Griechen, Franzosen..

[Alubehütet]

Wer hat das erste Mal über Atom gesprochen? Nicht Leukipp und Demokrit?

Und wer hat das erste Mal Heureka oder Ewrika geschrien und ein Gesetz/Prinzip erfunden? Nicht Archimedes?

Na ja, und woher stammt der Terminus Physik überhaupt?

Physik: Die Bezeichnung für diejenige Naturwissenschaft, die die Grundgesetze der Natur, die Strukturen, Eigenschaften und Bewegungen, die Erscheinungs- und Zustandsformen der unbelebten Materie untersucht, wurde in mhd. Zeit (als fisike »Naturkunde«) aus lat. physica »Naturlehre« entlehnt, das seinerseits aus griech. physike (theoría) »Naturforschung, -untersuchung« übernommen ist. Das zugrunde liegende Adjektiv griech. physikós »von der Natur geschaffen, natürlich; naturgemäß«, das über gleichbed. lat. physicus in unserem Adjektiv physisch »in der Natur begründet, natürlich; körperlich« (16. Jh.) fortlebt, ist eine Ableitung von griech. phýsis »Natur; natürliche Beschaffenheit«.

Eine Ergänzung noch. Man überliest beim Duden so leicht das Wort „Natur“. Das Wort Natur ist nämlich gleichfalls kein deutsches Wort, sondern aus dem Lateinischen entlehnt. Physis ist da, wo etwas wird, etwas im Entstehen ist; natura ist da, wo etwas geboren wird (lat. natus=Geburt). Das zeigt uns, daß das Ganze der Natur offensichtlich nur von den Griechen und nachfolgend den Römern gedacht worden ist; daß wir von ihnen nicht nur die wissenschaftliche Untersuchung der Natur, sondern überhaupt die Vorstellung übernehmen, daß es eine Gesamtheit, ein Insgesamt der Natur gibt.

 

[Alubehütet]

Aber die Physik als Wissenschaft und nicht als Praxis (Feuer machen mit Steinen) haben die griechischen Philosophen begonnen. Das muss man denen anerkennen.

Genau so sehe ich das auch. Technik als Praxis gibt es schon, seitdem der Mensch das Feuer gezähmt hat. Aber es ist die Entdeckung griechischer Philosophie und Wissenschaft, die gesamte Natur von Grund auf theoretisch zu erfassen und wissenschaftlich durchdringen zu wollen. Natürlich sind sie damit noch nicht zu weit gekommen, weil sie die technischen Mittel noch nicht dazu hatten, und später hat dann die christliche Schöpfungserzählung die Naturerforschung verhindert, erst mit Galileo geht es wieder los.

Obwohl, fast die ganze Terminologie und viel Praxis (Ackerbau, Bergbau, Weinbau) vorgriechisch ist, von den Pelasger übernommen (scheint die neue Wissenschaft zu wissen..., siehe Harald Haarmann).

„Die“ Pelasger gibt es wohl nicht; vor den Griechen war da wohl eine Vielzahl von Völkern und Sprachen, wenn ich das richtig im Kopf habe. Ja, sie haben schon Ackerbau betrieben, ja, die Griechen kamen später hinzu und haben viel von ihnen gelernt. Aber das mit der Philosophie kommt ja selbst den Griechen über 800 Jahre später in den Sinn, nach dem sie sich bildeten; aus mykenischer Zeit wissen wir noch nichts von Philosophie, und auch Homer und Hesiod ist das im Grunde noch fremd.

 

[Alubehütet]

Hier ging es um die Wissenschaft, um Theorien, nicht um die Praxis. Die Praxis ist viel älter als die wissenschaftlichen Theorien.

der praktische Teil ist was wir heute noch vom alten Ägypten sehen können, aber Theorien hatten die auch zu diversen Gebieten von Medizin über Vergebung, Astrologie, Statik uswusf jedes Gebiet schneidet dabei auch immer die Physik mehr oder weniger an

Daß die Ägypter in vielerlei Hinsicht den Griechen haushoch überlegen waren, steht ja außer Frage. Eine Baustatik, die die Tempelanlagen von Karnak ermöglichte; Medizin, die sie Menschen mumifizieren ließ. Aber das war immer eine Frage der Praxis; als Hintergrund hatten die Ägypter eine – sehr anspruchsvolle – Religion.

Die Griechen waren es, die auch das, was klassischerweise die Religion in Geschichten sinnvoll zu deuten versucht, nun versuchen, insgesamt als Ganzes gedanklich von Grund auf zu durchdringen, zu erforschen, zu erklären: Die Natur. Wir wollen nicht mehr einfach glauben, was uns die Tradition von alters her über die Götter, die Natur, die Entstehung der Welt erzählt, wir wollen es wissen, erforschen, erklären.

 

[Alubehütet]

Ja, so ist es. Es waren die Araber, die das griechische Erbe weitergeführt haben (die syrischen Nestorianer haben aber stark mitgeholfen, haben viel aus dem Griechischen ins Arabische übersetzt).

Die Nestorianer, das ist mir jetzt neu. Ich habe bei einem hochgebildeten Islamhasser gelesen, man solle die byzantinischen Gelehrten in der Überlieferungskette nicht unterschätzen, die nach Europa vertrieben wurden. Muß mich da mal kundig machen.

 

[alterali]

Tach z'samm!

war jetzt ein paar Tage nur passiv online, heißt, nur mit meinem Tablet mitgelesen, aber ausführlicher posten möchte ich doch mit Laptoptastatur. Aber insbesondere @ Burebista hat vieles Gutes geschrieben, das ich auch zu sagen gehabt hätte


Mit so einem Wort wie „lächerlich“ wäre ich generell sehr vorsichtig, weil es ein Bumerang-Wort ist, das einem allzuschnell selber an den Kopp treffen könnte

Ok, ich tausche mal meinen Alu- gegen ein Stahlhelm.
Kopp war hier im Forum schon öfter Ziel.
Und ich bestehe auf die Feinheit lacherlich. das war kein Tippfehler.

 

[Alubehütet]

Ok, ich tausche mal meinen Alu- gegen ein Stahlhelm.

Besser ist das

Und ich bestehe auf die Feinheit lacherlich. das war kein Tippfehler.

Na dann freut mich das, wenn jemand bewußt mit Sprache umgeht