Mal über Erdoğan plaudern

Mendelssohn

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@sommersonne
Richtig ist, dass Erdogan immer noch der beliebteste Politiker in der Türkei ist. Das gilt aber auch für Merkel in DFeutschland. Merkel ist nur noch Übergangskanzlerin und Erdogan Übergangspräsident. Ob es zwei Monate oder 5 Jahre bis zum Vollzug braucht, spielt weltgeschichtlich eine Rolle. :)
 

EnRetard

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Der sich wiederum bei dpa, reuters und afp bedient - wie ich schon schrieb.
Ob Erdogan nun akut krank ist, spielt in der Tat eine geringe Rolle. Für die AKP wird wichtig sein, einen Nachfolger zu finden. Und sie wird sich möglicherweise für einen Ökonomen entscheiden.
Du wirst mir sicher zustimmen, dass der Zustand der Zeitungslandschaft im Ruhrgebiet beklagenswert und die Übernahme von Agenturmeldungen nicht die Krönung des Journalismus ist.
 

Alubehütet

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Nun ja. Zwischen Merkel und Erdogan gibt es einen Unterschied. Merkel wird ihren verdienten Ruhestand verbringen auf einer Datscha in MeckPom. Beobachter mutmaßen, in den nächsten Jahren wird sie viel auf Reisen gehen, um als Touristin zu besichtigen nachzuholen, was ihr als Politikerin aus Termingründen nicht vergönnt war.

Wenn es Erdogan nicht gelingt, mit seinem Schwiegersohn als Nachfolger eine Dynastie zu implementieren, wird er seinen Lebensabend verbringen in einem Anwesen in Aserbaidschan oder in Katar oder sonstwo. Von der Türkei gesucht mit internationalem Haftbefehl wegen Korruption. Die Gülen-Leute werden genügend Backups gebunkert haben. Und kein anderer Nachfolger kann ihm und seine Familie Amnestie anbieten/garantieren, wie Putin das dem Jelzin konnte.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Du wirst mir sicher zustimmen, dass der Zustand der Zeitungslandschaft im Ruhrgebiet beklagenswert und die Übernahme von Agenturmeldungen nicht die Krönung des Journalismus ist.
Die Zeiten, dass Regionalzeitungen Korrespondenten ins Ausland geschickt hätten, hat es ja eigentlich noch nie gegeben. Aber die Ruhr Nachrichten hatte mal eigene Leute in Düsseldorf und Bonn bzw. Berlin. Die hat man eingespart. Leider. Es waren gute Leute. Stattdessen hat man den Lokalteil mit einem Billigredakteur, einer freiberuflichen Gerichtsreporterin 3. Klasse und einem Lokalsport-Experten, der vermutlich von Dorsten bis Waltrop alles bespielen muss, und einer Anzahl Praktikanten ausgebaut. Der BVB-Reporter wird vermutlich vom Verein bezahlt. Die TT-Abteilung schreibt jedenfalls ihre Berichte selbst, die dann eingestellt werden. Bei Tus Hombruch oder Westfalia Herne wird es auch nicht anders sein. Inzwischen muss jeder Verein einen eigenen Schreiber aufbieten, sonst existiert der Verein allenfalls in der Tabelle - dies auch nur, wenn die Ergebnisse nicht nach Redaktionsschluss eintreffen. Und der dürfte bei den Minijobs nicht spät am Abend sein.
Die Tageszeitungen haben es schwer. Aber wenn sie in einen Nebensatz Erdogans schlechten Gesundheitszustand einflechten, dann können wir ziemlich sicher sein, dass es nicht ihre Erfindung ist. Noch sind ja nicht alle Auslandskorrespondenten aus der Türkei ausgewiesen. Und Botschaften gibt es auch noch mit dem Ohr auf der Straße oder im Land.
Eine andere Frage ist, ob die Nachrichtenagenturen Erdogan gezielt krankschreiben oder nur widergeben, was alle Welt inzwischen weiß. In jedem Fall nützt es Erdogan nicht.
 

Bintje

Well-Known Member
Die Zeiten, dass Regionalzeitungen Korrespondenten ins Ausland geschickt hätten, hat es ja eigentlich noch nie gegeben.
Oh doch - auf andere Art: Regionalzeitungen bildeten Pools und teilten sich die Kosten für eigene Korrespondentenberichte, die dann in ihren jeweiligen Blättern erschienen. Hier und da läuft es augenscheinlich immer noch so, aber das nur am Rande. Alles weitere, was Du beschriebst: Inzwischen klassisch bei kleineren Blättern.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Beim G20-Gipfel sah Erdogan wieder ganz frisch aus. Tja.
Den Gipfel habe ich ausgelassen. Fürs frische Aussehen gibt es Promimediziner und Maskenbildner.
Sicher ist, dass Erdogan schwer angezählt ist.
Millionen von Türken (und türkischen Kurden) würden sich wünschen, dass endlich der Anti-EU-Kurs zum Ende kommt, damit die wirklichen, statt der ideologischen Probleme, bearbeitet werden können. Sie sind es leid, auf den Halbmond eingeschworen zu werden, ohne irgendeine Gegenleistung. Ersparnisse, soweit vorhanden, werden aufgefressen, Arbeit immer mehr entwertet, Russen, Chinesen und sonstige Mafiosi waschen ihr Geld in der Tourismusbranche, während das Hotelpersonal für zwei Euro die Stunde den All-incluve Dreck wegschippt. Und im Dorf geht es ums Überleben, wenn das Geld nicht für den Strom reicht, um die Vorräte zu konservieren.
Im Grunde genommen, ist es egal ob Erdogan "krank" ist oder nicht. Die Türkei wird unter seinem Konterfei als "kranker Mann Europas" in die Schlagzeilen gebracht. Das letzte Mal ist das Deutschland unter Schröder passiert. Dann war er weg. Deutschland nicht.
 

EnRetard

Well-Known Member
Wenn ich Bier tränke, hätte ich heute von einem (albanischen) Sauerländer einen Kasten Kölsch gewonnen. Er wollte mir nicht glauben, dass Tayyip erst 67 ist. Ich müsste mich um 10 Jahre vertan habe, er müsse schon 77 sein, so wie er aussehe. Ich glaube, "oppe" war die Bezeichnung, hinüber.
 
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