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Pit 63
Guest
Unabhängig von der Gewaltbereitschaft....
Hat denn die Bereitschaft zur Radikalisierung auch einen sozialen Hintergrund?
ME nach ist Gewaltbereitschaft und Bereitschaft zur Radikalisierung ein- und dasselbe.
Das erklärt nicht nur exessive Gewalt von Rockern, Neonazis oder Hooligans sondern auch das Phänomen gewaltbereiter Schläger oder sogar von IS- Anhängern aus Migrantenfamilien.
Zitat Pfeiffer:
"9. Ein Resümee
Die Befunde unserer Studie weisen, neben der Feststellung der immer noch enorm hohen
Verbreitung elterlicher physischer Gewalt gegen Kinder, darauf hin, daß diese Gewalt nicht
unabhängig von der sozialen Lage der Familien ist. Es erweist sich weiter, daß in den
Familien junger Migranten ein besonders hohes Niveau von Gewalt besteht.
Innerfamiliäre Gewalt, der sowohl Jugendliche als auch Kinder direkt, als Opfer, wie indirekt,
als Beobachter, ausgesetzt sind, hat erhebliche Einflüsse auf die Gewalteinstellungen, die
Konfliktkompetenzen und das tatsächliche Gewalthandeln Jugendlicher. Zudem wird speziell
männlichen Jugendlichen mit der Beobachtung elterlicher Partnergewalt ein sehr
problematisches Rollenmodell vorgeführt. Für Mädchen enthält dieses Modell die Botschaft
von Ohnmacht und Unterwerfung (vgl. auch Wetzels 1997). Partnergewalt findet sich in
Migrantenfamilien ebenfalls signfikant gehäuft.
Weiter zeigt sich, daß Jugendgewalt maßgeblich mit davon beeinflußt wird, welche
Auffassungen, Einstellungen und Normen Gleichaltrige vertreten und was sie tatsächlich tun.
Vor dem Hintergrund unserer Befunde sind von daher Erklärungen von Jugendgewalt, die
ausschließlich den Familieneinfluß akzentuieren, eher nicht adäquat. Dies gilt aber auch für
Ansätze, die alleine auf die Wirkungen der Gleichaltrigen abheben. Beide Einflüsse sind zu
beachten."
Zu den Gewaltformen und den Herleitungen gibt es im Link von VzD phantastische Übersichten, die sich leider nicht kopieren und hier einfügen lassen. Ich nenne sie einfach mal: Schaubild fünf und sechs.