropolregion Hatay, haben Rettungsmaßnahmen begonnen. Interessanterweise erwähnte der CHP-Politiker in diesem Zusammenhang die Bürgermeisterkollegen von Istanbul, Ankara und Izmir, alle CHP.


The BBC’s Turkish language service is carrying some quotes from the Hatay metropolitan municipality mayor, Lütfü Savaş, who says search and rescue operations have begun in the region after a delay. He is quoted as saying:

With the support of the mayors of Ankara, Istanbul and İzmir, we can now provide food, tents and drinking water support. Most of the public buildings, our own building, the fire department, AFAD, three hospitals have been severely damaged, our losses are very high. The airport is unusable. We are focused on what we can recover quickly with construction equipment, but experienced professionals are needed. There is a serious communication problem in the city centre and in certain parts of Hatay.

Savaş said there are nearly 2,000 destroyed buildings in Hatay. He was also critical of anti-earthquake precautions, saying “It is a very strong earthquake, but we could have survived it with less damage.”

Race to find quake survivors – as it happened

At least 5,894 people have died in Turkey while 2,032 have died in Syria; WHO officials warn the total could be as high as 20,000

www.theguardian.com

 

[EnRetard]

Irgendwo dort Draußen, inmitten umgefegten Häuser, plündern Menschen eine BIM-Filiale (Einzelhandelskette), dessen Fensterscheiben eingeschlagen, die Regale umgeworfen sind...die Türen gesprengt zu sein scheinen.

Notwehr.

 

[sommersonne]

Häuser in Überschwemmungsgebieten in Deutschland waren und sind auch keine gute Idee. Und irgendwie ist die ganze Türkei eine Erdbebenzone.

Überschwemmungen in europäischen Gebieten sind auch schlimm. Aber Erdbeben in Gebieten mit Hochhäusern sind noch viel schlimmer. Ich sehe schon ein das die Infrastruktur das Bauen in die Höhe bestimmt. Dann sollte man vielleicht wenigstens mal nach Japan schauen wie die ihre Hochhäuser bauen und vor allem keine billigen gestreckten Materialien verwenden.

Zumal es in der Gegend 1000 Jahre lang kein Beben dieses Ausmaßes gegeben habe und die Platten entsprechend viel Druck aufgebaut hätten, sagte gestern die Seismologin Charlotte Krawczyk im ZDF.

Richtig, aber wie man sieht ist das leider keine Garantie. Keiner weiß genau wie und wann die Platten Druck aufbauen und vor allem wann sie ihn abbauen müssen.

Oh mensch das hört sich ja immer schlimmer an.

 

[EnRetard]

Richtig, aber wie man sieht ist das leider keine Garantie

nein, aber es erklärt die Stärke des Bebens.

 

[sommersonne]

In meinem privaten Umfeld habe ich den Verdacht gehört, dass in Hatay nicht nur deshalb noch keine Hilfe der Regierung angekommen sei, weil die Rollbahn des Flughafens Hatay einen großen Riss habe, sondern auch, weil dort viele Alawiten (arap aleviler) leben, die Tayyip und die AKP leidenschaftlich ablehnen. Verschwörungsmythos oder was dran?

Das wäre nicht sehr schlau. Mit einer richtig guten Hilfe könnte man sich die Bevölkerung zu Freunden machen.
Aber es geht der Türkei ja gerade ökonomisch nicht so gut. Da wird wohl eher auf ausländische Hilfe gehofft.

 

[sommersonne]

nein, aber es erklärt die Stärke des Bebens.

Du meinst es hat diese lange Zeit gebraucht um so einen Druck aufzubauen?

 

[sommersonne]

Notwehr.

Schön ist das nicht. Aber in einer Notlage und wenn man nicht weiß ob überhaupt und wann Hilfe kommt, kann ich das sogar verstehen.

 

[Berfin1980]

Inzwischen sind auch Hilfsmannschaften in Hatay eingetroffen, sie können aber nicht mit Flugzeugen eingeflogen werden, die einzige Landebahn hat auch große Schäden. Also Hubschrauber......

Ich habe gestern ein Anfrage bekommen, es wird jeder gebraucht. Ich melde mich mal ab. Evtl. dann eine Nachricht vom Einsatzort.

In Aleppo wurde in den Trümmern ein Baby geboren, die Mutter ist aber verstorben. Warum ausgerechnet Aleppos?

 

[EnRetard]

Inzwischen sind auch Hilfsmannschaften in Hatay eingetroffen, sie können aber nicht mit Flugzeugen eingeflogen werden, die einzige Landebahn hat auch große Schäden.

Hatte ich erwähnt. Die Landebahn hat Schäden. Trotzdem geht es nicht an, dass trotz zahlreicher Bilder aus dem weitgehend zerstörten Antakya und dem brennenden Hafen von Iskenderun, er brennt seit gestern, nichts passiert ist. Den Hatay-Skandal kann man hier nachlesen: https://www.bbc.com/turkce/articles/ce4yl2gw8dqo nachlesen, google-Übersetzung ins Englische does the job. Besonders schlimm hat neben Antakya Zentrum auch die Kreise Samandağ und Defne (Harbiye) erwischt.

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[Bintje]

Du meinst es hat diese lange Zeit gebraucht um so einen Druck aufzubauen?

Na ja, wir sind ja nun keine Fachleute, aber das könnte so sein, ja. So erklären Forscher es zumindest.

Episches Beben nach 1000 Jahren Pause

Das letzte vergleichbar starke Beben im Südosten der Türkei hat sich im Jahr 1140 ereignet. Es weist einige Parallelen zu heute auf.

www.sueddeutsche.de

Und dazu kam aktuell folgendes:

"Kurz nach dem Beben warnten Experten vor weiteren Nachbeben, doch was sich dann ereignete, überraschte selbst sie: Am Montagmittag bebte nahe der Stadt Elbistan erneut der Boden in ähnlicher Stärke (Magnitude 7,6). "Das war eine Fortsetzung des ersten Bebens", erklärt der Seismologe Joachim Saul vom GFZ. Die Entladung habe die Spannung im Norden weiter erhöht, was ebenfalls zu einer Entladung führte. Zwei so große Beben an einem Tag - so etwas habe er noch nicht erlebt, sagt Saul. "Das wird die Seismologen noch lange beschäftigen.""

Aber der Punkt ist leider auch, dass auf größere Entladungen, die nach langer Zeit stattfinden, in kürzerer Zeit mehrere ebenfalls große Beben folgen können. Seismologen sehen jedenfalls Ähnlichkeiten zwischen den tektonischen Verhältnissen in der Ost-/Südosttürkei und dem berüchtigten San Andreas-Graben in Kalifornien/USA, der ja ebenfalls für große Beben anfällig ist. In Zusammenhang damit fanden US-Forscher bei vergleichenden Untersuchungen von Erdbeben-Hotspots in Neuseeland, Japan und dem Pazifischen Nordwesten der USA inzwischen heraus:

"Bleiben Restspannungen, startet das System von einem höheren Energie-Niveau aus. Damit wird wahrscheinlicher, dass schneller als erwartet ein weiteres Beben folgt [...] "Immer, wenn es an einer Störung lange Zeit kein Erdbeben gab, ist die Wahrscheinlichkeit, dass darauf ein kurzes Intervall folgt, viel höher als normal. Es kann sogar sein, dass mehrere Beben kurz hintereinander auftreten. In den geologischen Aufzeichnungen sieht man oft, dass es solche Lücken gibt, also lange Zeiträume ohne Beben und dann Cluster.“

Erdbeben in Kalifornien - Wahrscheinlichkeit für 'The Big One' genauer berechnet

Das nächste große Erdbeben entlang der San-Andreas-Verwerfung ist überfällig - das belegen Berechnungen in Kalifornien. Geophysiker haben sie nun weiter verfeinert, um die Eintrittswahrscheinlichkeit der nächsten Katastrophe genauer zu ermitteln.

www.deutschlandfunk.de

In der Schlussfolgerung heißt das: Die Abstände können wesentlich kürzer werden, wenn's einmal richtig gekracht hat.
Klingt jedenfalls nicht sehr beruhigend ...