Massaker im Ersten Weltkrieg: Erdogan spricht Armeniern erstmals Beileid aus

S

sommersonne

Guest
Niedere Beweggründe kann ich in erster Linie dem Holocaust zuschreiben. Es ist richtig, ob vor den Opfern das Wort Massenmord, Übergriffe oder Volkermord steht. Allerdings nicht in der Weltpolitik. Das war hier auch der Ansatz diese Diiferenzierung anzugehen.
Das ermorden von einem oder Millionen Menschen wird nicht besser wenn andere es auch getan haben oder noch miesere Gründe hatten.

Das klingt ja alles schön, doch spätestens wenn Deine eigene Familie vom Nacharn niedergemätzelt wird, hört die Märchenstunde auf.
Du lenkst ab.
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Ottoman

Well-Known Member
Erdogan ist ein Instiktpolitiker und sicher kein Gutmensch der sein Beileid aus tiefster Überzeugung auspricht.
Angesprochen auf das Völkermord in Sudan durch Arabische Milizin, mit knapp einer Million Toten sagte er mal, "alles Lüge, ein Moslem kann kein Völkermord begehen."

Ein sehr berechnender Mensch. Sein Mitgefühl gilt allein ihm. Er könnte meiner Ansicht nach bald von einem Völkermord reden, um in den Geschichtbüchern Anerkennung zu finden. Eine selbstgefällige Inzenierung. Wenn ich ihm hierbei Unrecht tun sollte, dann tut es mir nicht leid. Vielleicht verschweigt er uns die ganze Zeit etwas. Was sagt er dann zu seinem alten Zitat: "ein Moslem kann kein Völkermord begehen" - Fälschungen?
 

Lynx72

Gesperrt
LynxDu wiedersprichst dir hier im Thread des öfteren. EInige Passagen behauptest du was, um gleich danach zurückzurudern. Aber egal.

Wo? In dem Posting, dass dich so aufgeregt hat, sage ich:
Danke für diese Einlassungen Ottoman und Kilicaslan! Ihr verhelft mir zu einem der seltenen Momente, in denen ich stolz auf Deutschland bin. Hier leugnen allenfalls ein paar Minderbemittelte die Völkermorde, die die Deutschen begangen haben.

Dazu stehe ich. Die Ergänzung "und Krämerseelen" für die Bundesregierung, die den Völkermord an den Herero leugnet, weil sie Entschädigungszahlungen fürchtet, füge ich gern noch ein.
Gerade bei dir verstehe ich die Aufregung nicht. Stell dir mal vor, jemand in Deutschland leugnet die historischen Verbrechen (nicht nur die Shoah, sondern gleich alle anderen auch noch) und reagiert auch noch äußerst beleidigt, wenn jemand sie beim Namen nennt. So jemand erntet Befremden (wie z.B. Cornelia Pieper, die eine Gedenkveranstaltung verließ, als der Herero-"Aufstand" Völkermord genannt wurde, oder kriegt ein Strafverfahren an den Hals, wenn es der Holocaust ist, den er leugnet.

Bezogen auf die historischen Verbrechen des Osmanischen Reichs und der TC ist das absoluter Mainstream.
 

blackcyclist

Gesperrt
Meine Behauptung ? Das ist eine Tatsache black.

Man schickte sie nach Westen, damit das nötige know how für die Modernisierung des Landes dort lernen, die sind aber mit ideologien zurück gekommen, die für ein Vielvölkerstaatt nicht geeignet waren.
Sie bezeichneten sich als elite, und wussten schon alles besser, setzten den Sultan ab, stürzten dass Land in einem Weltkrieg, auch nach dem Krieg betrachteten sie das Volk herunterschauend. Sie versuchten das Volk nach ihren Ideologien zu formen, wenn nötig auch mit Gewalt.

PS. schau mal wenigstens ins wiki rein
http://de.wikipedia.org/wiki/Jungtürken-
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kleiner Hinweis :
" Über in Konstantinopel (seit 1930 Istanbul) lebende deutsche Intellektuelle wie Alexander Parvus (von 1910 bis 1914 in der Stadt) und Friedrich Schrader („Ischtiraki“, von 1891 bis 1918 in Istanbul tätig) gab es schon sehr früh Kontakte zur deutschen SPD. Die Nachfolgepartei der Jungtürken, die Republikanische Volkspartei (CHP), ist heute Vollmitglied der Sozialistischen Internationale."
Darüber hinaus wurde die jungtürkische Bewegung von liberalen Publizisten wie Ernst Jäckhund Friedrich Naumann unterstützt, die sich neue Expansionsmöglichkeiten für die deutsche Wirtschaft durch ein deutsch-türkisches Bündnis erhofften."

Selektiv zitieren kann ich aber auch (aus dem gleichen Artikel)

Die Jungtürken (türkisch Jön Türkler und französisch Jeunes-Turcs) waren eine politische Bewegung im Osmanischen Reich, die seit 1876 illegal auf liberale Reformen und eine konstitutionelle Staatsform hinarbeitete. Ziel war die Stärkung des außenpolitisch geschwächten und innenpolitisch vom Zerfall bedrohten Reiches durch systematische politische, militärische und wirtschaftliche Modernisierung. Die wichtigste jungtürkische Partei war die İttihat ve Terakki („Komitee für Einheit und Fortschritt“).

Die Jungtürken versuchten zu Beginn ihrer Regierung 1908/09, eine parlamentarisch-konstitutionelle Regierung im Osmanischen Reich einzurichten, die auch die Mitbestimmungs- oder Autonomiebestrebungen christlicher und nichttürkischer islamischer Minderheiten im Vielvölkerstaat der Osmanen einzubinden versuchte. Namentlich mit den organisierten Vertretern der Armenier, der Albaner und der Bulgaren versuchte man zu kooperieren. Diese Bestrebungen stießen vor allem bei fortschrittlichen Intellektuellen dieser Minderheiten auf positive Resonanz, Beispiele sind der armenische Publizist und Hochschullehrer Diran Kelekian, der 1908 Chefredakteur der wichtigsten Konstantinopler Tageszeitung Sabah wurde und als Professor an der Universität zahlreiche der jungtürkischen Führer unterrichtet hatte.
Dieser demokratisch-parlamentarische Versuch zur Reformierung des Reiches blieb jedoch weitgehend erfolglos. Dazu trugen nicht nur konservative Widerstände in der osmanischen Elite und in Teilen des Offizierskorps bei, sondern auch die enormen Modernitätsdefizite in weiten Teilen der Gesellschaft.

m Laufe dieser Kriege verwandelte sich die anfänglich demokratisch gesinnte jungtürkische Bewegung in eine Diktatur. Zugleich hatte der Staat wichtige Provinzen an Nachbarn verloren, die Staatsfinanzen waren durch den Krieg ebenso ruiniert wie die besiegte Armee. Am schlimmsten waren jedoch die im Laufe des Ersten Balkankrieges an der muslimischen Bevölkerung begangenen Massaker durch die christlichen Aggressoren, wodurch erhebliche Teile der muslimischen Bevölkerung grausam ermordet und die meisten Überlebenden zur Flucht in das verkleinerte Osmanische Reich nach Kleinasien veranlasst wurden. Nach dem Krieg traten bilaterale Abkommen zum Bevölkerungsaustausch hinzu. Unter den Ideologen der Jungtürken setzten sich gegenüber halbwegs pluralistischen (jung-osmanischen) Vorstellungen, die auch den christlichen Volksgruppen Partizipation einräumten, immer stärker türkisch-nationalistische und sogar turko-rassistische Vorstellungen durch. Insbesondere Enver Pascha träumte von der Errichtung eines großtürkischen „Turanischen“ Reiches unter Einbeziehung Aserbaidschans, Usbekistans und Turkmenistans, ja sogar von Teilen Chinas.
Das besiegte Osmanische Reich hatte jedoch ab 1913 ganz andere Sorgen: In Kleinasien war eine große Zahl von Balkan-Flüchtlingen zu versorgen. Zugleich war das verkleinerte Reich durch die Gebietsverluste in Europa, mit denen der Verlust vieler christlicher Untertanen einherging, und durch die parallele Aufnahme moslemischer Flüchtlinge aus Europa viel islamischer geworden als zuvor, was die Lage der verbleibenden christlichen Minderheiten in Kleinasien – vor allem der Griechen und Armenier – ungünstiger und unsicherer werden ließ. Diese Minderheiten suchten daher verstärkte Anlehnung an christliche Schutzmächte, was wiederum das jungtürkische Misstrauen gegen sie verstärkte.
 

kilicaslan

Well-Known Member
hat jemand die Titelblätter der türkischen Zeitungen gesehen. Fast alle Berichten über Beileid Erklärung .
Unterschiedliche Reaktionen :
http://www.haber7.com/foto-galeri/29634-25-nisan-2014-gazete-mansetleri/p234

p10



 

kilicaslan

Well-Known Member
Sehr informativer Sendung jetzt in cnnturk über 1915 und die vor Geschichte.
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Schlusswort; "wenn sie Beileid aussprechen , erwarten sie von der anderen Seite auch ein Beileid"
 
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