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... jedenfalls dann, wenn man ein Ticket hat.

Und da scheint es momentan zu haken: Zumindest hier in der Stadt standen die Leute sich am Servicecenter heute die Beine in der Bauch, um noch eines zu ergattern. Eine meiner Nachbarinnen wartete mehr als zweieinhalb Stunden, weil sie das 49 Euro-Ticket gleich morgen nutzen wollte und bekam dann zu hören, sorry, den Antrag (
"Antrag"!, typisch deutsch ..) hätte sie im April stellen müssen, jetzt gehe es leider-leider erst im Juni los. Augenscheinlicher Hauptgrund für die ellenlange Warteschlange vorm Schalter: Dort saß eine einzige Sachbearbeiterin, die wegen des Andrangs natürlich alle Hände voll zu tun hatte - und Stifte zum Ausfüllen der Anträge gab es auch nicht. Glücklich die, die einen dabei hatten.
Merkwürdig desorganisiert scheint mir das. Ich selbst kann zwar nicht meckern, weil der Stadtverkehr mir schon im März einen nahezu fix und fertig vorausgefüllten Schrieb zur Umwandlung meines Öffi-Abos ins deutlich günstigere "Deutschlandticket" zugeschickt hatte (sofort unterschrieben retourniert, Ende der Vorstellung) - aber andere schauen zurzeit in die Röhre: Neben Nutzern eines Huawei-Handys, die kein Onlineticket bestellen können und auf die umständlichere Papiervariante ausweichen müssen (die es aber auch nur noch bis Ende des Jahres geben soll), anscheinend auch Leute, die, siehe oben, erst jetzt auf die Idee verfallen, schnell noch ein Ticket für Mai zu organisieren. Oder die sich dafür auf Fahrkarten-Automaten verlassen.
Und erst recht in den Hintern gekniffen sind Menschen, die auf Bürgergeld angewiesen sind und in Städten ohne Sozialtickets leben.
ps Dafür war die Bahn gestern brechend voll. Natürlich auch wegen des Feiertags, klar, aber was am Hamburger Hauptbahnhof beim Umsteigen und später in der Regionalbahn los war, habe ich schon lang nicht mehr erlebt. Die U-Bahn in Tokio ist vermutlich ein Witz dagegen. ; )
Besonders hübsch dann der Grund für die allerletzte Verspätung eine Viertelstunde vorm Ziel. Durchsage des Zugchefs, der hörbar um Fassung bemüht war:
"Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Fahrgäste - Sie werden es nicht glauben, aber es geht erst einmal nicht weiter. Wie lange wir hier stehen werden und wann es weitergeht, kann ich momentan nicht sagen. Der Grund sind spielende Kinder im Gleisbett." 
Aber wenigstens mal eine erheiterndere Begründung als ein "Personenschaden", was beispielsweise in Hamburger Öffis leider häufiger vorkommt -
und als die spielenden Zwerge 20 Min. später eingefangen waren, ging's endlich nach Hause. ^^