- Gandhi - Held kaputt

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Pit 63

Guest
Sag das mal nicht so leichtfertig, an die Helden von gestern denkt man heute sogar sehr intensiv. :) So manche Industrie lebt davon.
Kein Widerspruch, "heute" und "gestern" meinte ich sinngemäss.
Menschen, die heute als Helden verehrt werden, können schon lange tot sein.
Andere wurden früher als Helden verehrt, heute nicht mehr.
Überhaupt ist das sehr relativ; des einen Held, des anderen Feindbild.
 

YALOVALI

Gesperrt
Habe leider keine Zuhause. Wohne aber auch im ersten Stock, alleine, 1ZKB. Das möchte ich keinem Haustier antun.

Zum Glück haben drei meiner Nachbarn (im Erdgeschoss, mit Innenhof) welche. Und meine Schwester in Kreuzberg. :)

Ich wohne in einer Seitenstrasse auf einem Dorf. Praktisch kein Verkehr, viel Grün und trotzdem bewohnt (d. h. keine schiesswütigen Jäger).
Schmusi ist Freigänger, erst recht tagsüber, da die 1.5-Zimmer-Wohnung (obwohl Parterre) nicht für einen Verbleib während der Arbeitszeit geeignet ist. Er isst und schläft bei mir.
 

vzd_2.1

Well-Known Member
Stimmt natürlich aber an die denkt eh keiner mehr.

manche bauen politische konstrukte auf eine obsolete heldenverehrung, andere versuchen sich ihrer früheren helden zu entledigen, weil sie diese heute nicht mehr zeitgemäß finden oder schwarze flecken auf deren sonst so weißen biografien entdeckten. dann beginnt ein neuer verteilungskampf. um heldenmythen. und straßennamen.
 

Sophia2

Well-Known Member
Ich finde das irgendwie übertrieben mit den Helden.
Letzten Endes sind es auch nur Menschen mit Ecken und Kanten.
Ich mag eher die stillen Helden, die Gutes tun ohne viel Aufhebens darum zu machen.
Genauso gehts mir mit intelligenten Menschen, die das nicht in den Vordergrund stellen, sondern souverän durchs Leben gehen.
 

Majnomon

Well-Known Member
Meine Jugendhelden waren die Rolling Stones, Jimmi Hendrix und die Doors oder so. Anfang der 90er mit 20 Jahren Verspätung versteht sich.

Jedenfalls alles keine Saubermänner, sondern eher für ein Leben mit Sex & Drugs & Rock'n'Roll bekannt, so dass es später keine Enttäuschungen geben konnte, weil sie plötzlich nicht tugendhaft genug gewesen wären.

Später in meinen Zwanzigern war's Picasso, über den ein mir bekannter Indie-Song gesungen wurde: "Why Picasso was never called an Asshole?" Dass er eins gewesen sein dürfte, war klar.

Eine positive Überrauschung war irgendwann mal die Lektüre eines Buches von Osho aka Baghwan, über den in meiner Kindheit in den 80ern allenfalls Schreckensmeldungen an mein unbedarftes Bewusstsein traten: Psychosektenführer, Betrüger, Scharlatan...



Die größte "Helden"-Ent-täuschung war vielleicht die Einsicht, dass meine Eltern überhaupt nicht so locker und cool und unkonventionell und toll waren, wie ich sie mir in meiner Jugend vielleicht noch verklärt hatte, sondern eigentlich sehr unsichere, eher verklemmte Spießer, die ihre Minderwertigkeitsgefühle so sehr verdrängen mussten, dass sie es sich kaum bis gar nicht eingestehen konnten.

Inzwischen habe ich mich damit aber weitestgehend ausgesöhnt.

Meinen Sufi-Sheikh würde ich nicht als Helden bezeichnen, obwohl der Grad meiner Bewunderung zwischenzeitlich sehr hoch war. Allerdings ist das Verhältnis vom Schüler zum Meister im Sufismus sowieso ein ganz eigenes und nutzt dessen inhärente Idealprojektionen zur Bewusstmachung des eigenen göttlich-überpersönlichen Wesenskerns. Ein durchaus schmerzhafter Prozess, bei dem viele verdrängte Inhalte aus dem Unbewussten hervorgeholt und transformiert werden können/sollen.

Dort heißt es übrigens auch, dass der Mensch zwei Instinkte habe: Den Überlebensinstinkt und den Instinkt, irgendetwas anzubeten.

Im Idealfall "Gott". Was auch immer das sein mag... ^^
 
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Sophia2

Well-Known Member
@Majnomon Du brauchst also scheinbar irgendwelche Helden. Aber ich denke,das,was Du beschreibst, ist eher, dass Du ein Fan warst. Das hatten wir ja alle. Davon war kaum jemand ein Held in dem Sinne.
In meiner Jugend wurde ich Fan von Edith Piaf. Aufmerksam bin ich auf sie durch das lesen ihrer Biografie. Sie war ganz sicher keine Heldin, eher würde ich sie als eine Suchende bezeichnen.
 

Majnomon

Well-Known Member
Ganz nüchtern und psychologisch betrachtet ist der Held ein Archetypus, wie er im Mythos beschrieben wird.

Also ein Bild oder Gleichnis der Seele, das einem Wandlungsprozess unterworfen ist, bis es sich im Gewahrsein des All-Einen aufgelöst hat...
 
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