alteglucke
Moderator
Die wird es immer geben. Finde ich auch nicht schlimm solange daraus keine Diskriminierung folgt. Das ist das wichtigste, finde ich.
Aber das ist doch dasselbe.
Die wird es immer geben. Finde ich auch nicht schlimm solange daraus keine Diskriminierung folgt. Das ist das wichtigste, finde ich.
Aber das ist doch dasselbe.
Falls Du es noch liest: Ich halte das für eine unnötig polarisierende Betrachtungsweise.Den Übergangsbereich zwischen dem einsamen Individuum und der anonymen Masse bildet eben die Kleingruppe, in der sich zwei oder höchstens wenige Individuen zusammentun, ihre Lebenspläne gemeinsam zu verwirklichen, sich auf sich einzulassen, füreinander da zu sein, sich nicht gleichgültig zu sein. Bei diesen polyamourösen oder Kommunenkonzepten sehe ich eben das Problem der Gleichgültigkeit, die allzugerne blumig mit Freiheit und Toleranz bezeichnet wird. In meinen Augen ist das die Kultivierung einer für unsere Zeit leider allzu typischen LMAA-Haltung. Und wenn ihr dann auch noch darauf besteht, das "Liebe" zu nennen, dann kann ich wirklich nur bedauern, dass ihr offensichtlich noch nie von diesem Gefühl heimgesucht worden seid.
Nicht dass ich wüsste.Ist das denn nicht schon gang und gäbe?
Solange Sexualität aber gewohnheitsmässig nur im Rahmen einer Zweierbeziehung positiv bewertet wird, verursacht sie bei den Menschen entsprechend falsche Selbst- und Fremdeinschätzungen. Ich sage dagegen, die Befriedigung von Bedürfnissen, auch wenn sie ausgefeilt und kultiviert ist, ist an sich nie etwas schlechtes- sofern sie nicht zur Sucht wird. Das gilt so auch fürs Essen und Trinken etc.
Schon im Stil, im Auftreten unterscheiden sie sich: die Moral befiehlt, oft herrisch und unnachgiebig; die Lebenskunst rät, zumeist freundlich und zurückhaltend. Die Moral richtet sich an den Allgemeinheitsmenschen, will von dem einzelnen Individuum, dass es sich so verhält, wie sich jeder in vergleichbarer Situation verhalten sollte, paktiert mit seiner Vernunft und seiner Rationalität. Ihre Sache ist die Sache von jedermann, ist die Sache aller, ihr Pathos gründet in der Banalität des Guten. Die Lebenskunst hingegen kümmert sich um den Besonderheitsmenschen, empfiehlt dem einzelnen Individuum, sich seines besonderen Lebens, seiner existentiellen Einmaligkeit bewusst zu sein und aus diesem Wissen heraus sein Leben in Besitz zu nehmen und zu gestalten. In diesem anthropologischen Existentialismus, der trivialen Realität, dass jeder sein eigenes Leben leben muss, ist ihr Pathos begründet.
Aus Kersting, Langbehn: Kritik der Lebenskunst, stw 1815, Frankfurt a.M. 2007, S. 10
Zum Weiterlesen für Interessierte zur Unterscheidung von Ethik und Lifestyle
Du setzt Moral mit Ethik und Lifestyle mit Lebenskunst gleich? Einspruch, Euer Ehren!![]()
Einspruch abgewiesen (Begründung wäre übrigens schön gewesen)