Kopftuchfrage ?

K

karischa

Guest
AW: Kopftuchfrage ?

Hi Karischa
Du und Soli ihr stellt immer wieder die Religion als rückständig dar, als Dinge, die man unglaublicherweise in Deutschland noch nicht überwunden hat. Eure Abneigung gegen die Religion muss man akzeptieren. Ich finde es aber nicht unbedingt modern, die Religion, wie Soli hier mal postete "möglichst klein" zu halten (sinngemäß richtig?)
War das nicht im gesamten kommunistischen Ostblock so. Ja und was war denn der Effekt , das religiöse Denken wurde daduch doch gestärkt.
Dass in Deutschland die Kirche an Einfluss verliert, kann man gut oder weniger gut finden, aber das kommt meiner Meinung nach auch daher, dass man sie nicht zu unterdrücken versucht.
So kann sich jeder seine eigene Meinung bilden, sich taufen lassen oder nicht.... und ich hoffe, dazu wird die Türkei auch einmal in der Lage sein.
So gesehen hilft das Kopftuchverbot den Islamisten, liefert es ihnen doch einen ungläubigen, verwerflichen Feind.... Mit Waffengewalt und Strafen lässt sich keine Religion , der Islam erst recht nicht, "klein halten"
e comment toujours: Nicht persönlich nehmen :):)
salut und liebe Grüße

Lieber Fritztotila, du hast mich nicht richtig verstanden. Sorry, ich meinte nicht, dass man die Kirche und den Glauben unterdrücken soll, sondern dass man Staat und Kirche trennt. Das ist was anderes. Der Glaube ist Privatsache eines jeden Einzelnen; Spiritualität liegt im Wesen jedes Menschen und sollte nicht unterdrückt werden, weil sie sích sonst andere Kanäle sucht.
Aber eine religiöse Regierung, egal ob christlich, muslimisch oder sonst irgendwas, ist nicht in der Lage nach freien, neutralen/ethischen Grundlagen zu urteilen und zu handeln. Und das ist, meiner Meinung nach, rückständig.
Nehmen wir doch als Beispiel hier das Kopftuch. Es ist zwar nur ein Kopftuch, aber in der islamischen Gesellschaft steht es für den Glauben. Für einen Staat, der nicht religiös ist bleibt das Tragen die Privatangelegenheit einer jeden Muslima und somit ihr selbst frei überlassen. Anders in einem islamistischen Staat. Dort kann per Gesetz beschlossen werden (so im Iran), dass jede Frau zum Tragen eines Kopftuches verpflichtet wird. Findest du das etwa fortschrittlich?
Ich verstehe aber auch dein Argument, das Kopftuchverbot (es gilt ja nur in öffentlichen Gebäuden, Schulen, Universitäten und nicht überall) aufzuheben, um dem Gegendruck der reaktionären Islamisten die Grundlage zu entziehen. Vielleicht würde es gelingen - in der Zukunft mit zunehmender Bildung und Modernisierung bestimmt, aber momentan sehe ich zu sehr die Gefahr dass es nach hinten los geht. Die Türkei ist noch nicht so weit.
 

fritztotila

Active Member
AW: Kopftuchfrage ?

Lieber Fritztotila, du hast mich nicht richtig verstanden. Sorry, ich meinte nicht, dass man die Kirche und den Glauben unterdrücken soll, sondern dass man Staat und Kirche trennt. Das ist was anderes. Der Glaube ist Privatsache eines jeden Einzelnen; Spiritualität liegt im Wesen jedes Menschen und sollte nicht unterdrückt werden, weil sie sích sonst andere Kanäle sucht.
Aber eine religiöse Regierung, egal ob christlich, muslimisch oder sonst irgendwas, ist nicht in der Lage nach freien, neutralen/ethischen Grundlagen zu urteilen und zu handeln. Und das ist, meiner Meinung nach, rückständig.
Nehmen wir doch als Beispiel hier das Kopftuch. Es ist zwar nur ein Kopftuch, aber in der islamischen Gesellschaft steht es für den Glauben. Für einen Staat, der nicht religiös ist bleibt das Tragen die Privatangelegenheit einer jeden Muslima und somit ihr selbst frei überlassen. Anders in einem islamistischen Staat. Dort kann per Gesetz beschlossen werden (so im Iran), dass jede Frau zum Tragen eines Kopftuches verpflichtet wird. Findest du das etwa fortschrittlich?
Ich verstehe aber auch dein Argument, das Kopftuchverbot (es gilt ja nur in öffentlichen Gebäuden, Schulen, Universitäten und nicht überall) aufzuheben, um dem Gegendruck der reaktionären Islamisten die Grundlage zu entziehen. Vielleicht würde es gelingen - in der Zukunft mit zunehmender Bildung und Modernisierung bestimmt, aber momentan sehe ich zu sehr die Gefahr dass es nach hinten los geht. Die Türkei ist noch nicht so weit.

Hi Karischa
immer diese Missverständnisse... eigentlich sehen wir das ziemlich ähnlich, das Zitat mit dem "Kleinhalten" stammte ja auch vom Soli.
Wie reif und wie weit die Türkei ist, kann ich ja nun wirklich nicht beurteilen und das maße ich mir ja auch nicht an. Was Deutschland betrifft sieht das alles wieder anders aus, wir haben jetzt auch kein Kappenverbot an der Schule... finde ich auch gut, soll doch jeder aussehen wie er mag. Die Haltung der hier postenden jungen Türkinnen zum Kopftuch waren für mich ja schon sehr interessant und junge postende Türken haben wir hier leider sehr wenig, wenn überhaupt.
Manchmal denke ich mir, wenn WIR HIER das Problem oder auch die Kurdenfrage friedlich lösen könnten... WEN würde das in der Welt interessieren???
 
K

karischa

Guest
AW: Kopftuchfrage ?

Hi Karischa
immer diese Missverständnisse... eigentlich sehen wir das ziemlich ähnlich, das Zitat mit dem "Kleinhalten" stammte ja auch vom Soli.
Wie reif und wie weit die Türkei ist, kann ich ja nun wirklich nicht beurteilen und das maße ich mir ja auch nicht an. Was Deutschland betrifft sieht das alles wieder anders aus, wir haben jetzt auch kein Kappenverbot an der Schule... finde ich auch gut, soll doch jeder aussehen wie er mag. Die Haltung der hier postenden jungen Türkinnen zum Kopftuch waren für mich ja schon sehr interessant und junge postende Türken haben wir hier leider sehr wenig, wenn überhaupt.
Manchmal denke ich mir, wenn WIR HIER das Problem oder auch die Kurdenfrage friedlich lösen könnten... WEN würde das in der Welt interessieren???

Danke für dein Verständnis :)
Alles was wir hier diskutieren trägt zu Meinungsbildung bei. Darum ist das, was wir hier tun auch Politik. Es löst in den Köpfen derer, die es Lesen und weiter tragen eine Veränderung aus, wie ein steter Tropfen, der einen Stein aushöhlt. :roll:
 
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