Hasankeyf

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sommersonne

Guest
AW: Hasankeyf

Die Türkei hat halt in dieser Hinsicht keine Kultur.


Ich will die Türkei keinesfalls in Schutz nehmen, aber man muss berücksichtigen dass man da quasi mit jedem Schritt und Tritt über antike ausgrabungswürdige Stätten läuft. Das alles zu bewahren ist für ein Land schon sehr schwer und nicht zu bezahlen. Die Türkei dürfte damit nicht allein gelassen werden. Schliesslich geht die Geschichte der Menschheit auch die ganze Menschheit an.
 

Colchicum

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AW: Hasankeyf

Ich will die Türkei keinesfalls in Schutz nehmen, aber man muss berücksichtigen dass man da quasi mit jedem Schritt und Tritt über antike ausgrabungswürdige Stätten läuft. Das alles zu bewahren ist für ein Land schon sehr schwer und nicht zu bezahlen. Die Türkei dürfte damit nicht allein gelassen werden. Schliesslich geht die Geschichte der Menschheit auch die ganze Menschheit an.

Hat denn die Türkei bereits um Hilfe für den Erhalt von antiken und historischen Stätten gebeten und wurde sie abgelehnt?
Ich frage deshalb, weil ich mich bisher mit diesem Thema nicht beschäftigt habe.
 
S

sommersonne

Guest
AW: Hasankeyf

Hat denn die Türkei bereits um Hilfe für den Erhalt von antiken und historischen Stätten gebeten und wurde sie abgelehnt?
Ich frage deshalb, weil ich mich bisher mit diesem Thema nicht beschäftigt habe.

Das weiss ich nicht so genau. Ich weiss nur dass im Falle von Allianoi, bei Bergama, was auch durch einen Staudamm geflutet werden soll, die Hilfe von deutschen Seite abgelehnt wurde und der zuständige Minister sogar der Meinung ist, dort gäbe es überhaupt keine Ausgrabungsstätte. Habe sie aber mit eigenen Augen gesehen. Diese steht sogar in Verbindung mit der Ausgrabung in Bergama wo ein antikes medizinisches Heil- und Kurzentrum ausgegrarben wurde und wird. Denn nach der medizinisches Behandlung dort ging man dann in der Antike in das "Bad" nach Allianoi, sozusagen als Reha-Massnahme. Touristen die sich für Pergamon interessieren, würden dann auch nach Allianoi gehen, was dem Tourismus Aufschwung bringen würde. Na ja, Staudammbau ist aber wichtiger.

Im Falle von Hasankeyf will die Türkei nicht die Aufnahme als Weltkulturerbe beantragen, obwohl Hasankeyf mehr als die erforderlichen Mindestkriterien erfüllt und somit aufgenommen würde. Aber wahrscheinlich verspricht sich die türkische Regierung mehr Geld vom Staudamm.
 

santiago

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AW: Hasankeyf

Das weiss ich nicht so genau. Ich weiss nur dass im Falle von Allianoi, bei Bergama, was auch durch einen Staudamm Im Falle von Hasankeyf will die Türkei nicht die Aufnahme als Weltkulturerbe beantragen, obwohl Hasankeyf mehr als die erforderlichen Mindestkriterien erfüllt und somit aufgenommen würde. Aber wahrscheinlich verspricht sich die türkische Regierung mehr Geld vom Staudamm.

Das Kulturverständnis geht leider vielen Kapitalisten in der Türkei ab.
Nur kurzfristiges Denken ohne Nachhaltigkeit.

Die Türkei ist ja landschaftlich und kulturell ein so phantastisch schönes Land mit so vielen unterschiedlichen Völkern. Die Türken können es einfach nicht vermarkten - ausser in der Turistenecke Antalya mit den zahlreichen Urlaubsfabriken (all inklusive) und den Touristenmärkten.
 
P

pauline09

Guest
AW: Hasankeyf

Das Kulturverständnis geht leider vielen Kapitalisten in der Türkei ab.
Nur kurzfristiges Denken ohne Nachhaltigkeit.

Come on, das hast du auch in Deutschland, eigentlich überall, wo's um Großprojekte dieser Art geht. Dabei ist der Kernkonflikt eigentlich immer der gleiche: Wirtschaftliche Entwicklung im Turbogang ohne Rücksicht auf alles organisch Gewachsene vs. nachhaltige Belange, die denkmalpflegerische und Welterbe-Überlegungen gleichberechtigt mit einbeziehen und sich theoretisch auch kulturell perfekt 'vermarkten' lassen könnten. :|
 

santiago

Well-Known Member
AW: Hasankeyf

Die Geschichte von Hasankeyf wird erst im 2-3 Jahrhundert greifbar.

Wer von euch war schon mindestens einmal in Hasankeyf ?

Und wer von euch hat die Absicht einmal dorthin zu reisen.
Ein Tag reicht aber nur knapp aus.

(Batman wird täglich von Istanbul angeflogen, von da aus sind es noch 30 bis 40 Minuten mit dem Dolmbusch.)
 

Colchicum

Active Member
AW: Hasankeyf

Die Geschichte von Hasankeyf wird erst im 2-3 Jahrhundert greifbar.

Wer von euch war schon mindestens einmal in Hasankeyf ?

Und wer von euch hat die Absicht einmal dorthin zu reisen.
Ein Tag reicht aber nur knapp aus.

(Batman wird täglich von Istanbul angeflogen, von da aus sind es noch 30 bis 40 Minuten mit dem Dolmbusch.)

Darf ich ehrlich sein? Bis letztes Jahr wusste ich nicht einmal, dass es Hasankeyf überhaupt gab. Leider muss ich annehmen, dass ich es aus Zeitgründen vor der Überflutung nicht mehr sehen werde. Aber trauig bin ich über die Zerstörung dennoch.

Ich vergleiche solch eine Zerstörung stets mit dem Fällen eines Baumes.
Bereits in der Grundschule lernt jedes Kind, wie wichtig ein Baum für uns Menschen ist und dass er sogar einen eigenen Lebensraum darstellt. Dieser Lebensraum braucht viele viele Jahre um zu wachsen, wird jedoch in einigen wnigen Minuten gefällt und existiert nicht mehr ... :-?
 
S

sommersonne

Guest
AW: Hasankeyf

Ich nehme es mir vor Hasankeyf zu besuchen, aber wer weiss ob ich es noch schaffe bevor es überflutet wird. Allianoi konnte ich mir noch ansehen. Jetzt wird es mit Sand zugeschüttet, damit eventuell nachfolgende Generationen wieder mit dem Ausgraben beginnen können, wenn der Staudamm verschwunden ist.

Es verschwinden ja nicht nur die antiken Stätten, die Natur, sondern dort werden ja auch die eigenen Landsleute betrogen und entwurzelt. Ihnen werden "Entschädigungen" gezahlt, wenn überhaupt, die ihnen einen Neuanfang nicht ermöglichen. Das alles für Staudämme, die nicht nur der Natur schaden sondern auch höchstens 50 Jahre intakt bleiben.
 

santiago

Well-Known Member
AW: Hasankeyf

Come on, das hast du auch in Deutschland, eigentlich überall, wo's um Großprojekte dieser Art geht. Dabei ist der Kernkonflikt eigentlich immer der gleiche: Wirtschaftliche Entwicklung im Turbogang ohne Rücksicht auf alles organisch Gewachsene vs. nachhaltige Belange, die denkmalpflegerische und Welterbe-Überlegungen gleichberechtigt mit einbeziehen und sich theoretisch auch kulturell perfekt 'vermarkten' lassen könnten. :|

Nein solche Augrabungen hat es in Deutschland nicht. Wo gibt es in Europa archeologische Stätten welche über 2'000 Jahre alt sind und dem Kommerz geopfert werden.
Auch in Zentral- und Südamerika gibt es alte Ausgrabungsstätten von den Mayas und Inkas welche geschützt sind. Auch im fernen Osten und in Indien gibt es solche.

Die meisten Menschen haben in diesen Ländern ein Kulturverständnis. Und viele Einheimische können davon leben auch.
 

santiago

Well-Known Member
AW: Hasankeyf

Es erscheint mir das dieses Thema auch den Deutsch-Türken egal ist.

Langsam muss ich daran glauben was mir eine Türkin heute Nachmittag gesagt hat, dass die Türken einfach halt keine Kultur haben.

Und diese Frau hat sich sehr ins Zeug gelegt für diese Rettung (immer noch), schrieb viele Artikel für die Medien nicht nur in türkischer Sprache, sondern eigenhändig auch in deutsch, italienisch, englisch, was ihr als Dolmetscherin und Übersetzerin nicht schwer fiel.

Na Ja, wenn das alles unter Wasser gesetzt wird, muss auch ich es leider akzeptieren, dass die Türken einfach keine Kultur haben.

Wird ähnlich rauskommen wie in Pammukale, wo nur noch mit Umlaufpumpen künstlich am Leben erhalten bleibt ,da man eine Strasse nach oben gebaut hat durch die Quellen
halt wegen Hotel dort oben. Dafür dürfen die dort die Touristen im künstlich angelegten Pool auf dessen Grund griechische und römische Säulen liegn -schön zwar fürd Auge....etwas herumschwimmen.

Gibt es wirklich keine Auslandtürken mit Kulturverständnis welche auch Aktiv etwas unternehmen für ihr schönes Land ? Wo sind sie ?

Bin gespannt auf Antworten von Türken wo in Deutschland leben.
 
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