Harzer haben vier Autos und drei Monate Mietwagen.

alteglucke

Moderator
Pit, ich habe eine Frage! Inwieweit sind denn die privaten Renten eine Lüge und was hat bitte ein demografischer Faktor in der privaten Rente zu suchen?

Auch wenn die Frage an Pit ging, versuche ich es mal mit einer einfacheren Antwort: Den demografischen Faktor haben wir überall, denn die privat angesparte Rente hilft ja auch nur dann, wenn du sie wieder flüssig machen kannst. Ein Beispiel: Du hast ein Mietshaus als Altersversorgung. Dann brauchst du entweder Mieter oder jemanden, der das Haus kaufen will, damit du im Alter davon leben kannst. Wachsen weniger junge Leute nach, fehlt es an beidem - dein Haus verliert damit an Wert, während deine Lebenshaltungskosten steigen, weil es auch weniger Leute gibt, die dein Brot backen oder dir den Hintern abwischen.
 
P

Pit 63

Guest
Danke.
Hinzu kommt: Wie soll die Wirtschaft funktionieren, wenn schuldgeldbedingt immer mehr Geld in immer weniger Hände wandert aber immer weniger Menschen die geldwerten Produktivleistungen erwirtschaften müssen und gleichzeitig die gesellschaftlichen Steuern/Sozialleistungen dieser Gesellschaft.
Und wenn die Staaten ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können, was dann? Glaubt jemand ernsthaft, ein Häuslebauer oder Privatrenteninhaber könnte den versprochenen oder prognostizierten Gewinn über 20- 40 Jahren Laufzeit, gemessen an der heutigen Kaufkraft des heutigen Geldes, erwirtschaften und wertmässig konservieren, während um ihn herum das Finanz- und Wirtschaftssystem explodiert, während Inflation oder Deflation in grösserem Umfang drohen oder Schlimmeres. Oder glaubt er, dass die Verantwortlichen Lobbies und ihre Vertreter im Fall von unumgänglichen Währungsreformen oder gesellschaftlichen Schuldenschnitten auf einmal nett werden und ihn den Sparer, davonkommen lassen und mit einem mal selbst die finanzielle Verantwortung für ihr bisheriges Tun übernehmen wollen. Das ist allenfalls Propaganda der Finandienstleister. Die einzige perfide Sicherheit, die Rentenanbieter haben, ist ihr politisches Druckmittel gegenüber Regierungen. Die zunehmenden Alten werden nämlich eine immer grössere Wählergruppe. So wird aus der schuldgeldbasierten Finanzwirtschaft ein Schrecken ohne Ende. Ein guter Ausgang, wie erhofft, ist für den braven Rentenansparer aber eher ein Wunschdenken mit vielen fetten Fragezeichen und Risiken. Und selbst wenn jemand mit seinem Finanzprodukt Glück hat, weil er mit den richtigen Wölfen geheult hat, dann sollte er zumindest wissen, was das bedeutet. Das heisst nichts anderes, als das er erfolgreich Teil des kapitalistischen Systems geworden ist, das für die ganze Misere verantwortlich ist.
 
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Pit 63

Guest
Pit, ich habe eine Frage! was hat bitte ein demografischer Faktor in der privaten Rente zu suchen?
Berechtigte Frage, die Kritik an der Privatrente hätte ich nicht mit der an der gesetzlichen Rente in einen Hut werfen dürfen und gleichermassen am Demografiefaktor aufhängen dürfen.
Zutreffend ist deshalb selbstverständlich auch diesbezügliche Feststellung von Novus zum Kapitaldeckungsverfahren. ...was die Privatrente oder deren Anbieter mE nach nicht besser macht- siehe vorherige Beiträge.
 

alterali

Well-Known Member
Berechtigte Frage, die Kritik an der Privatrente hätte ich nicht mit der an der gesetzlichen Rente in einen Hut werfen dürfen und gleichermassen am Demografiefaktor aufhängen dürfen.
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Jede Art von Versorgung im Alter ist doch (noch) davon abhängig, das es nachfolgende Generationen gibt.
Die wie auch immer geartete Rente oder auch Nichtrente sind allenfalls Ansprüche. Und man sitzt an der Tafel zusammen mit Kuponschneidern, Geldsäcken und Oligarchen, so wie man Kapitalisten ja heute nennt, die erst einmal das beste für sich reklamieren.
Aber wenn es zahlenmäßig nur noch eine geringe Nachfolge gibt, gibt's auch nichts mehr zu verteilen.
 
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Pit 63

Guest
Jede Art von Versorgung im Alter ist doch (noch) davon abhängig, das es nachfolgende Generationen gibt.
Die wie auch immer geartete Rente oder auch Nichtrente sind allenfalls Ansprüche. Und man sitzt an der Tafel zusammen mit Kuponschneidern, Geldsäcken und Oligarchen, so wie man Kapitalisten ja heute nennt, die erst einmal das beste für sich reklamieren.
Aber wenn es zahlenmäßig nur noch eine geringe Nachfolge gibt, gibt's auch nichts mehr zu verteilen.

Wie schon gesagt, sehe ich das auch so.
Abgesehen davon wollte ich darauf hinweisen, dass der Einwand in Bezug auf den systematischen Unterschied zwischen Kapitaldeckungsverfahren und Umlageverfahren zumindest im akademischen Sinne gerechtfertigt ist.
 
P

Pit 63

Guest
Interessant, alterali. Ich wußte gar nicht das mein Kontostand und Sparbuch Generationenabhängig sind.

Du drückst Dich in letzter Zeit immer verkappter aus. Anstatt Deine Ansichten darzulegen oder Deine Meinung zu sagen, kommen rhetorische Fragen oder Einwände oder polemische Aussagen. War das schon immer so oder kommt mir das gerade nur so vor. Arbeitest Du in der Finanzdienstleistungsbranche? Du klingst irgendwie so.
 
K

KiraS

Guest
@sintostyle1
Ich finde es schwer einzuschätzen, was angemessene Löhne sind. In München ist der Bedarf sicher ein anderer als in Prenzlau.

Das ist doch gar nicht so schwer einzuschätzen.
Der Begriff "Lohn" bedeutet ja schon in seinem Sebstverständnis, eine Belohnung für irgendwas zu erhalten.
Das heißt, Mensch muss sich anstrengen, um etwas zu erhalten, was er gerne haben will.
Im Falle von Arbeitsverhältnissen ist die Belohnung von Anstrengung Geld.
Wenn die Belohnung für Anstrengung aber nur minimal ausfällt, stellt sich natürlich irgendwann die Frage: wozu die Anstrengung, bist du ein Depp?

Meine Meinung: Arbeit und damit verbundene Löhne müssten so attraktiv werden, dass HartzIV keine Alternative mehr dazu wäre.
Aber ich weiß, dass das Illusion ist.
 

Almancali

Well-Known Member
Nehmen wir aner den Fall an, es gäbe wirklich nichts anderes (was mich dann schon an meinen Fähigkeiten als Akademiker zweifeln lassen sollte) [...]
Diese Annahme ist bereits für viele Akademiker bittere Realität. Was ich jedoch versichern kann, dass es sicherlich nicht an den Fähigkeiten des Akademikers liegt. Wer 150-400 Bewerbungen verschickt hat und trotz Vorstellungsgespräche (Erst- und Zweitgespräche inklusive) immer noch keine Arbeit findet, der fängt an zu zweifeln und wird depressiv.

Das liegt aber nicht an den Fähigkeiten, sonst wäre man ja nicht eingeladen worden, sondern an anderen Kriterien. Gehalt, Nicht Passgenau, Zu Klever, Zu Blöd, Zu Hässlich, Es kam en billiger Praktikant usw.. Du als Akademiker verfällst in eine Art Leghastenie bzw. man wird depressiv. Es soll diesbezüglich den Arbeitsämtern bereits Studien vorliegen.

Weiterhin hat man als Arbeitssuchender gewisse laufende Kosten, die nunmal mit einem Gehalt gedeckt werden müssen. Auch hat ein gewisser Job eine gwisse Grundvergütung. Liegt man zu hoch, wird man nicht genommen, liegt man zu tief, wird man schief angesehen. Es könnte bei dem niedrigen Gehalt jemand sein, der das Unternehmen nur als Sprungbrett nutzen möchte. Du kannst bereits faktisch schon nicht immer "niedriger" gehen, da dies auch schon als Ausschlusskriterium dienen könnte.
 
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