Majnomon
Well-Known Member
Ganz gleich welches Glaubensverständnis man zugrunde legt, es macht grundsätzlich keinen Sinn, weltliche Gesetze aus überweltlichen Ideen abzuleiten, da sie idR nicht erfahrbar und aus diesem Grund stets umstritten sind.
Weltliche Gesetze sind offensichtlich genauso umstritten, sonst gäbe es die ganze Debatte nicht.
Die Frage wäre viel grundsätzlicher, ob ein immaterielles/ideelles Gut wie Gerechtigkeit durch niedergeschriebene, also materiell fixierte Gesetze jemals hergestellt werden kann. Auf diese Problematik haben m.W. schon Laotse oder Platon hingewiesen.
Wenn nicht, ginge es nämlich bei jeder Gesetzgebung lediglich um die Sicherung der Herrschaft einger Weniger über die Masse der Vielen.
An dieser Stelle setzt m.E. sowohl das Evangelium Jesu Christi als auch die Utopie der Neuen Liebeswelt an.
Der Koran wäre zwar in der Linie der Propheten die (postulierte) letzte Gesetzesoffenbarung (Siegel), aber in seiner Anwendung auch nur vorübergehender Art - bis zu Wiederherstellung der göttlich-natürlichen Ordnung eines irdischen Paradieses (das Tikkun der Kabbala bzw. im jüdischen Messianismus) mit vorhergehendem Jüngsten Gericht/Armaggeddon.
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