Köln: Pro-Erdogan Demo

Mendelssohn

Well-Known Member
Stimmt, RTE ist sicherlich nicht das Ende.


Solange die Imame im DITIB von der Türkei aus bezahlt werden, werden die Kritiken und Debatten aber nicht aufhören, wenn du mich fragst.
Die Goethe-Institute, Deutsche Schulen usw. im Ausland werden auch von Deutschland aus bezahlt. Für die Missionsschulen im Ausland kommen die Kirchen auf, auch da stehen die deutschen Bistümer und Kirchensprengel vorn mit dabei. Zahllose Stiftungen, von der Rosa Luxemburg- über Friedrich Ebert- bis zu Konrad Adenauer-Stiftung sind im Ausland tätig und vergeben Stipendien zur Verstärkung des deutschen Einflusses im Ausland, insbesondere in umkämpften Regionen.
Der DITIB ist ja keine Vorhut des IS, sondern nur der stärkste Dachverband türkischer Muslime. Das Problem ist wohl weniger, daß der DITIB von der Türkei bezahlt wird, sondern daß es Bedenken gegen die Sponsoren des DITIP gibt, die möglicherweise nicht türkisch sind und den DITIB zweckentfremden.

Grundsätzlich ist die Frage schon, ob Christentum und Islam in Europa zusammenpassen. Eine ähnliche Frage hat sich ja schon einmal mit Blick auf das Judentum gestellt und endete de facto in der Shoa.
Diese Bissigkeit innerhalb der monotheistischen Religionen ist allerdings nicht rationalisierbar. Rational wäre ein Fremdeln zwischen Monotheisten und Polytheisten, aber innerhalb des Monotheismus ist es so lächerlich, daß Religion als Diskriminierungsmerkmal eigentlich ausscheidet, insbesondere mit Blick auf die fortschreitende Säkularisation, von der auch nicht die islamisch geprägten Nationen verschont werden.
Wenn sächsische Religionslose das christliche Abendland vor der Islamisierung durch Raki-Trinker bewahren wollen, dann wird es absurd.
Noch etwas: es hat Tradition im Einwanderungsland Deutschland, daß Eingewanderte die Politik ihres Herkunftslands thematisieren und gegebenenfalls dagegen protestieren. Es wurde gegen den Putsch demonstriert und Erdogan als Terminator gefeiert (inwieweit dies eine Zustimmung zu Menschenrechtsverletzungen und zum Präsidialsystem ist, müßte noch einmal gesondert berechnet werden).
Und wer glaubt, daß Erdogan nun einen neuen besten Freund statt Merkel hat, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Das deutschen Außenministerium kann sich erst mal zurücklehnen, denn es ist zugleich die Brücke zwischen Putin und Washington.

@beren Deeskalation ist in der Tat die Devise.
 

beren

Well-Known Member
Die Goethe-Institute, Deutsche Schulen usw. im Ausland werden auch von Deutschland aus bezahlt. Für die Missionsschulen im Ausland kommen die Kirchen auf, auch da stehen die deutschen Bistümer und Kirchensprengel vorn mit dabei. Zahllose Stiftungen, von der Rosa Luxemburg- über Friedrich Ebert- bis zu Konrad Adenauer-Stiftung sind im Ausland tätig und vergeben Stipendien zur Verstärkung des deutschen Einflusses im Ausland, insbesondere in umkämpften Regionen.
Der DITIB ist ja keine Vorhut des IS, sondern nur der stärkste Dachverband türkischer Muslime. Das Problem ist wohl weniger, daß der DITIB von der Türkei bezahlt wird, sondern daß es Bedenken gegen die Sponsoren des DITIP gibt, die möglicherweise nicht türkisch sind und den DITIB zweckentfremden.

Grundsätzlich ist die Frage schon, ob Christentum und Islam in Europa zusammenpassen. Eine ähnliche Frage hat sich ja schon einmal mit Blick auf das Judentum gestellt und endete de facto in der Shoa.
Diese Bissigkeit innerhalb der monotheistischen Religionen ist allerdings nicht rationalisierbar. Rational wäre ein Fremdeln zwischen Monotheisten und Polytheisten, aber innerhalb des Monotheismus ist es so lächerlich, daß Religion als Diskriminierungsmerkmal eigentlich ausscheidet, insbesondere mit Blick auf die fortschreitende Säkularisation, von der auch nicht die islamisch geprägten Nationen verschont werden.
Wenn sächsische Religionslose das christliche Abendland vor der Islamisierung durch Raki-Trinker bewahren wollen, dann wird es absurd.
Noch etwas: es hat Tradition im Einwanderungsland Deutschland, daß Eingewanderte die Politik ihres Herkunftslands thematisieren und gegebenenfalls dagegen protestieren. Es wurde gegen den Putsch demonstriert und Erdogan als Terminator gefeiert (inwieweit dies eine Zustimmung zu Menschenrechtsverletzungen und zum Präsidialsystem ist, müßte noch einmal gesondert berechnet werden).
Und wer glaubt, daß Erdogan nun einen neuen besten Freund statt Merkel hat, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Das deutschen Außenministerium kann sich erst mal zurücklehnen, denn es ist zugleich die Brücke zwischen Putin und Washington.

@beren Deeskalation ist in der Tat die Devise.


Welche Sponsoren genau?
 

beren

Well-Known Member
Da kann ich nur vermuten. Vielleicht die Muslimbrüder?


Ach so, ich dachte, du weißt näheres über bestimmte Spender. Stimmt, kann alles sein. Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr halte ich gezielte Einflussnahmen möglich. Deshalb ist es bestimmt doch besser, wenn sie nur von staatlicher Seite finanziert werden. Da weiß man wenigstens, woran man ist.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ach so, ich dachte, du weißt näheres über bestimmte Spender. Stimmt, kann alles sein. Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr halte ich gezielte Einflussnahmen möglich. Deshalb ist es bestimmt doch besser, wenn sie nur von staatlicher Seite finanziert werden. Da weiß man wenigstens, woran man ist.
DITIB wird jedenfalls nicht vom Verfassungsschutz beobachtet, Milli Görüs u. a. dagegen sehr wohl. Wie ist denn das Verhältnis von DITIB zu Erdogan?
 

beren

Well-Known Member
DITIB wird jedenfalls nicht vom Verfassungsschutz beobachtet, Milli Görüs u. a. dagegen sehr wohl. Wie ist denn das Verhältnis von DITIB zu Erdogan?


http://m.welt.de/politik/deutschlan...ogans-Prediger-Islamismus-in-Deutschland.html


Die Moschee schaut übrigens echt schön aus.


http://m.faz.net/aktuell/politik/in...n-verbindung-zu-erdogan-zurueck-14378876.html


Die Ditib weist eine Verbindung zu Erdoğan zurück. Inwieweit dies berechtigt ist, weiß ich nicht, aber wenn, wie im ersten Artikel genannt, Ditib Mitglieder Wahlhelfer waren, und das gegen Regeln verstößt, dann ist sicherlich Erdoğannähe nicht von der Hand zu weisen.




http://www.allgemeine-zeitung.de/po...ht-und-gefahren-des-dachverbands_16886979.htm


Susanne Schröter:

...
Wie groß ist der Einfluss der türkischen Regierung auf Ditib?

Es gibt einen finanziellen und einen ideologischen Einfluss, aber auch einen strukturell-personellen. Ditib ist eine hierarchische Organisation mit einer Zentrale in Köln. In allen Gremien dieser Organisation, etwa in den mächtigen Beiräten, spielt das türkische Religionsministerium eine maßgebliche Rolle. Es entsendet Mitglieder, und der jeweils amtierende Diyanet-Präsident ist auch Vorsitzender des zentralen Beirates. Dabei nimmt das Ministerium auch Einfluss auf Personalentscheidungen. Wie im Fall des hessischen Landesverbandes. Der frühere Vorsitzende…

…Fuat Kurt, der sich im vergangenen Jahr nicht mehr zur Wahl gestellt hatte, nachdem er weggemobbt worden war,…

…war der türkischen Regierung und dem Religionsministerium ein Dorn im Auge. Man konnte sehr gut sehen, wie Diyanet und die Ditib-Zentrale in Köln ihre Strippen gezogen haben. Auf der Ebene, auf der Entscheidungen getroffen werden, hat Diyanet entscheidenden Einfluss, auch wenn das permanent geleugnet wird. Bei Mitgliederversammlungen von Ditib in Köln stellen Diyanet-Funktionäre die Mehrheit. Aber auch einzelne Moscheegemeinden stehen unter der Kontrolle der Zentrale. Da gibt es Berichtspflichten. Wenn irgendetwas aus dem Ruder läuft, wird eingegriffen.

Präsident Erdogan dreht zurzeit mächtig auf. Er glaubt, halb Europa sein Verständnis von Presse- und Meinungsfreiheit aufzwingen zu können. Da könnte er in Deutschland mit Ditib ein willfähriges Instrument haben, um unter hier lebenden Türken seine Sicht der Dinge klar zu machen.

Absolut. Das hat er. Man sieht es auch, wie sich Ditib-Gemeinden im Wahlkampf verhalten. Sie karren Busladungen voller Zuhörer an, wenn Erdogan eine Rede hält.

Für welchen Islam steht Ditib?

Die Organisation wandert immer mehr in eine Richtung, die Erdogan vorgibt. Der türkische Islam wird immer islamistischer. Erdogan und Mitglieder seiner Regierung lehnen beispielsweise die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ab. Eine strenge islamistische Moral, die der urbanen Türkei fremd ist, wird mit Gewalt durchexerziert, Opposition dagegen unterdrückt. Erdogan versucht, seinen Nationalismus und Islamismus mit autoritären Methoden durchsetzen...
 
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