- Gandhi - Held kaputt

Majnomon

Well-Known Member
Vielleicht entspinnt sich daraus ja eine Diskussion über falsche Vorbilder, unglaubwürdige Helden und dunkle Lichtgestalten.

http://kolumne.gorki.de/kolumne-29/

"Vor einigen Monaten las ich ein Interview mit der indischen Intellektuellen und Publizistin Arundhati Roy. In dem Gespräch schildert sie, wie sie sich für das Vorwort anlässlich einer Neuauflage eines Buches von Bhimrao Ramji Ambedkar präparierte. Ambedkar war ein indischer Jurist, der aus Protest gegen das Kastenwesen vom Hinduismus zum Buddhismus übertrat. Als Dalit, wie man die Unterdrückten, beziehungsweise „die Unberührbaren“ in Indien nennt, löste er 1956 damit eine Massenbewegung aus. Hunderttausende „Unberührbare“ konvertierten ebenfalls. Ambedkar publizierte über seinen politischen Traum, nämlich die Abschaffung des Kastenwesens. Roy entdeckt während der Arbeit, dass der größte politische Widersacher Ambedkars kein geringerer als Mahatma Gandhi war.[...]"



P.S.: Damit will ich Dir nicht bösartig ans Bein pinkeln, @YALOVALI, aber vielleicht solltest Du Dein hiesiges Auftreten in manchen Fragen einfach mal überdenken, solange Gandhi Deinen Avatar ziert...

P.P.S.: Über den Dalai Lama ließe sich wahrscheinlich ähnliches feststellen, wenn auch in abgemilderter Form.

Vom Papst ganz zu schweigen...
 

eruvaer

Well-Known Member
jaja die Helden...Helden der Kindheit, Idole, Vorbilder...alle sind se irgendwie kaputt.
im Rahmen des Ausfüllens einer dieser Freundebücher, hatte ich früher mal eine Diskussion mit Mutti und Bruder, weil ich das Feld immer leer ließ.
"du wirst doch wohl ein Vorbild haben!?"
nein, wen denn? meine Mutti schlug mir Dalí vor, weil ich doch so gern zeichne...einfach mal kurz Google Bildersuche bemühen und man kann ahnen, warum der Herr nicht in der Zeile "Vorbilder" landete...muss ich dann mein Leben lang surreale Phalli malen? nein danke...
mein Bruder schulg mir Ghandi vor. der wäre ja auch sozusagen Vegetarier, hat wirklich was bewegt und das völlig gewaltlos. da hab ich dann erstmal das Knaurs Lexikon bemüht und ebenfalls abgelehnt.
(ich meine mich zu erinnern, weil da drin stand, dass er nackt mit seiner Frau, Nichte etc ein Bett teilte)


Mit diesen Gedanken im Hinterkopf hab ich grade den Thread gelesen.
Wollen wir das mal weiterspinnen?
Vor tausenden von Jahren gab es vermutlich keine Freundebücher, aber vielleicht war es üblich oder eine gute Idee, sich Vorbilder zu suchen. Weil menschliche Vorbilder, aber eben auch alles nur Menschen sind, die Fehler machen, Fehler haben und bestimmt auch alle ihre Leiche im Keller, begann man irgendwann ein Idealbild zu erdenken.
Ein makelloses, unfehlbares, das die Moral mit Löffeln der Weisheit gefressen hat.
Götzenbilder suchen soll man sich nicht?
Dafür haben wir jetzt aus den verschiedenen Regionen der Welt Götter.

Unfehlbare Gottheiten als Vorbilder?
Klingt doch nach einer wunderbaren Idee.
Aber auch diese sind erdacht von den fehlerbehafteten Menschen, also sind auch in diesen wiederum Fehler zu finden - in Form von Widersprüchen meist.

Darum glaub ich wohl nicht an einen Gott...
(die Gläubigen unter euch mögen mir gottlosem Atheisten verzeihen, dass ich ihn hier als Erfindung hinstelle - so meine einfältigen Gedanken. Jedem die seinen...)
Mein Vorbild sind gute Ideen von Einzelnen.
Mein Vorbild sind moralische und ethische Grundlagen, die sich aus den Grundgedanken ergeben:
wir sind alles gleich unwichtige Lebewesen auf einem großen grünen Raumschiff, das durch das Universum trudelt und auf dessen gesundes Ökosystem wir nackten Affen angewiesen sind.
Unsere kurzlebige Reise darauf sollte sich möglichst sicher und frei gestalten - daraus ergeben sich dann die Vorgaben, wie man seine Mitmenschen behandeln sollte: nicht umbringen, hilfsbereit und höflich sein etcpp.

Vorbilder (auch in abstrakter) Personengestalt funktionieren meiner Meinung nach nicht.



(falls mein Post jetzt in dem ein oder anderen das Bedürfnis weckt über Gott/Religion weiter zu diskutieren, wäre hier der richtige Thread dafür, die Suchfunktion ist ja leider noch inaktiv: http://www.turkish-talk.com/threads/was-gibt-euch-religion.56080/ )
 

Sedatbey

Well-Known Member
Menschen sind nie perfekt. Gandhi wollte die Unabhängigkeit Indiens aber das Kastenwesen war nicht sein Thema. Vielleicht fürchtete er das Auseinanderfallen der indischen Gesellschaft, wenn das Kastenwesen abgeschafft worden wäre.
Jede Partei, jede Interessengruppe kann einen "Helden" vorweisen, der für eigene Zwecke benutzt wird. Unglaublich schizophren sind da die Linken, die alljährlich Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedenken. Das Freiheit immer die Freiheit des Andersdenkenden ist, wie das Zitat Rosa Luxemburgs sinnentstellt wiedergegeben wird, kann die Linke nun wirklich nicht als ihr Credo bezeichnen.
 
P

Pit 63

Guest
Alle Menschen sind nur konditionierte Wesen in einer polaren/dualen Welt. Die duale Konditionierung lässt sich nicht abschalten. Jemand kann nicht ausschliesslich gut sein, weil es das nicht gibt. Es mag allenfalls für den Aussenstehenden so aussehen. Aus dualer Sicht sind ausnahmslos alle Qualitäten bzw. moralischen Werte relativ.
 

alterali

Well-Known Member

Majnomon

Well-Known Member
Einen gewählten Avatar bei anderen als dessen Vorbild zu sehen, find ich ........... befremdlich!

Ich hoffe, Du kommst mir jetzt nicht mit Heino. :cool:

:rolleyes:

Der Avatar bildet im Zusammenhang mit den Postings einen Gesamteindruck. Da ich Yalovali als überwiegend ironiefrei und verbittert erlebe, messe ich der Auswahl seines Avatars eine andere Intention zu als z.B. den (variierenden) Avataren von Almancali... oder auch Deinem. :)

Meinen bescheidenen Avatar, der zur Zeit einem Bild von Nicolas Poussin mit einer Darstellung König Salomos entnommen ist, darfst Du gerne als Koketterie mit meiner irr-sinningen Hybris als König der Narren deuten. :D
 
Zuletzt bearbeitet:

noname75

Well-Known Member
Doch, es gibt sehr wohl Vorbilder. Menschen, die z.b geholfen haben ohne es zu erwähnen oder eine Gegenleistung zu erhalten.

Man hatte ihn, unter einem Vorwand in eine Show gelockt. Der Mann hat nie was gesagt. Seine Frau kam damit an.

Ich sage, aus tiefsten Herzen. Gut gemacht, was für ein Mensch:):):). Es gibt und gab immer schon echte Helden und Vorbilder.


Bei 01:00 min. Gänsehaut:).
 

YALOVALI

Gesperrt
Vielleicht entspinnt sich daraus ja eine Diskussion über falsche Vorbilder, unglaubwürdige Helden und dunkle Lichtgestalten.

http://kolumne.gorki.de/kolumne-29/

"Vor einigen Monaten las ich ein Interview mit der indischen Intellektuellen und Publizistin Arundhati Roy. In dem Gespräch schildert sie, wie sie sich für das Vorwort anlässlich einer Neuauflage eines Buches von Bhimrao Ramji Ambedkar präparierte. Ambedkar war ein indischer Jurist, der aus Protest gegen das Kastenwesen vom Hinduismus zum Buddhismus übertrat. Als Dalit, wie man die Unterdrückten, beziehungsweise „die Unberührbaren“ in Indien nennt, löste er 1956 damit eine Massenbewegung aus. Hunderttausende „Unberührbare“ konvertierten ebenfalls. Ambedkar publizierte über seinen politischen Traum, nämlich die Abschaffung des Kastenwesens. Roy entdeckt während der Arbeit, dass der größte politische Widersacher Ambedkars kein geringerer als Mahatma Gandhi war.[...]"



P.S.: Damit will ich Dir nicht bösartig ans Bein pinkeln, @YALOVALI, aber vielleicht solltest Du Dein hiesiges Auftreten in manchen Fragen einfach mal überdenken, solange Gandhi Deinen Avatar ziert...

P.P.S.: Über den Dalai Lama ließe sich wahrscheinlich ähnliches feststellen, wenn auch in abgemilderter Form.

Vom Papst ganz zu schweigen...

Ich habe mir einen Eindruck machen können und schätze Dich mittlerweile als freundlich ein. Mir war Gandhi im Zusammenhang mit passivem Widerstand gegen das Böse bekannt und wusste nichts von seinen "anderen Seiten". Ich suche nach einem anderen Avatar..

Von Stauffenberg vielleicht?
 
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