Vor kurzem hatten wir hier noch eine kleine Diskussion über Demokratieverständnis und den Türken wurde mal wieder vorgeworfen, dass wieder nix läuft.
Hier läufts genauso wenig!
Ah ja? Also gibt es keine Kritik? Oder werden Journalisten, die sich kritisch äußern und Merkel Wahlbetrug vorwerfen (siehe oben verlinkter Tagesschau-Kommentar), herausgeworfen und müssen sich demnächst vor Gericht verantworten?
Mich interessiert Erdogan nicht mehr als Deutschland oder die Eu. Ich rege mich doch auch nicht über Nordkorea auf, wenn es mich persönlich nicht betrifft!
Guck mal, Renga, die Türkei kratzt seit roundabout 50 Jahren am Türchen der EU. (Sozusagen für alle Fälle, denn eigentlich wollen sie ja nicht und halten sich das m.E. nur noch pro forma offen.) Das ist zumindest aus meiner Sicht schon mal ein bedeutsamer Unterschied zu Nordkorea. ^^ Längst nicht der einzige, schon klar, aber Anlass genug, sich Gedanken darüber zu machen, ob das, was aktuell dort geschieht, zu europäischen Werten passt. Ich muss gestehen, dass ich nie groß darüber nachgedacht habe, weil ich es naiverweise für selbstverständlich hielt, die Türkei über kurz oder lang im Kreise der EU-Mitglieder zu begrüßen. Ich hätte mich darüber gefreut. Aber Steilvorlagen, die Erdi fabriziert, die Leute wie Egemen Bağiş fabrizierten - der ohne den Korruptionsskandal mit Sicherheit noch im Sattel säße -, haben mich das alles noch mal durchdenken lassen. Ergebnis: Nej tak, das passt nicht. Als Europäerin wäre es mir außerordentlich unangenehm, mich im Falle des Falles von solchen Typen bzw ihren Adlaten mit vertreten zu lassen.
Ganz mal abgesehen davon, dass Almancali zum Teil recht hat mit seiner EU-Kritik, auch wenn ich sein vernichtendes Urteil nicht teile: Die EU hat zurzeit wirklich andere Themen. Und anders als ihm ist mir keineswegs egal, ob sie vor die Wand fährt! Ich halte die EU für eine großartige Chance.