Freiheit

R

rebel

Guest
in einem anderen thread "jede türkin will frei sein" fällt sehr oft das wort freihet. was ist eigentlich freiheit für euch wie definiert ihr es? kann der mensch wirklich frei sein? ich mein bin ich in meinem "freien" denken als mensch nicht schon dadurch eingeschränkt weil ich weis wie ich eine tür öffnen kann. sind gedanken wirklich frei oder sind sie irgendwelchen zwängen unterworfen?
 

wiebke

New Member
AW: Freiheit

Zitat von rebel:
i bin ich in meinem "freien" denken als mensch nicht schon dadurch eingeschränkt weil ich weis wie ich eine tür öffnen kann. sind gedanken wirklich frei oder sind sie irgendwelchen zwängen unterworfen?

was heißt freiheit? sobald wir fühlen, sehen, hören, schmecken, riechen, speichern wir erfahrungen ab, die unter umständen unser leben lang bestimmen, wie wir uns in momenten entscheiden. ist freiheit unvoreingenommenheit? unbefleckheit? reinheit des geistes und des fühlens?
oder ist es feiheit, wenn ich gar nicht darüber nachdenke, sondern "einfach" lebe?
 
S

siwan

Guest
AW: Freiheit

FREIHEIT:

Ich glaube Freiheit jemand ohne die Grenzen zu überschreiten alles tut was er will.Grenze ist bis jemand dadurch verletzt wird.Freiheit ist wenn jemand seine Meinung äußern darf. Wenn jemand wählen darf. Wenn jemand die Recht hat zu sprechen sich zu bewegen.
 

Zerd

Well-Known Member
AW: Freiheit

Zitat von siwan:
FREIHEIT:

Ich glaube Freiheit jemand ohne die Grenzen zu überschreiten alles tut was er will.Grenze ist bis jemand dadurch verletzt wird.Freiheit ist wenn jemand seine Meinung äußern darf. Wenn jemand wählen darf. Wenn jemand die Recht hat zu sprechen sich zu bewegen.
ein schoener beitrag. ich vertrete schon seit laengerem die ansicht, dass freiheit im wesentlichen durch "grenzen" und "verbote" definiert wird. macht das aber sinn?
 
A

Anouk

Guest
AW: Freiheit

Freiheit ist nicht gleich Freiheit. Das fängt schon bei den Unterschieden zwischen innerer und äußerer Freiheit an. Man kann in äußerer Unfreiheit leben, aber unabhängig davon oder vielleicht sogar gestärkt durch die Verhältnisse über sehr viel innere Freiheit verfügen (innere Emigration als Fluchtpunkt, äußerste Freiheit des äußerlich unfreien Individuums). Die andere Seite dieses Extrems wäre eine äußere Freiheit, die ohne innerliches Frei-Sein nicht gelebt werden könnte, Makulatur bliebe.
Freiheit ist auch nichts Statisches, nichts Absolutes, sondern relativ und wandlungsfähig wie die Liebe: Sobald man sie für selbstverständlich nimmt und aufhört, darum zu ringen und sie zu verteidigen, fliegt sie, eh man sich's versieht, wie ein Vogel davon.

anouk
 

Zerd

Well-Known Member
AW: Freiheit

Zitat von rebel:
in einem anderen thread "jede türkin will frei sein" fällt sehr oft das wort freihet. was ist eigentlich freiheit für euch wie definiert ihr es? kann der mensch wirklich frei sein? ich mein bin ich in meinem "freien" denken als mensch nicht schon dadurch eingeschränkt weil ich weis wie ich eine tür öffnen kann. sind gedanken wirklich frei oder sind sie irgendwelchen zwängen unterworfen?
hi rebel, ich habe keine ahnung, um ehrlich zu sein! aber ich vermute, dass freiheit ein verdammt wichtiger und schwieriger begriff ist. es macht wohl sinn, ein wenig darueber nachzudenken.

der mathematiker laplace hat einmal behauptet, wenn man alle notwendigen informationen ueber den jetzt-zustand haette, koennte man die welt im naechsten augenblick berechnen. wenn er recht hat, bleibt da nicht der geringste raum fuer irgendeine freiheit.

neurophysiologen haben einmal einen versuch unternommen, um herauszufinden, wo und wann im gehirn eine bewusste "freie" entscheidung getroffen wird und haben dabei eine ganz interessante feststellung gemacht: bevor sich der mensch im dafuer zustaendigen bereich des gehirns fuer A oder B bewusst und "frei" entscheidet, passiert irgendwo anders im gehirn etwas, das diese entscheidung fuer A oder B scheinbar schon vorwegnimmt. auch dieser befund spricht nicht unbedingt dafuer, dass es so etwas wie freiheit wirklich gibt.

und nicht zuletzt: die zeit schreitet immer in eine richtung voran. das bedeutet fuer uns leider, dass es uns nie gelingen wird, wirklich zweifelsfrei nachzuweisen, dass wir - zeitlich und raeumlich - genau an der stelle, an der wir uns schon einmal fuer A entschieden haben, auch fuer B haetten entscheiden koennen. wir koennten also genausogut von einer zwsangslaeufigen entscheidung fuer A sprechen, obwohl wir vielleicht dachten, uns an jener stelle auch fuer B etnscheiden zu koennen. natuerlich laesst sich auch das aus demselben grund nicht zweifelsfrei nachweisen.

freiheit scheint mir aus diesen ueberlegungen heraus ein konstrukt zu sein, dessen existenz sich nicht nachweisen laesst, das aber dem menschen auf irgendeine weise sehr dienlich sein muss, weil sie doch einen sehr gewichtigen raum in seinem denken und bewusstsein einnimmt.

dahrendorf beschreibt freiheit als einen zustand, in dem alles geht, es aber auf nichts mehr ankommt. diese aussage ist meiner ansicht nach ein sehr praegnanter hinweis auf die ambivalenz und widerspruechlichkeit des konstrukts freiheit.

und ich moechte hier auch noch einmal an meinen einwurf in der diskussion "schicksal" erinnern: meiner ansicht nach ist es unmoeglich, ueber schicksal zu reden, ohne auf freiheit zu sprechen zu kommen, und umgekehrt.
 
Top