Ist die Republik Türkei mittelbar bedroht?

Almancali

Well-Known Member
Das ist ja mal ne steile These! Ist die durch irgendwelche Fakten belegbar?
Das noch garnix!

Ich hatte seinen Text vorher kommentieren wollen. Habe dann aber alles wieder gelöscht, weil mir das auf die Dauer zu dumm kam.

Alleine die Darstellung, die Oppositionsparteien hätten keinen Koalitionskonsens gefunden, ist lächerlich! Wurden die Oppositionsparteien doch der Bildung einer Koalition durch die AKP konterkariert.

Dann das Gequatsche, dass die türkische Wirtschaft seit den 90'ern bis 2001/2002 durch vorherige Regierungen quasi ins Nirvana befördert wurde stimmt so nicht. Waren genau die damaligen Regierungen doch maßgeblich an der Beseitigung dieser "Probleme" beteiligt, dessen Ernte Erdogan nun für sich selbst beansprucht. Unabhängig davon wird hier bewusst unterschlagen, dass seit Erdogans Regierung die Staatsverschuldung (Ausgang 2002) bis 2017 um weit über 800% zugenommen hat.

Die Darstellung, dass mehrere kleinere Parteien keine "Stabilität" in die Türkei bringen würden, da man sich ja nie einig sei... Wir nennen das hier in der BRD eine gesunde "Streitkultur" der Parteienlandschaft. Auch wird hier unterschlagen, dass weiterhin eine Regierung, Opposition und Koalition bestünde und letztendlich eine Mehrheit über Beschluss bzw. Verwerfung entscheidet.

Es wird so dargestellt, das "alles unter einer Haube" (Diktatur) doch mehr Stabilität in die Türkei bringen würde. Verschwiegen wird jedoch die fehlende Gewaltenteilung, so dass diese Position durch Amts- und Machtsmisbrauch - und zum Schaden des türkischen Volkes, missbraucht werden könnte (und wohl jetzt schon missbraucht wird).

Aber ganz was anderes!

Ich glaube kaum, dass man Erdogan von seinem Ziel abbringen kann. Dieses neue Präsidialsystem wird sicherlich kommen. Die Türkei wird mit Garantie in eine autoritäre Präsidialdiktatur verfallen.

Das Volk kann man mit guten und sachlichen Argumenten nicht begegnen, da Teile davon nicht für sachliche Diskussionen empfänglich sind. Da steht jeglicher Nationalstolz über jegliche Sachlichkeit.

Nur eines wird das Volk verstehen!

... wenn sie ausgehungert werden ...

Ich wünsche es den Türken nicht! Verdient hat das Volk das auch nicht! Nur das wird die einzige Sprache sein, was verstanden wird. Wenn die Preise explodieren, nix mehr zu essen auf dem Tisch steht, alles in ihrer Umgebung explosionsartig teurer wird, sämtliche Touristen fernbleiben, Investoren abspringen und der Lira komplett verreckt. Erst dann wird auch der Letzte dort begreifen, welchen Schaden man angerichtet hat.

... allerdings wird uns nur die Zeit eines Besseren belehren ...

Warten wir's also ab! Viele Türken sagen bereits:

"Es gibt eine Zeit vor Erdogan, es wird eine Zeit nach Erdogan geben".

Jegliche weitere Argumentation wäre nicht mehr zielführend!
 

Skeptiker

Well-Known Member
Aber fangen wir an:

Die in Westeuropa vorherrschende Regierungsform der „parlamentarischen Demokratie“ baut prinzipiell auf parteiübergreifende Konsense auf, die jedoch im Falle der Türkei leider seit Jahrzehnten wegen einer «chronischen Konsensunfähigkeit» versagt. All dies rührt jedoch nicht aus einem kulturellen Defizit heraus, sondern einer kulturellen Pluralität in der Gesellschaft.

Absoluter Blödsinn! Konsens-/Konkordanzdemokratie gibt es zZt nur in einem Land....nämlich der Schweiz! Alle anderen Systeme sind Konkurrenzdemokratien!

Der Verfasser sollte schon wissen worüber er schreibt bevor er hier solch einen Schwachsinn schauen läßt!
 

Skeptiker

Well-Known Member
Das noch garnix!

Ich hatte seinen Text vorher kommentieren wollen. Habe dann aber alles wieder gelöscht, weil mir das auf die Dauer zu dumm kam.

Alleine die Darstellung, die Oppositionsparteien hätten keinen Koalitionskonsens gefunden, ist lächerlich! Wurden die Oppositionsparteien doch der Bildung einer Koalition durch die AKP konterkariert.

Dann das Gequatsche, dass die türkische Wirtschaft seit den 90'ern bis 2001/2002 durch vorherige Regierungen quasi ins Nirvana befördert wurde stimmt so nicht. Waren genau die damaligen Regierungen doch maßgeblich an der Beseitigung dieser "Probleme" beteiligt, dessen Ernte Erdogan nun für sich selbst beansprucht. Unabhängig davon wird hier bewusst unterschlagen, dass seit Erdogans Regierung die Staatsverschuldung (Ausgang 2002) bis 2017 um weit über 800% zugenommen hat.

Die Darstellung, dass mehrere kleinere Parteien keine "Stabilität" in die Türkei bringen würden, da man sich ja nie einig sei... Wir nennen das hier in der BRD eine gesunde "Streitkultur" der Parteienlandschaft. Auch wird hier unterschlagen, dass weiterhin eine Regierung, Opposition und Koalition bestünde und letztendlich eine Mehrheit über Beschluss bzw. Verwerfung entscheidet.

Es wird so dargestellt, das "alles unter einer Haube" (Diktatur) doch mehr Stabilität in die Türkei bringen würde. Verschwiegen wird jedoch die fehlende Gewaltenteilung, so dass diese Position durch Amts- und Machtsmisbrauch - und zum Schaden des türkischen Volkes, missbraucht werden könnte (und wohl jetzt schon missbraucht wird).

Aber ganz was anderes!

Ich glaube kaum, dass man Erdogan von seinem Ziel abbringen kann. Dieses neue Präsidialsystem wird sicherlich kommen. Die Türkei wird mit Garantie in eine autoritäre Präsidialdiktatur verfallen.

Das Volk kann man mit guten und sachlichen Argumenten nicht begegnen, da Teile davon nicht für sachliche Diskussionen empfänglich sind. Da steht jeglicher Nationalstolz über jegliche Sachlichkeit.

Nur eines wird das Volk verstehen!

... wenn sie ausgehungert werden ...

Ich wünsche es den Türken nicht! Verdient hat das Volk das auch nicht! Nur das wird die einzige Sprache sein, was verstanden wird. Wenn die Preise explodieren, nix mehr zu essen auf dem Tisch steht, alles in ihrer Umgebung explosionsartig teurer wird, sämtliche Touristen fernbleiben, Investoren abspringen und der Lira komplett verreckt. Erst dann wird auch der Letzte dort begreifen, welchen Schaden man angerichtet hat.

... allerdings wird uns nur die Zeit eines Besseren belehren ...

Warten wir's also ab! Viele Türken sagen bereits:

"Es gibt eine Zeit vor Erdogan, es wird eine Zeit nach Erdogan geben".

Jegliche weitere Argumentation wäre nicht mehr zielführend!
Jo, absolut null Ahnung von politischen Systemen, im besonderen vom amerikanischen.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Hat sich Trump eigentlich schon hinsichtlich Erdogan geäußert? Oder hat er ihn noch gar nicht wahrgenommen?
Erdogans Anti-EU Politik paßt ja, aber was passiert, wenn Putin sich der EU wieder zuwendet?
Populismus ist zwar überall irgendwie das Gleiche, aber jeder Populist will was anderes. Wir dürfen gespannt sein.
 

NeoAslan+

Well-Known Member
Parlament billigt Verfassungsreform

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..."In Ankara hat das türkische Parlament der von Staatschef Recep Tayyip Erdogan angestrebten Verfassungsreform für ein Präsidialsystem zugestimmt. Sie wurde in zweiter Lesung mit 339 Stimmen angenommen - neun mehr als die benötigte Mehrheit von drei Fünftel. Damit machten die Abgeordneten den Weg für eine Volksabstimmung über die Reform frei, die im Frühjahr stattfinden soll und bei der nur noch eine einfache Mehrheit notwendig ist."...
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/erdogan-485.html

Unabhängig von der mittlerweile üblichen subversiven Berichterstattung im deutschsprachigen Raum hinsichtlich der Türkei allgemein, die auch in dem Artikel der tagesschau deutlich wird,
ist es eine erfreuliche Meldung.
Zu dieser Entscheidung kann man die TBMM nur beglückwünschen. Gratulieren kann man dem türkischen Volk dann, wenn es die Reform nunmehr absegnet. Mit die beste Idee seit Gründung der Republik Türkei.
 
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