Operation Ölzweig

EnRetard

Well-Known Member
Wer sich auf die USA verlässt der ist verloren, dies ist Allgemeinwissen und soviel sollten die Kurden eigentlich gelernt haben.
Was ebenso für die Russen und ganz besonders für die Deutschen mit ihrem Außenminister Siggi Corleone gilt.

Ebenso müssen die Kurden bei all dem was sie tun immer das Sicherheitsbedürfnis der Türkei berücksichtigen, ohne das wird keinerlei kurdische Selbstverwaltung nahe der Grenze lange bestand haben.
Insbesondere wenn so einer wie Erdogan an der Macht ist der nur auf die Gelegenheit wartet sich vor seinen Wählern zu profilieren.

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Die Sicherheit der Türkei wird aber durch das immer schon kurdisch gewesene Territorium um Afrin nicht bedroht. Die angrenzenden türkischen Provinzen sind nicht (Hatay) bzw. schon lange nicht mehr (Kilis) kurdisch geprägt. Die syrischen Kurden haben keinen Einfluss auf die wahltaktischen Erwägungen Erdogans. Hass auf Kurden ist eben der stärkste Wählermagnet in der Türkei. Warum sollen die Leute die oppositionelle Kurdenhasserin Aksener wählen, wenn Tayyip ihnen gerade die Ein-für-allemal-Lösung der Kurdenfrage verspricht und vorführt?
Und die CHP? Die verschreckt ihre türkisch-nationalistischen Wähler, weil sie in einer Zeit, als das Kurdenthema nicht so heiß war, einen Mann aus Dersim (Tunceli), also einen Quasi-Kurden, zum Vorsitzenden wählte.
 

EnRetard

Well-Known Member
Für mich liest sich das sehr schlüssig; Ganz egal welches Theaterspiel vorgeführt wird: Dahinter steckt wohl ein Deal mit Putin und Assad.

Ohne ein grünes Licht aus Russland wäre die Türkei nicht einmarschiert und ohne ein grünes Licht der Russen wird Assad garnichts machen. Der wusste doch auch vorher über den Plan. Und ihm kommt der Einmarsch doch ganz recht.

Doch was machen die USA in Syrien?
Man hat sich vermutlich schon daran gewöhnt, dass sie überall sind, und wo sie noch nicht sind, plötzlich erscheinen. Amerikanische Interessen wahren - America first!
Solange ein etwaiger "Deal" zwischen der Türkei und Syrien aber kein völkerrechtlich verbindliches Abkommen ist, bleibt die Intervention ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg.
 

Doris

Well-Known Member
Türkische Syrien-Offensive: Krieg auf allen Kanälen

Mit ihrer Syrien-Offensive riskiert die Türkei eine Konfrontation mit NATO-Partner USA. Doch Kritik an dem Einsatz ist unerwünscht. Von Bürgern und Medien fordert Ankara bedingungslosen Patriotismus. Julia Hahn, Istanbul

http://www.dw.com/de/türkische-syrien-offensive-krieg-auf-allen-kanälen/a-42309688

Kurz nach Beginn des Einsatzes machte Außenminister Cavuşoğlu klar, was er von den türkischen Bürgern erwartet: “Wer beim Afrin-Einsatz nicht an unserer Seite steht, unterstützt die Terroristen."

In wieweit dringt diese Propaganda auch bis nach Deutschland und in das Forum durch?
 

Msane

Well-Known Member
Denkbar schlechte Vergleichobjekte? Weshalb?
Ah, wenn man in der Aktion der USA eingebettet ist, dann ist das ein schlechtes Vergleichobjekt?
Wieiele Zivilisten starben alleine im Irak? Kannst Du mir bitte die Zahl nennen!

Dieser Vergleich ist nicht nur schlecht sondern unzulässig, Deutschland hat sich klar gegen den Irakfeldzug der USA positioniert, Deutschland war nie Teil der sogenannten Koalition der Willigen für den Irakkrieg, die Türkei schon.


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Msane

Well-Known Member
Kurden bitten Assad um Hilfe

Mit der Operation "Olivenzweig" bekämpft die Türkei die kurdische Miliz in Syrien. Die Führung in der angegriffenen Region Afrin fordert jetzt die Regierung von Machthaber Assad zum Handeln auf.

http://www.spiegel.de/politik/ausla...n-kurden-bitten-assad-um-hilfe-a-1189888.html

Das ist die Antwort auf die Frage von Alubütet, warum die Russen stillhalten. Den Kurden sollte beigebracht werden, dass sie Hilfe nur von Assad zu erwarten haben.

Sollten sich die Kurden mit Assad einigen und die Türkei das Ergebnis akzeptieren, könnte die Offensive auf Afrin beendet werden.
Das wäre meiner Meinung nach der beste Kompromiss.


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Ottoman

Well-Known Member
Die Bundeswehr ist im Rahmen einer NATO-Mission in Afghanistan. Es geht um die Ausbildung und die Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte. Auch im Irak ist die Bundeswehr nur zur Ausbildung der kurdischen Peschmerga-Einheiten für den Kampf gegen den IS.

Man muss das als Deutsche nicht gut finden, aber Aussagen wie "Ah, wenn man in der Aktion der USA eingebettet ist, dann ist das ein schlechtes Vergleichobjekt" kommt man nicht weit. Das ist dann wieder die Schiene mit den bösen Amerikanern und all den Argumenten, die immer wieder auftauchen. Dazu dann noch die Anzahl der Toten in Irak, die absolut nichts mit der Operation Olivenzweig (das Symbol für den Frieden, zur Erinnerung) zu tun hat, sondern nur wieder Ablenken sollen,

Der von Dir gesetzte Rahmen zu Afghanistan ist unvollständig. Entweder bewußt, oder mangels Informationen.
Dabei denke ich nicht einmal an den falschen Angriffbefehl vom deutschen Oberst am Kundus, wo hunderte Zivilisten starben. Nein, die Bundeswehr setzte sogar Panzer ein.

Dieser Vergleich ist nicht nur schlecht sondern unzulässig, Deutschland hat sich klar gegen den Irakfeldzug der USA positioniert, Deutschland war nie Teil der sogenannten Koalition der Willigen für den Irakkrieg, die Türkei schon.

Da scheinen ja einige ihm auf dem Leim gegangen zu sein - dem Gerhard Schröder - als er sagte, dass Deutschland sich nicht am Krieg gegen den Irak beteiligen wird. Der BND hat Informationen an die USA weitergegeben. Darüber hinaus: Beteiligung der Bundeswehr am Irakkrieg

Und nicht zu vergesen die deutsche Beteiligung im Syrienkrieg ohne UN-Mandat.

Mir geht es hierbei nicht um eine virtuelle Waagschale. Die Frage, die ich eingangs hatte: Weshalb sollte die Türkei nicht seine Grenzen schützen, wenn andere Länder gar tausende Kilometer entfernt von ihren Grenzen das Recht auf Selbstverteidung umsetzen.
 
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Ottoman

Well-Known Member
Solange ein etwaiger "Deal" zwischen der Türkei und Syrien aber kein völkerrechtlich verbindliches Abkommen ist, bleibt die Intervention ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg.

Ich frage mich, in welchem aktuellen Krieg und den vergangenen Kriegen es keinen völkerrechtswidrigen Krieg gab.
Selbst die Definition hat sich gewandelt, und ist scheinbar individuell dehnbar geworden.

Die Türkei hat direkt vor seiner Grenze tausende von Terroristen. Die einen nennen sich PKK und die vermeintlich anderen YPG. Mal abgesehen von IS & Co. Terrorangriffe stehen fast an der Tagesordnung auch, wenn auch in westlichen Zeitung nicht davon berichtet wird.
Frage mich wie sich andere Länder verhalte würden. Frankreich hat ja gezeigt. Sie hat auf die Anschläge damit reagiert, dass sie Rakka in Syrien bombardiert hat, und hat die EU um Beistand gebeten.
 

Doris

Well-Known Member
Der von Dir gesetzte Rahmen zu Afghanistan ist unvollständig. Entweder bewußt, oder mangels Informationen.
Dabei denke ich nicht einmal an den falschen Angriffbefehl vom deutschen Oberst am Kundus, wo hunderte Zivilisten starben. Nein, die Bundeswehr setzte sogar Panzer ein.

Da scheinen ja einige ihm auf dem Leim gegangen zu sein - dem Gerhard Schröder - als er sagte, dass Deutschland sich nicht am Krieg gegen den Irak beteiligen wird. Der BND hat Informationen an die USA weitergegeben. Darüber hinaus: Beteiligung der Bundeswehr am Irakkrieg

Und nicht zu vergesen die deutsche Beteiligung im Syrienkrieg ohne UN-Mandat.

Mir geht es hierbei nicht um eine virtuelle Waagschale. Die Frage, die ich eingangs hatte: Weshalb sollte die Türkei nicht seine Grenzen schützen, wenn andere Länder gar tausende Kilometer entfernt von ihren Grenzen das Recht auf Selbstverteidung aussprechen.

Mir scheint, wir beginnen uns im Kreis zu drehen, wenn wir die gesamte Weltpolitik bemühen, um Handlungen der Türkei zu rechtfertigen.
 
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