Frage zu religionsübergreifender Beerdigung

hilal74

Well-Known Member
Haben nicht auch Muslime auf See ihre Toten über Bord geworfen.

Ich bin der Meinung, man sollte es mit den Klingonen halten.

Mit dieser Art Bestattung kommt man Gott noch etwas näher:

sofern man diesen im irdischen Himmel wähnt.
Uuuuh ne:eek: Ich meine im Grunde genommen kann es einem ja egal sein.Bekommt man eh nichts mehr von mit.
 

eruvaer

Well-Known Member
"todtrauriges Thema" das hat mich grad zum Nachdenken gebracht.

der erste Tod, den ich incl Beerdigung und allem drum und dran mitgemacht hab, war meine Tante, die ich immer als eine Art spirituelles Vorbild gesehen hab. dementsprechend schwer hat mich damals ihr Tod getroffen.
und ihre Geschwister, Nichten, Neffen, Freunde ebenso, denn sie war ein unvergleichlich herzensguter Mensch.
direkt nach der Beerdigung ging es zum Leichenschmaus.
wo mich völlig verwirrte, wie fröhlich alle waren und sich lachend Geschichten von Früher erzählten.
"bei so einer großen Familie kommt man nicht so oft zusammen, sieht sich nicht so oft, das genießt man eine solche Gelegenheit."
komisch.
das alles in der Stammkneipe/restaurant der Familie in der auch schon mein Opa starb.
meine Mutti ist Floristin.
Sie findet diesen Beruf deshalb so schön, weil sie mit ihrer Arbeit dir Kurzlebigkeit der Schönheit von Blumen würdigt. Die Blütezeit von Blumen ist nur von kurzer Dauer und grade deshalb ist sie noch umso schöner.
wie das Leben.
dadurch, dass es zeitlich begrenzt ist und man die Zeit nicht zurückdrehen kann, wird jeder Moment einzigartig und vergänglich. jeder Moment besonders.
wenn man es so sieht, ist der Tod irgendwo das, was das Leben ausmacht.

Wenn ich in das Leben von Freunden gucke, so haben viele von ihnen keine oder kaum Erfahrung damit, dass Familie/Freunde sterben. ich bin von klein auf daran gewohnt, dass der Tod dazugehört. dass ich mit jeder Tante, jedem Onkel, jedem Nachbarn oder Freund nur begrenzte Zeit habe.
bei einer Beerdigung überwiegt das Gefühl der Dankbarkeit diesem Menschen begegnet zu sein oft dem der Trauer. Auch in der Erinnerung - bei dem gemeinsamen Teetrinken, das man nun alleine tut oä - wird die Trauer schnell von den schönen damit verbundenen Erinnerungen abgelöst.
ein bekannter formulierte das mal sehr herzlos als "Trauer ist reiner Egoismus" bzw "selbstmitleidiges Hängenlassen" ....naja.....Menschen fühlen schon verschieden ;)

ich glaube nicht, dass die Verstorbenen im Jenseits warten. nicht dass ein Gott sie zu sich holt. nicht, dass es einen höheren Sinn gibt, warum manche sehr jung sterben, andere erst nach endloslanger Krankheit.
das einzige das ich glaube ist, dass man vor seinem Ableben Spuren im Leben seiner Mitmenschen hinterlassen kann und in ihren Herzen weiterleben kann. und das ist etwas wunderschönes.

deswegen ist es mir auch egal, was meine Hinterbliebenen mal mit meinen Überresten machen.
sie wissen das. sie sollen das tun, was ihnenwichtig ist, was sie sich leisten können, was ihnen hilft schnell vom Stadium Trauer/Verlust zum gern zurück erinnern über zu gehen.
und dafür ist Lachen wichtig.

sry für OT.
 
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