Köln: Pro-Erdogan Demo

Ottoman

Well-Known Member
Da stimme ich Dir zu. Ich befürchte lediglich, dass bestimmte Länder unglaubwürdig erscheinen könnten, um noch ernst genommen zu werden. Das forciert Erdogan auch ganz bewusst...

Die Botschaft wird leider die Gleiche bleiben: PKK darf, RTE nicht. Ist zur Zeit kontraproduktiv.

Wie zu erwarten war: Er kritisierte, dass er sich bei der türkischen Kundgebung in Köln am Sonntag vor einer Woche nicht per Videoleinwand zuschalten durfte. „Wo ist die Demokratie?“, fragte er. Den deutschen Behörden warf er vor, bei einer früheren Veranstaltung in Köln eine Videoschalte der PKK zugelassen zu haben. „Sollen sie die Terroristen nur ernähren“ , sagte er. „Wie ein Bumerang wird es sie treffen.“ Quelle
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Wie zu erwarten war: Er kritisierte, dass er sich bei der türkischen Kundgebung in Köln am Sonntag vor einer Woche nicht per Videoleinwand zuschalten durfte. „Wo ist die Demokratie?“, fragte er. Den deutschen Behörden warf er vor, bei einer früheren Veranstaltung in Köln eine Videoschalte der PKK zugelassen zu haben. „Sollen sie die Terroristen nur ernähren“ , sagte er. „Wie ein Bumerang wird es sie treffen.“ Quelle
Was wir nicht übersehen dürfen und was wohl auch die türkische Gesellschaft wohlwollend zur Kenntnis genommen haben wird: die größte Exildemonstration gegen den Militärputsch (nicht unbedingt für Erdogan, dies gilt es festzuhalten) fand in Deutschland, respektive in Köln statt, wo zugleich auch die größte und modernste Moschee Europas steht (auch wenn sie vielen optisch nicht gefällt, aber in Wirklichkeit paßt sie sich vorbildlich in des architektonische Ensemble der Ecke Innere Kanalstraße und Venloer an). Erdogan kann meckern, soviel er will, die Bundesrepublik hat sich mit der friedlichen Ausrichtung der Demo einmal wieder als verläßlicher Verbündeter der Türkei erwiesen. Es wird auch post-erdoganische Zeiten geben. An diese müssen wir genauso denken wie an die gegenwärtige Lage. Noch wissen wir ja nicht, wer die Putschisten beraten hat.
 

beren

Well-Known Member
Was wir nicht übersehen dürfen und was wohl auch die türkische Gesellschaft wohlwollend zur Kenntnis genommen haben wird: die größte Exildemonstration gegen den Militärputsch (nicht unbedingt für Erdogan, dies gilt es festzuhalten) fand in Deutschland, respektive in Köln statt, wo zugleich auch die größte und modernste Moschee Europas steht (auch wenn sie vielen optisch nicht gefällt, aber in Wirklichkeit paßt sie sich vorbildlich in des architektonische Ensemble der Ecke Innere Kanalstraße und Venloer an). Erdogan kann meckern, soviel er will, die Bundesrepublik hat sich mit der friedlichen Ausrichtung der Demo einmal wieder als verläßlicher Verbündeter der Türkei erwiesen. Es wird auch post-erdoganische Zeiten geben. An diese müssen wir genauso denken wie an die gegenwärtige Lage. Noch wissen wir ja nicht, wer die Putschisten beraten hat.



http://mobil.berliner-zeitung.de/be...aufgeladen-wie-tickende-zeitbomben--24520044?

Ich finde, dass dieses Interview mit K. Erdoğan alles sehr gut auf den Punkt bringt.
 

Hanni Heini

Well-Known Member
Wenn der Ton in der aktuellen Debatte sogar jemand wie Özlem Topcu stört, eine ausgewiesen scharfe Erdogankritikerin (und nicht erst, seitdem es "in" ist) - dann sollte man sich in den Redaktionen mal Gedanken machen. Kurz gesagt: ja, sie hat recht. Es nervt.

....Dass man sich hier überhaupt nicht dafür interessiert, wie in der Türkei der Putsch diskutiert wird – geschenkt. Immerhin würde es ja bedeuten, dass man sich auf die Komplexitäten des Landes einlassen müsste. Niemand glaubt dort ernsthaft an eine Inszenierung des Putsches, aber viele kluge Leute mahnen ständig und unter persönlichen Opfern Rechtsstaatlichkeit bei den Ermittlungen der Hintergründe an. Auch westlich orientierte Menschen sind von der als empathielos empfundenen Reaktion des Westens verstört und fürchten sich zugleich vor der One-Man-Show ihres Präsidenten.....

http://www.zeit.de/2016/33/putschversuch-tuerkei-recep-tayyip-erdogan-deutschtuerken
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Was erklärt uns Kazim E.? Warum türkische Gymnasiasten, Studenten, Ladeninhaber, Immobilienbesitzer usw. 1. immer noch weniger in der Bundesrepublik integriert sind als Italiener, obgleich sie die Italiener in Sachen Bildungsabschlüsse bei weitem überholt haben (das Bildungsbewußtsein in türkischen Familien ist im allgemeinen recht ausgeprägt, auch und gerade dann, wenn die erziehende Generation wenig Bildung hat) und 2. deshalb pro Erdogan sind (Kompensation der Desintegration und des mitgelieferten loser-status)?
Wenn ich an anderer Stelle gesagt habe, daß nirgendwo in der Welt die Kurden so integriert sind wie in der Türkei, so kann ich für Deutschland sagen, daß nirgendwo die Türken in der Welt so integriert sind wie in Deutschland. Dafür sprechen u. a. die Moschee in Köln, die eingerichteten Studiengänge in Islamwissenschaft, der staatliche Islamunterricht in Schulen im gleichen Status wie kath. und ev. Religion, die ansteigende Anzahl deutsch türkischer Studenten und Studentinnen in den sozialwissenschaftlichen Fächern und die Präsenz deutsch türkischer Politiker und Politikerinnen in hohen deutschen Ämtern. Warum sonst hätte sich die Partei der eifersüchtigen Abendlandretter gebildet? Die Integration war zu weit fortgeschritten, deshalb der Neid. Wären die Türken noch im Hinterhof, wäre die Neiddebatte gar nicht entstanden, die sich hinter Islamkritik versteckt.
Die Deutschtürken brauchen Erdogan nicht, um ein Diskriminierungstrauma zu kompensieren. Sie brauchen ihn gar nicht, allenfalls als Themengeber für den deutsch türkischen Dialog.
Anders gesagt: ohne Erdogan wüßte Meck Pom nichts von der Moschee in Köln. So geht Annäherung, ganz allmählich und bald wird es auch polnischen Döner geben so wie polnischen Mcdonalds.
Insgesamt gefällt mir die Zurückhaltung des deutschen Außenministeriums. Denn eines ist sicher: Erdogan ist nicht das Ende der türkischen Geschichte.
 

alterali

Well-Known Member
.................... Es nervt.
...................
So ist das Leben.

Dieser Putsch und die Reaktionen sind längst speziell in Deutschland und Österreich, auch in Amerika angekommen. Da darf es auch mal eine nervende Meinung geben.

In Deutschland und Österreich haben wir schon die Konfrontationen von türkischen Staatsbürgern erleben können. Soll man da keine Meinung haben dürfen?

Auch wenn man der Meinung ist, dass irgendwer falsch liegt. ........................

Und wenn man die türkischen Medien in deutscher Sprache oder auch die Lobgesänge liest/hört:
Also ich gerate da in Schockstarre.
 

beren

Well-Known Member
Was erklärt uns Kazim E.? Warum türkische Gymnasiasten, Studenten, Ladeninhaber, Immobilienbesitzer usw. 1. immer noch weniger in der Bundesrepublik integriert sind als Italiener, obgleich sie die Italiener in Sachen Bildungsabschlüsse bei weitem überholt haben (das Bildungsbewußtsein in türkischen Familien ist im allgemeinen recht ausgeprägt, auch und gerade dann, wenn die erziehende Generation wenig Bildung hat) und 2. deshalb pro Erdogan sind (Kompensation der Desintegration und des mitgelieferten loser-status)?
Wenn ich an anderer Stelle gesagt habe, daß nirgendwo in der Welt die Kurden so integriert sind wie in der Türkei, so kann ich für Deutschland sagen, daß nirgendwo die Türken in der Welt so integriert sind wie in Deutschland. Dafür sprechen u. a. die Moschee in Köln, die eingerichteten Studiengänge in Islamwissenschaft, der staatliche Islamunterricht in Schulen im gleichen Status wie kath. und ev. Religion, die ansteigende Anzahl deutsch türkischer Studenten und Studentinnen in den sozialwissenschaftlichen Fächern und die Präsenz deutsch türkischer Politiker und Politikerinnen in hohen deutschen Ämtern. Warum sonst hätte sich die Partei der eifersüchtigen Abendlandretter gebildet? Die Integration war zu weit fortgeschritten, deshalb der Neid. Wären die Türken noch im Hinterhof, wäre die Neiddebatte gar nicht entstanden, die sich hinter Islamkritik versteckt.
Die Deutschtürken brauchen Erdogan nicht, um ein Diskriminierungstrauma zu kompensieren. Sie brauchen ihn gar nicht, allenfalls als Themengeber für den deutsch türkischen Dialog.
Anders gesagt: ohne Erdogan wüßte Meck Pom nichts von der Moschee in Köln. So geht Annäherung, ganz allmählich und bald wird es auch polnischen Döner geben so wie polnischen Mcdonalds.
Insgesamt gefällt mir die Zurückhaltung des deutschen Außenministeriums. Denn eines ist sicher: Erdogan ist nicht das Ende der türkischen Geschichte.


Stimmt, RTE ist sicherlich nicht das Ende.


Solange die Imame im DITIB von der Türkei aus bezahlt werden, werden die Kritiken und Debatten aber nicht aufhören, wenn du mich fragst.
 
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