Jerusalem

Mendelssohn

Well-Known Member
Jerusalem gehörte noch bis ins 20. Jahrhundert zum Osmanischen Reich!
Bereits ab dem 19. Jahrhundert galt das osmanische Reich als der "kranke Mann Europas" und war kaum in der Lage sein Territorium zu schützen. Gerade rund um das "Heilige Land" waren die Briten seit dem 18. Jahrhundert unterwegs.
http://www.bpb.de/internationales/asien/israel/44971/briten-im-heiligen-land?p=all
An diese Zeiten wird Erdogan nicht anknüpfen wollen, eher an die Zeit, als das osmanische Reich modern, sicher und groß war und auf Augenhöhe mit den absolutistischen Systemen in Europa stand. Jedenfalls, wenn irgendetwas an der Sultanfloskel dran ist.

Noch etwas: in den letzten Jahren der osmanischen Herrschaft lebten bereits zwei Drittel Juden in Jerusalem und hatten damit die christliche Mehrheit abgelöst. islamisch war Jerusalem mehrheitlich nie. Auch nicht im osmanischen Reich. Die Osmanen legten darauf offenbar keinen Wert.
https://www.katholisches.info/2016/...hen-herrschaft-ueber-jerusalem-bildergalerie/
 

EnRetard

Well-Known Member
Noch etwas: in den letzten Jahren der osmanischen Herrschaft lebten bereits zwei Drittel Juden in Jerusalem und hatten damit die christliche Mehrheit abgelöst. islamisch war Jerusalem mehrheitlich nie. Auch nicht im osmanischen Reich. Die Osmanen legten darauf offenbar keinen Wert.
https://www.katholisches.info/2016/...hen-herrschaft-ueber-jerusalem-bildergalerie/

Da gibt es auch andere Zahlen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Demographic_history_of_Jerusalem#Historical_population_by_religion
 

alterali

Well-Known Member
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An diese Zeiten wird Erdogan nicht anknüpfen wollen, eher an die Zeit, als das osmanische Reich modern, sicher und groß war und auf Augenhöhe mit den absolutistischen Systemen in Europa stand. Jedenfalls, wenn irgendetwas an der Sultanfloskel dran ist.........
Woher willst dU WISSEN, welches Kamel er gerade reitet?

Osman kannte wohl auch kaum den Schreinergruß der Mursibrüder, den Ed ohne Ende zelebriert.
 

Msane

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Ein großer Fehler der Fraktionen ist, dass sie denken ihren Anspruch auf Jerusalem durch die Erhöhung ihres Anteils an der Bevölkerung zu zementieren.
Sowas funktioniert bei normalen Land, aber Jerusalem ist nicht normal, dort liegen heilige Stätten dreier Weltreligionen.
Selbst wenn irgendwann nur noch Juden oder Muslime is Jerusalem leben, bleibt der Anspruch der anderen Weltreligionen bestehen.
Die ursprüngliche Idee Jerusalem unter die Aufsicht der UN zu stellen war meiner Meinung nach die bisher beste.


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Msane

Well-Known Member
Ganz aktuell, Politclown Trump blamiert sich in der UN zu der Abstimmung zu Jerusalem.

Die USA, Israel und ein halbes Dutzend von den USA abhängigen Kleinsstaaten sind mit Trumps Entscheidung in der UN isoliert.
Der Rest der Welt ist dagegen, selbst traditionell mit den USA befreundete Länder haben sich enthalten oder sind der Abstimmung fern geblieben.


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Mendelssohn

Well-Known Member
Woher willst dU WISSEN, welches Kamel er gerade reitet?

Osman kannte wohl auch kaum den Schreinergruß der Mursibrüder, den Ed ohne Ende zelebriert.
Erdogan reitet nicht das Kamel des "kranken Mannes Europas".
Die Tracht seiner Leibgarden spricht eine andere Sprache. Das Turkmenische wird wieder stark gemacht, Steppenwolf sozusagen. Die Hofästhetik ist kraftstrotzend, gegen jede sultaneske Dekadenz des 19. Jahrhunderts.
Solange Jerusalem (und Palästina) zum osmanischen Reich gehörte, ging es dort gesittet zu. Jeder in seinem Viertel wie vormals, also vor der Judenvertreibung, in Cordoba. Der Sultan war, was die Religionen anging, ziemlich liberal, solange die Steuern pünktlich bezahlt wurden.
Darum sage ich, daß die Türkei aus historischen und geographischen Gründen eigentlich ein idealer Vermittler in der Jerusalem/Palästina -Frage wäre, hätten sie nicht gerade diese post-islamische Regierung.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ganz aktuell, Politclown Trump blamiert sich in der UN zu der Abstimmung zu Jerusalem.

Die USA, Israel und ein halbes Dutzend von den USA abhängigen Kleinsstaaten sind mit Trumps Entscheidung in der UN isoliert.
Der Rest der Welt ist dagegen, selbst traditionell mit den USA befreundete Länder haben sich enthalten oder sind der Abstimmung fern geblieben.
Gerade Macron gibt Trump Saures. Er repräsentiert eine Veto- und Atommacht, die näher dran ist am Geschehen (via Libanon) als die USA jemals sein werden. Die USA sind in Palästina jämmerlich gescheitert. Europa ist nun am Zug und muß zeigen, daß es von der Sache mehr versteht und es besser macht. Macron wäre, so wie es gerade aussieht, das richtige Sprachrohr.
Nebeneffekt: die Pariser Vororte, also die Viertel, wo die Menschen leben, die die Hauptstadt funktionstüchtig halten, wären in der Jerusalemfrage zugleich befriedet. Die Pariser Juden wiederum wissen - wie wir alle - daß vor der Jerusalemfrage und vor der Anerkennung eines arabischen Staats in Palästina, die staatliche Anerkennung Israels seitens der Araber stehen muß.
 
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Mendelssohn

Well-Known Member
Ein großer Fehler der Fraktionen ist, dass sie denken ihren Anspruch auf Jerusalem durch die Erhöhung ihres Anteils an der Bevölkerung zu zementieren.
Da sagst du was ...
Einer der Gründe, warum ich für eine Kulturhauptstadt Jerusalem plädiere.
Die UN, eine politische Organisation, wäre aber nicht die richtige Oberaufsicht. Es müßte eine religöser Rat sein, der sich aus Imamen, Popen, Rabbis zusammensetzt. Daneben kann dann das politische Jerusalem laufen. Jedes Viertel hat seinen Bezirksbürgermeister und alle vier bis fünf Jahre wird der Oberbürgermeister gewählt.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Mendelssohn Genau nicht.

Die Christen hatten sich untereinander so zerstritten bis verfeindet, daß sie die Aufsicht über die Grabeskirche, von wo Jesus auferstanden sein soll, einer muslimischen Familie unterstellten.

Die Heiligen Stätten am Tempelberg sollte man .... vielleicht Buddhisten unterstellen.

Was das politische Jerusalem angeht außerhalb dieser Bezirke, da hast Du, finde ich, eine gute Idee in die Welt gesetzt. Könnte niemandes Hauptstadt sein, eine Metropole derer, die dort leben. :)
 

Mendelssohn

Well-Known Member
@Alubehütet Die heiligen Stätten sollten einer gewählten Stadtverwaltung unterstellt sein. Wenn ein gemeinsamer Stadtrat noch nicht möglich ist, entscheidet der Stadtrat des Westens über den Umgang mit den heiligen Stätten im Westen und der Stadtrat im Osten über die heiligen Stätten im Osten.
Aber das alles sind Fragen dritten Ranges.
Zunächst gilt die gegenseitige Anerkennung als Staaten (in den Grenzen von 1967). Dann kann über Jerusalem verhandelt werden, also ob es einen gemeinsamen Stadtrat oder zwei gibt. Dann die Diskussion um die heiligen Stätten. Hier sollten die Religionsvertreter in einem Beirat ihren Einfluß geltend machen. Verfahrenstechnisch alles nicht so schwierig, wenn man es will.
 
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