Ist die Republik Türkei mittelbar bedroht?

sommersonne

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Danke.
Das läßt tief blicken. Aufgeregt hat sich Herr Erdogan darüber wohl nicht. Er sieht eher zufrieden aus.
Cafe Größenwahn.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Neue Runde im Streit um Besuche deutscher Parlamentarier in Incirlik:

Der NATO-Generalsekretär duckt sich weg:

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hält den Streit für ein rein deutsch-türkisches Problem und will sich heraushalten. Eine Vermittlerrolle der Nato sieht Stoltenberg nicht. „Dieser Disput ist eine bilaterale Angelegenheit zwischen der Türkei und Deutschland“, sagte er am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens.
Aber Siegmar Gabriel läßt nicht locker. Er ist zur Zeit wieder in Washington und trifft den US-Außenminister:

Gabriel sieht das anders: „Ich glaube, dass es weit mehr als ein bilaterales Problem ist.“ Bei seinem USA-Besuch versuchte er, den größten Nato-Partner für das Thema zu sensibilisieren. Es gebe in den USA Unterstützung für die deutsche Haltung, sagte er nach Gesprächen mit Außenminister Rex Tillerson und dem Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Herbert Raymond McMaster.

„Natürlich werden auch die Vereinigten Staaten ihre Möglichkeiten nutzen, der Türkei klar zu machen, dass es einen fairen und normalen Zugang deutscher Parlamentarier zur Bundeswehr geben muss“, betonte Gabriel. „Den Amerikanern ist auch klar, welche schwerwiegenden Konsequenzen es auch für den Kampf gegen den IS hätte, wenn die deutsche Bundeswehr dort abgezogen werden müsste.“

Gabriel legt dabei noch eins drauf:

Im Streit um die Bundeswehrtruppen in der Türkei droht Außenminister Sigmar Gabriel nun auch mit einem Abzug deutscher Soldaten aus einem Nato-Verband. Bei einem Besuch in Washington machte er am Donnerstag klar, dass es in der Auseinandersetzung mit Ankara um ein Besuchsverbot für Bundestagsabgeordnete nicht nur um die in Incirlik stationierten „Tornado“-Aufklärungsflugzeuge der Bundeswehr, sondern auch um die „Awacs“-Aufklärungsflieger der Nato im türkisch, en Konya gehe.

„Das ist eine integrierte Entscheidung. Ich glaube jedenfalls, dass beide Dinge schwer voneinander zu trennen sind“, sagte Gabriel nach Gesprächen mit der US-Regierung. Die „Awacs“-Maschinen sind der bisher einzige größere Beitrag der Nato zum internationalen Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Sie sind zu einem Drittel mit Bundeswehrsoldaten besetzt. Bei einem Abzug der deutschen Soldaten wäre der Einsatz insgesamt gefährdet.

Die Türkei aber bleibt ganz entspannt:

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu verteidigte am Donnerstag das Besuchsverbot. „Wenn sie abziehen wollen, müssen sie das selbst wissen, wir werden sie nicht anflehen“, sagte Cavusoglu in einem Interview des Senders NTV. „Sie wollten kommen und wir waren ihnen behilflich. Wenn sie abziehen wollen, sagen wir eben auf Wiedersehen.“

http://www.suedkurier.de/nachrichte...aus-Nato-Verband-in-Tuerkei;art410924,9260237
Wow. Geiler Artikel. Alles in einem Link. Dachte, diese Infos aus zwei, drei Artikeln zusammenstöpseln zu müssen.
 

sommersonne

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McCain möchte das der Botschafter ausgewiesen wird und die Täter identifiziert werden. Er gab auch klar zu verstehen, dass das die USA sei, wo man friedlich demonstrieren darf und bezeichnete die Türkei indirekt als "Drittweltland"...


Das könnte ich verstehen, aber wird er das durchsetzen können? Es wäre mal ein gutes Zeichen für Herrn Erdogan, denn seine Gorillas sind da bestimmt nicht alleine drauf gekommen.
 
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Alubehütet

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Mußte ich schon gestern dran denken, der Klassiker:

Als Jubelperser (in den Medien auch Prügelperser genannt) wurde eine Gruppe von rund 150 iranischen Staatsbürgern bezeichnet, die den Schah-Besuch 1967 von Mohammad Reza Pahlavi und seiner Frau Farah Pahlavi am 2. Juni 1967 in West-Berlin begleiteten. Die Gruppe bestand aus Mitarbeitern des iranischen Geheimdienstes SAVAK und von diesem angeheuerten Landsleuten, die als Pro-Schah-Demonstranten auftraten und unter Duldung der Berliner Polizei mit Gewalt gegen friedliche Gegendemonstranten vorgingen.[1][2] Der Begriff ist als abwertende Bezeichnung für (üblicherweise gewaltlose) Claqueure, also bezahlte Applaudierer, in die deutsche Sprache eingegangen.[3]

Die später in der Presse wegen ihres Vorgehens als Jubelperser bezeichnete Gruppe sollte Demonstranten abschirmen, die gegen die diktatorische Herrschaft des Schahs sowie gegen Folterung und Tötung politischer Gegner im Iran demonstrieren wollten, sowie als vermeintliche Gegendemonstranten dem Schah zujubeln und schließlich mit Gewalt gegen die Demonstranten vorgehen. Als die Jubelperser vor der Deutschen Oper Berlin mit Dachlatten, Knüppeln und Totschlägern auf deutsche Studenten losgingen, schaute die deutsche Polizei anfänglich nur zu und schritt nicht ein, später ging sie dann ebenfalls mit Gewalt gegen eingekesselte Studenten vor und ließ die Provokateure unbehelligt ziehen.


https://de.wikipedia.org/wiki/Jubelperser

 
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