Islam gehört nicht zu Deutschland

Lynx72

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AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

Wieso sollte der Satz widersprüchlich sein?

Der Satz ist unsinnig, denn die Muslime in Deutschland machen den Islam in Deutschland aus. Wenn die Muslime zu Deutschland gehören - und das ist, wenn man kein Rechtsextremist ist - eine Offensichtlichkeit, dann gehört ihre Religion, der Islam, selbstvertständlich auch zu Deutschland.
 

Skeptiker

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AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

Der Satz lautete: "Der Islam ist nicht Teil unserer Tradition und Identität in Deutschland und gehört somit nicht zu Deutschland"........"Muslime gehören aber sehr wohl zu Deutschland. Sie genießen selbstverständlich als Staatsbürger die vollen Rechte." Ich sehe da jetzt nicht zwangsläufig einen Widerspruch.

Es gilt natürlich zu definieren, was dieses "zu Deutschland gehören" bedeutet!
 
P

Pit 63

Guest
AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

In Anbetracht der Tatsache, dass über viele Jahre hinweg Türken systematisch
umgebracht wurden, sollte man keinen Versuch machen, selbst solche "Feindschaften" zu relativieren.

Ich habe analysiert, nicht relativiert.

Aus der völlig isolierten Betrachtung von rassistischen Morden lassen sich genau welche Schlussfolgerungen ziehen?

Ohne vergleichenden Bezugsrahmen sind sinnvolle Aussagen über gesellschaftliche Vorgänge und Zusammenhänge schlicht unmöglich.
Diese Art von Einordnen und ins Verhältnis setzen hat mE nach nichts mit der Art von Relativierung zu tun, von der man spricht, wenn man eigentlich Verharmlosung meint.
 

Majnomon

Well-Known Member
AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

Der Satz lautete: "Der Islam ist nicht Teil unserer Tradition und Identität in Deutschland und gehört somit nicht zu Deutschland"........"Muslime gehören aber sehr wohl zu Deutschland. Sie genießen selbstverständlich als Staatsbürger die vollen Rechte." Ich sehe da jetzt nicht zwangsläufig einen Widerspruch.

Es gilt natürlich zu definieren, was dieses "zu Deutschland gehören" bedeutet!

Fraglich ist allerdings auch das "Teil unserer Identität".

Dass der Islam nicht zur alten deutschen Tradition gehört, mag ja sein. Wobei Traditionen auch einer Entwicklung unterliegen, die Neues aufnehmen und Altes fallenlassen kann. Aber Identität ist eindeutig Gegenwart, und in der gibt es nun mal Muslime und damit den Islam.

Insofern sehe ich da auch einen Widerspruch.
 

Ottoman

Well-Known Member
AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

Ich habe analysiert, nicht relativiert.

Aus der völlig isolierten Betrachtung von rassistischen Morden lassen sich genau welche Schlussfolgerungen ziehen?

Ohne vergleichenden Bezugsrahmen sind sinnvolle Aussagen über gesellschaftliche Vorgänge und Zusammenhänge schlicht unmöglich.
Diese Art von Einordnen und ins Verhältnis setzen hat mE nach nichts mit der Art von Relativierung zu tun, von der man spricht, wenn man eigentlich Verharmlosung meint.

Und, wo findet man diesen Bezugsrahmen? Es kann ja nur die Gesellschaft selbst sein, und zwar ein Durchschnitt dieser. Vorgänge bezogen auf zeitlich Änderungen evtl. bezogen auf andere Länder. Zu diesem Thema stelle ich bei Zeiten ein extra Thread, wo man dies näher beleuchten kann.

Relativierung: Das in Verhältnissetzen von etwas und die dadurch erfolgende Wertminderung (http://www.enzyklo.de/lokal/42303).
Meine Absicht zielt nicht darauf Dir nun Begrifflichkeiten zu erklären, sondern das zu beschreiben wie ich es verstehe, ohne mich persönliches darauf zu projizieren.

Weshalb ich die Morde in diesem Kontext erwähnt habe. Weil man gerade in heutiger Zeit – wo gar organisierte Morde an Türken verübt wurden - sehr wachsam und sensibel sein muss. Da sollte man solche Leserbriefe nicht mit dem Hinweis, dass das auch Türken tun würde relativieren. Auch wenn Du schreibst, Du hättest dies „nur“ analysiert, hast Du es, in eine direkte Relation mit mehrheitlich türkisch besetzten Foren gesetzt. Die Türken sind nach wie vor eine Minderheit in Deutschland, das ist der kleine Unterschied. Minderheiten haben es nie einfach gehabt. Dazu müssen wir die Geschichte noch nicht einmal bemühen, oder auf andere Länder zeigen.

Ich möchte Deine Intension nun nicht in Frage stellen. Man kann Deinen Beitrag dennoch so verstehen, wie in meinem vorherigen Posting bereits wiedergegeben.
 

Lynx72

Gesperrt
AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

Der Satz lautete: "Der Islam ist nicht Teil unserer Tradition und Identität in Deutschland und gehört somit nicht zu Deutschland"........"Muslime gehören aber sehr wohl zu Deutschland. Sie genießen selbstverständlich als Staatsbürger die vollen Rechte." Ich sehe da jetzt nicht zwangsläufig einen Widerspruch.

Es gilt natürlich zu definieren, was dieses "zu Deutschland gehören" bedeutet!

Der Islam ist nicht Teil unserer Tradition und Identität in Deutschland und gehört somit nicht zu Deutschland"[/I]

Das ist blühender Blödsinn. Was ist denn bitte "unsere Identität"? Die anderen Wüstenreligionen aus dem vorderen Orient, Judentum und Christentum, etwa? Nach der Logik kann er die alten Germanengötter ausgraben, oder vielleicht die keltischen? Wer bestimmt denn, was zur Identität eines Landes gehört?
 
F

F.A.B

Guest
AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

Fraglich ist allerdings auch das "Teil unserer Identität".

Dass der Islam nicht zur alten deutschen Tradition gehört, mag ja sein. Wobei Traditionen auch einer Entwicklung unterliegen, die Neues aufnehmen und Altes fallenlassen kann. Aber Identität ist eindeutig Gegenwart, und in der gibt es nun mal Muslime und damit den Islam.

Insofern sehe ich da auch einen Widerspruch.


Ich verstehe auch garnicht warum man als Politiker solche Sätze äussert. Eine andere Intention als Diskussionen schüren kann da nicht hinter stecken. Das der Islam heute ein Teil Europas und Deutschlands ist ist doch klar. Wer das nicht sieht oder sehen will ist blind oder auf andere Weise nicht ganz bei Sinnen.
Und mir persönlich ist es auch egal ob in diesem Land in 150 Jahren mehrheitlich Muslime leben. Solange es Menschen und Gesellschaften gibt werden sich die Zustände immer ändern. Das ist ganz natürlich.
 
P

Pit 63

Guest
AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

Menschen haben eine Identität, bei einem Land als geographische Bezugsgrösse ist der Begriff unpassend und irreführend. Land ist Land ist Land, nicht mehr.

Wenn "fälschlicherweise" von der Identität eines Landes gesprochen wird, meint man damit wohl die Bevölkerung mit ihrer (geschichtlich gewachsenen) Kultur. Dieses theoretische Konzept einer kollektiven Identität ist aber streng genommen unsinnig.

Wenn Kauder von der Identität Deutschlands spricht, denkt er dabei wohl an die Identität der ethnisch-deutschen Bevölkerung, die sich idR nicht mit dem Islam identifiziert.

Persönlich bin ich der Ansicht, man sollte die überlieferte Tradition, sich mit einer Nation zu identifizieren ganz einfach ablegen und anfangen, global zu denken.

Ich sehe mich als Weltbürger, der in einer deutsch genannten Bedarfsgemeinschaft (Staat) lebt und aus einer ganz bestimmten Region dieser Welt stammt.
Deshalb wäre ich (gewisse demokratische/rechtsstaatliche Mindestanforderungen vorausgesetzt) viel lieber der Bürger eines Weltstaats als ein Deutscher Staatsangehöriger.
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Ottoman

Well-Known Member
AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

Wenn Kauder solche Aussagen macht, dann klingt es für mich als würde er eigentlich sagen wollen: Der Islam gehört nicht zu Deutschland wie auch die, die an den Islam glauben. Das ist für mich die unterschwellige Botschaft.
 
F

F.A.B

Guest
AW: Islam gehört nicht zu Deutschland

Wenn Kauder solche Aussagen macht, dann klingt es für mich als würde er eigentlich sagen wollen: Der Islam gehört nicht zu Deutschland wie auch die, die an den Islam glauben. Das ist für mich die unterschwellige Botschaft.

Aber im nachfolgenden Satz sagte er doch "Muslime gehören aber sehr wohl zu Deutschland."

Nur der Fairness und Vollständigkeit halber. Wir wollen ja nichts aus dem Zusammenhang reissen ; )
 
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