... noch gibt es offenbar keine offizielle Bestätigung vom Kreml zu den Berichten vom Tod Alexej Nawalnys, nur indirekt durch den Sprecher der russischen Staatsduma Wjacheslaw Wolodin, der Washington und Brüssel bezichtigt, für den Tod des russischen Regimekritikers verantwortlich zu sein.
Auch seine Angehörigen lässt Moskau offenbar bewusst im Unklaren. Bisher bekannt gewordene Äußerungen seiner Frau und eines engen Weggefährten kommen als Konditionalsätze daher. Seine Mutter, heißt es, verbittet sich Beileidsbekundungen: Vor vier Tagen sei er noch gesund und wohlauf gewesen.
Am 12. Februar habe sie ihn zuletzt besucht.
Ganz gleich, wie man zu Nawalnys Ansichten stand, ob man ihm den Wandel vom fremdenfeindlichen Nationalisten zum weltoffeneren, weitaus menschenfreundlicheren, humorvollen und uneigennützigen Oppositionsführer abnahm: Er hatte Mumm!, einen unglaublichen Mut, auch wenn er seiner Familie fraglos viel zugemutet hat. Aber er war ganz sicher in erster Linie Vater und Ehemann. Ein Mensch.
Möge die Erinnerung seiner Familie und vielen anderen Kraft geben, die er durch seine Furchtlosigkeit ermutigt hat.
Sein Schicksal macht mich traurig. Ich hatte ihm so sehr gewünscht, dass es besser ausgeht. R.I.P.