G20..

Alubehütet

Well-Known Member
Mal eine Frage: ist inzwischen bekannt, ob die Rote Flora den Mob mobilisiert hat oder Opfer des Mobs wurde? Rund um die Rote Flora soll es ja noch verwüsteter ausgesehen haben als anderswo.
Man hat das Viertel zwei Stunden plündern und brandschatzen lassen.

Die Rote Flora jedenfalls distanziert sich:

Rote Flora distanziert sich von Gewaltausbrüchen
Das autonome Zentrum Rote Flora hat sich offiziell von den Gewaltausbrüchen während des G20-Gipfels in der Nacht zum Samstag distanziert. „Wir sagen immer, dass die bewusste Regelübertretung Teil autonomer Politik sein muss“, sagte Sprecher Andreas Blechschmidt. „Aber wir sagen auch, es gibt Kriterien dafür und auch rote Linien. Die Art und Weise, wie letzte Nacht hier agiert worden ist, hat aus unserer Sicht diese rote Linie überschritten.“ Die Rote Flora sei an Gewalttaten nicht beteiligt gewesen.

Der andere Sprecher Andreas Beuth sprach von „sinnfreier Gewalt“. „Wenn man anfängt, die kleinen Läden zu zerlegen und die Autos der Anwohner, dann habe ich da kein Verständnis für. Das wollen wir nicht, das muss unterbleiben.“ Die Bewohner des Schanzenviertels, die der Roten Flora überwiegend wohlwollend gegenüberstehen, hätten die Gewalttäter in der Nacht wüst angepöbelt. „Die Leute verstehen nicht, dass ihre Autos angezündet und ihre Läden geplündert werden; die Läden, in denen wir einkaufen.“


[...]

„Wir haben den Eindruck gehabt, dass sich hier etwas verselbstständigt hat, dass hier eine Form von Militanz auf die Straße getragen wurde, die sich so ein bisschen an sich selbst berauscht hat - und das finden wir politisch und inhaltlich falsch“, sagte Blechschmidt dem NDR.

[...]

Beuth glaubt nicht, dass die Rote Flora nach der Gewaltnacht die Duldung durch die Stadt verliert. „Wir haben in der letzten Nacht die Türen zugemacht. Es konnte niemand - bis auf Verletzte - in die Rote Flora fliehen.“ Das sei ein eindeutiges Zeichen. Die Gewalttäter seien nicht im Umfeld der Roten Flora zu suchen.

https://www.merkur.de/politik/rote-...kay-aber-nicht-im-linken-viertel-8468827.html
 

Zepelin

Well-Known Member
Um auf die Täter zurückzukommen
Es waren keine politisch motivierten, sondern geistige Besitzlose aus dem schwarzem Hohlblock,also Kranke denen geholfen werden muß.
Therapie , Schadenersatz verlangen in Form von Arbeit vor Ort unter Aufsicht bis der Papst kommt.
Nur meine Meinung.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die haben auch mobilisiert:

antikap 5.jpg
https://twitter.com/hashtag/antikap


Haben sich aber nicht mit ihren Logos, Parolen blicken lassen, da sie sonst direkt eins drauf bekommen haben. (Anschaulicher Bericht beim islamfeindlichen Philosophia Perennis)

Und jetzt frage ich mich: Waren die gar nicht da? Alles nur heiße Luft im Cyberraum?
Oder sind das die, die schweigend durchs Schanzenviertel zogen und die Autos abfackelten?

Auf dem linken Portal indymedia jedenfalls ist nur bittere Kritik zu lesen. Keiner bekennt sich.
 

sommersonne

Well-Known Member
Wenn es so wäre das die Polizei das bewusst gemacht hat und das Viertel mit Absicht verwüsten liess, dann stellt sich die Frage - warum hätten sie das tun sollen.
Es sieht ja nicht so aus als ob die Rote Flora und das Viertel nun geräumt wird.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die ZEIT hat einen ersten Überblick:

Wer waren die Gewalttäter von Hamburg?


In den Reihen derer, die sich das Gesicht mit Sturmhauben, Schals, T-Shirts und Kapuzen verdeckten, die Steine und Flaschen warfen, waren alle möglichen Sprachen zu hören: Spanisch, Italienisch, Englisch. In der Thadenstraße griffen schwarzgekleidete Personen unter französischen Schlachtrufen einen Polizeiwagen an. Doch die meisten der Täter waren Deutsche.

Das zeigt sich auch in den Zahlen derer, die von der Polizei in die Gefangenensammelstelle gebracht wurden. Unter den wegen konkreter Tatvorwürfe Festgenommenen waren 132 Deutsche, acht Franzosen, sieben Italiener, fünf Schweizer.


[...]

Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte, die Gewalttäter seien in "dreistelliger Größenordnung" aus anderen Teilen Europas angereist. Hunderte seien zwar zurückgewiesen worden, aber nicht in jedem Fall habe es eine Rechtsgrundlage gegeben, um die Einreise zu verhindern. Die Szene habe sich seit anderthalb bis zwei Jahren auf die Anti-G20-Proteste vorbereitet und "Material" für die Ausschreitungen zum Teil wohl vor Beginn der Grenzkontrollen eingeschleust.

[...]

In einem Video eines Anwohners ist zu sehen, wie schwarze Gestalten eine Straße entlang rennen. Drei bleiben an einer Einmündung stehen, gehen zum ersten Auto in der Straße, einem roten Kleinwagen. Einer schlägt die Scheibe der Beifahrertür ein, die anderen beiden werfen Bengalfackeln hinein, dann rennen auch sie weiter. Den großen BMW-Kombi, der direkt dahinter steht, lassen sie in Ruhe.

[...]

Neben solchen organisierten Aktionen waren aber auch andere zu beobachten, die spontan und unüberlegt wirkten. Der Rewe-Markt und die Drogerie Budnikowsky, die auf dem Schulterblatt geplündert wurden, sind Kiezläden. Viele aus der Szene rund um die Rote Flora kaufen dort täglich ein. Anwohner waren erschüttert, dass ausgerechnet diese Läden vollständig zerstört wurden.

Eine große Zahl von Gewalttätern war offensichtlich betrunken. Ihre Gewalt folgte wohl eher dem Motto: Wir zünden alles an und nehmen auch in Kauf, dass eine brennende Barrikade das Haus daneben in Brand steckt. Videos zeigen Männer in T-Shirts und kurzen Hosen, die Steine auf Wasserwerfer und Polizisten schleudern. Sie sind nicht vermummt.

Autonome waren sicher der Auslöser der Gewalt. Doch in dem Mob rannten viele mit, die nicht politisch motiviert waren. Vorstadt-Kids, Krawall-Touristen und Kleinkriminelle nutzten das Chaos und tobten sich aus. Zu stoppen waren sie kaum.

Und auch das ist ein Muster: Die Täter waren jung, zum Teil sehr jung. Die meisten der Festgenommenen seien unter 30 Jahre alt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Viele der Autonomen sahen aus, als seien sie noch Schüler, hatten kaum Bartwuchs. Dazwischen fanden sich dann ältere Aktivisten, vor allem Männer wohl zwischen 30 und 40 Jahren. Sie gaben Kommandos, organisierten Gruppen.


[...]

Auch viele sehr junge Frauen waren unter ihnen. In der Hafenstraße bauten mehrere Menschen eine Barrikade, unter ihnen zwei vermummte Mädchen. Was wollten sie? "Aufmerksamkeit", schrien sie, "Macht!". Und: "Wir wollen uns nicht unterkriegen lassen."

Die Gewalt im Schanzenviertel wird seit dem Wochenende auch unter militanten Autonomen diskutiert. Sie habe dem eigentlichen Anliegen, dem Protest gegen das Treffen der G20, eher geschadet, heißt es in vielen linken Blogs.

http://www.zeit.de/politik/deutschl...0-gipfel-hamburg-gewalttaeter/komplettansicht
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ströbele hat der ZEIT ein schönes Interview gegeben:

ZEIT ONLINE: Wer hat ihrer Meinung nach in Hamburg versagt: Der rot-grüne Senat? Die Polizei? Die Bundesregierung?

Ströbele: Ich habe während der Demonstration Berliner Polizisten gefragt, ob die Hamburger Polizei die Berliner Deeskalationsstrategie nicht gekannt hat oder nicht anwenden wollte. Als die Demonstrationen am Donnerstag begannen, haben die ja etwas gemacht, was in Berlin so nicht mehr möglich wäre: In einen großen Demonstrationszug mit solcher Brachialgewalt reingehen, mit Wasserwerfern und Stöcken, nur weil da ein paar Reihen Vermummte dabei sind. Das ist in Berlin längst Geschichte. Doch die Berliner Polizisten haben mir gesagt, ihre Expertise sei nicht gefragt gewesen.


ZEIT ONLINE: Die Eskalation hätte vermieden werden können, wenn die Polizei am Anfang weniger hart eingegriffen hätte?

Ströbele: Das Vorgehen der Polizei gegen die Demonstration war unverhältnismäßig. Von Anfang an jede Regelwidrigkeit oder kleine Straftat zu verfolgen, das schafft nur Aggressionen und trägt dazu bei, dass das Ganze außer Kontrolle gerät. Ich will nicht sagen, dass das, was in der Nacht zum Samstag geschah, mit einer anderen Polizeistrategie völlig hätte vermieden werden können. Die Straftaten scheinen ja auch vorbereitet gewesen zu sein. Sie müssen aber sehen, dass die unverhältnismäßig große Aggressivität der Polizei zu einer Solidarisierung der normalen Demonstranten mit den Gewalttätern führt, die dann wiederum dazu beiträgt, dass die Polizei nicht gegen die Krawallmacher vorgehen kann.


ZEIT ONLINE: Gab es noch andere Fehler?

Ströbele: Es muss nun auch parlamentarisch untersucht werden, wieso die Polizei in der Nacht zum Samstag – als die Straftaten wirklich losgingen – zwar am Rande des Schanzenviertels präsent war, aber angeblich aus Rücksicht auf die Unversehrtheit der Beamten über Stunden nicht eingriff, sondern eben erst lange nachdem die Situation bereits eskaliert war. Das ist mir unklar und auch viele andere Bewohner und Demonstranten mit denen ich gesprochen habe, verstehen das nicht.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-07/hans-christian-stroebele-g20-linke-gewalt-polizei


:)
 
Top