Pogromstimmung in Freital

Majnomon

Well-Known Member
Wer Waffen sät, wird Flüchtlinge ernten auf der einen Seite.

Auf der anderen Seite leider eben auch Nazi-Ernte, wo Hartz IV gesät wurde.


Wird wohl noch ordentlich Krachen. Wenn's hart auf hart kommt, schlage ich mich mit meinem Ex-Marine-Kommandanten auf die Seite der Almancis.

Oder wandere mit ihm nach Südostasien aus. Der Mann hat internationale Kontakte... :cool:
 
P

Pit 63

Guest
In guten Zeiten können unterschiedlich gesinnte Menschen relativ friedlich in Parallelgesellschaften nebeneinander herleben. In schlechten Zeiten funktioniert das nicht.
Unter den kapitalistischen "1-Prozent-Regierungen" gibt es ein Verteilungsproblem.
Solange das nicht gelöst wird, spitzt sich die Lage weiter zu.
Die Krisenherde sind direkte oder indirekte Folgen des tradierten Machtkampfs der gesellschaftlichen Eliten auf dem Rücken der Bevölkerungen. Das funktioniert aus der Sicht der Herrschenden solange, bis die Unter- und Mittelschicht das Spiel durchschaut und das Verteilungsproblem behebt, anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen.
 

Majnomon

Well-Known Member
Das funktioniert aus der Sicht der Herrschenden solange, bis die Unter- und Mittelschicht das Spiel durchschaut und das Verteilungsproblem behebt, anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen.

Deswegen gebietet die humanistische, aber auch eine ganz pragmatische Logik der Verteilungsgerechtigkeit die Solidarität mit Flüchtlingen, nicht aber mit Fremdenfeinden und Nazis, weil nur so Brücken der Pluralität und Vielfalt gebaut werden können, die das rassistische, nationalistische und religlös-fundamentalistische "Teile-und-Herrsche" zu überwinden in der Lage sind.

Schließlich sind Flüchtlinge gleichermaßen Opfer des globalen Ausbeutungssystems wie arme und ausgegrenzte Deutsche.

Also eine "internationale Solidarität", die direkt in der Nachbarschaft vor der eigenen Haustür beginnt.
 
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Pit 63

Guest
Deswegen gebietet die humanistische, aber auch eine ganz pragmatische Logik der Verteilungsgerechtigkeit die Solidarität mit Flüchtlingen, nicht aber mit Fremdenfeinden und Nazis, weil nur so Brücken der Pluralität und Vielfalt gebaut werden können, die das rassistische, nationalistische und religlös-fundamentalistische "Teile-und-Herrsche" zu überwinden in der Lage sind.

Schließlich sind Flüchtlinge gleichermaßen Opfer des globalen Ausbeutungssystems wie arme und ausgegrenzte Deutsche.

Also eine "internationale Solidarität", die direkt in der Nachbarschaft vor der eigenen Haustür beginnt.
Ich bin grundsätzlich gegen die Misshandlung von Menschen hier und anderswo, ganz gleich wer Täter oder Opfer ist.
Darüberhinaus bin ich weder mit der einen noch der anderen Seite solidarisch sondern mit allen Menschen gleichermassen, vorausgesetzt, diese Menschen sind es ebenso. Man könnte das etwas bombastischer auch als internationale Solidarität auf Gegenseitigkeit bezeichnen.
 

nordish 2.0

Well-Known Member

1. Deutschland nimmt schon viel mehr Flüchtlinge auf als andere Länder
"Betrachtet man nur die absolute Zahl von 180.000 Flüchtlingen im ersten Halbjahr 2015, dann ist Deutschland zurzeit das Land in Europa, in dem die meisten Flüchtlinge einen Asylantrag stellen. Doch erstens gilt das erst seit kurzer Zeit. Und zweitens gilt: Rechnet man die Zahl der Asylsuchenden auf die Einwohnerzahl um, sind Schweden und Ungarn derzeit die Länder Europas, die am meisten Flüchtlinge aufnehmen – gefolgt von Österreich. "

Deutschlans steht also auf Platz vier. Noch.
Die Prognosen sind für D für ganz 2015 bei 800.000, für Schweden sind die Zahlen zwischen 80.000 und 105.000.
Ich bin kein Rechengenie, aber wenn ich einen Mittelwert für Schweden von 90.000 Flüchtlingen zur Einwohnerzahl von 9 Mio. nehme, und diese mit den 800.000 Flüchtlingen in D auf 80 mio. Einwohner vergleiche, komme ich auf ein ähnliche Zahl bei Flüchtlingen pro 1000 Einwohner.

2. Wir haben keinen Platz mehr in Deutschland
"Deutschland hat keinen Platz mehr, heißt es oft. Es gebe ohnehin kaum noch bezahlbare Wohnungen in deutschen Städten. Wo sollten also weitere Flüchtlinge unterkommen? Besonders die vielen Berichte von übervollen Erstaufnahmestellen erwecken diesen Eindruck. Und ja, einige Städte sind mit der Organisation der Flüchtlingsunterkünfte überfordert. Tatsache ist jedoch: Ganze Landstriche Deutschlands entvölkern sich zusehends, weil dort niemand mehr wohnen will. In vielen Gemeinden stehen Wohnungen leer."

Richtig, ganze Landstriche sind entvölkert. Warum? Weil es dort keine Wirtschaft und keine Arbeit gibt.
Warum man dort nun die gut ausgebildeten Flüchtlinge, die alle arbeiten wollen ansiedeln will, erschliesst sich mir nicht.

3. Müssen wir denn wirklich halb Afrika retten?
"Unter den zehn Herkunftsländern, deren Bewohner derzeit in Deutschland am häufigsten Asyl suchen, ist nur ein afrikanisches Land, nämlich Eritrea. Von dort kommen drei Prozent der Asylsuchenden."

Man sollte solche Artikel mal mit Verstand lesen.
Eritrea befindet sich unter den ersten zehn Herkunftsländern.
Gibt es denn nur zehn Herkunftsländer? Besteht Afrika nur aus Eritrea?
Aus Afrika stammen nämlich 19% aller Flüchtlinge, einschliesslich der 3% aus Eritrea.
Was für eine Manipulation....

4. Denen geht's doch gar nicht schlecht – die haben sogar teure Handys
Das ist tatsächlich kein Argument.

5. Die Flüchtlinge nehmen uns die Arbeitsplätze weg
"In Deutschland scheint die Angst groß, dass Flüchtlinge der heimischen Bevölkerung den Wohlstand streitig machen. Fakt ist aber: In vielen Wirtschaftsbereichen fehlen uns heute schon die nötigen Arbeitskräfte. Und aus Kriegsgebieten kommen viele gut ausgebildete Menschen. Die Hälfte hat einen Facharbeiterabschluss oder ist sogar Akademiker, so die Bundesagentur für Arbeit. Doch wer als Asylbewerber nach Deutschland kommt, darf erst einmal drei Monate nicht arbeiten und hat es auch danach schwer, einen Job zu bekommen (siehe Punkt 9).
Die deutsche Bevölkerung schrumpft. In etwa 15 Jahren gehen pro Jahr doppelt so viele Beschäftigte in Rente, wie Schulabgänger neu auf den Arbeitsmarkt kommen. Und in etwa 35 Jahren werden jährlich eine halbe Million mehr Menschen sterben als geboren. Schon 2030 könnten uns rund sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen – ein Sechstel der heute Beschäftigten, ermittelte das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Das Einzige, was unser Land langfristig rettet, sind mehr jüngere Leute, die hier leben und arbeiten wollen. 90 Prozent der Flüchtlinge, die zu uns kommen sind jünger als 40."

Also hier muss ich einfach zynisch werden....
Wir müssen der NATO ja auf Knien danken, dass sie so viele Kriege produziert, hat D doch die Möglichkeit endlich die Facharbeiter, die nicht im Krieg umgekommen sind für ihre Zwecke zu nutzen.
(Ausserdem befürchten Experten, dass in den nächsten Jahren (Jahrzehnten) ca. 59% der Arbeitsplätze wegfallen werden, weil sie durch Maschinen und Software ersetzt werden. Das nur nebenbei.)

6. Wir müssen die alle durchfüttern – das kostet Unmengen an Geld
"Gut fünf Milliarden Euro geben die Bundesländer 2015 vermutlich aus, um die rund 400.000 Asylbewerber zu versorgen, die bei uns eingetroffen sind oder noch eintreffen werden. Einen Teil davon, rund eine Milliarde, bekommen die Länder als Finanzspritze vom Bund. Natürlich sind fünf Milliarden Euro viel Geld. 2014 kosteten die Flüchtlinge den Staat nicht einmal die Hälfte, nur 2,2 Milliarden Euro. Da suchten aber auch nur halb so viele Menschen Schutz. Aber das Geld dafür ist da: Es stammt oft aus Steuerüberschüssen und Haushaltsrücklagen. Zudem machen fünf Milliarden Euro gerade einmal 1,8 Prozent des Bundeshaushalts aus. Und noch ein Vergleich relativiert die fünf Milliarden Euro: Allein an Zinsen für seine Schulden zahlt Deutschland jährlich 35 Milliarden Euro. Noch winziger wirken die Flüchtlingsausgaben, wenn man weiß: Die Bundesrepublik hat allein für die Rettung ihrer Banken jüngst 290 Milliarden Euro ausgegeben."

Auf das ganze Jahr gerechnet werden es 800.000 sein. Somit verdoppeln sich auch die Ausgaben.
Und was soll der Vergleich mit der Griechenlandrettung und den Zinsen für die Schulden?
Werden dadurch die 10 mrd. weniger? Nein. Aber man wollte eben ein wenig relativieren.

7. Flüchtlinge bekommen mehr Geld als Hartz-IV-Empfänger
"Der Pauschalvorwurf, Einwanderer lägen dem Staat auf der Tasche, stimmt ohnehin nicht: Die Bertelsmann Stiftung ermittelte, dass Menschen ohne deutschen Pass 2014 im Schnitt 3.300 Euro mehr an Steuern zahlten, als sie in Form von Kindergeld oder sonstigen staatlichen Unterstützungen bekamen. Einwanderer entlasten also den Sozialstaat sogar. Wenn jedes Jahr 200.000 Einwanderer ins Land kämen, müsste jeder Deutsche jährlich 400 Euro weniger Steuern zahlen."

Wenn das nicht die Lösung für Griechenland ist. Ich verstehe gar nicht, warum die sich nicht um Flüchtlinge reissen.
Die Zahlen hat Hans-Werner Sinn schon längst widerlegt. (Scheint sich einfach bei den Journalisten nicht rumsprechen zu wollen.) Demnach erwirtschaftet jeder Ausländer in D 79.000 € Defizit. (Erwirtschaften und Defizit geht iwie nicht... kann es aber grad nicht besser ausdrücken.)

8. Wer vom Balkan kommt, ist sowieso ein Wirtschaftsflüchtling
"In rund 40 Prozent der Fälle sind Asylanträge serbischer und kosovarischer Flüchtlinge gerechtfertigt."

Ja, bleiben immer noch 60% ungerechtfertigter Asylanträge.
Da ich gerade kürzlich Urlaub auf dem Balkan gemacht habe, weiss ich, dass nicht nur Roma nach D "flüchten". Überwiegend sind es nämlich Nichtroma. Reine Wirtschaftsflüchtlinge.
Tut mir leid.

9. Die wollen doch eh nicht arbeiten

Einige nicht, viele ja.
Das ist aber nebensächlich, ob sie wollen oder nicht.
Es zählt am Ende des Tages nur ob sie können.

10. Und am Ende gehen die nie wieder zurück
"Flüchtlinge dagegen kehren oft freiwillig heim und zwar recht rasch. Das fördern die Bundesbehörden auch mit Rückkehrprogrammen für Asylanten: 80 Prozent der Rückkehrer waren maximal ein Jahr hier, nur sechs Prozent länger. Über eine halbe Million Flüchtlinge haben in den vergangenen Jahren mithilfe des Bamf den Heimweg angetreten."

Oft ist natürlich eine "Zahl" mit der man gut arbeiten kann.
Ausserdem kann ich den ganzen Ausführungen in Punkt 10 so gar nicht folgen. Sie verwirren mich.
Vielleicht macht sich ja jemand die Mühe und erklärt sie mir.
 
Zuletzt bearbeitet:

YALOVALI

Gesperrt
Kann ich nachvollziehen, geht mir ähnlich. 1992 bildeten 400.000 Menschen in München eine riesige Lichterkette und demonstrierten gegen Rechtsextremismus. 400.000! Und heute? Unvorstellbar, dass heute noch so viele Menschen auf die Straßen gehen, eher sitzen sie vor Fuck-Facebook und spielen sich zu Helden auf. Hier und da geht man auf die Straße, aber die großen Proteste bleiben aus, das Netz hat ziemlich viel verändert, in vielerlei Hinsicht.

Der besorgte Bürger traut sich nun, und das finde ich besonders erschreckend, mit seiner wahren Identität seinen Rassismus auszuleben. Er versteckt sich nicht mehr hinter einem Pseudonym, warum sollte er auch? Er hat ja fast nichts zu befürchten, schließlich solle man ja den Dialog suchen und ihre Ängste nehmen. Und währenddessen brennt Deutschland.

Nach meiner Einschätzung sind 99 % der "besorgten Bürger" Nazis mit einem rassistischen und kulturfaschistischen Weltbild.
 

YALOVALI

Gesperrt
Von Rechtsextremen durchsetzter Fussballverein hat Narrenfreiheit:

http://www.taz.de/!5013973/

Wie ist das zu bewerten?

a) Verein auflösen. Spieler zu 10 Jahren verknacken. Ebenso lange Besuchsverbot.
b) Lügenpresse
c) Die Jungs sind ganz in Ordnung. Man muss sie auch verstehen.. Sozialer und wirtschaftlicher Kahlschlag und so..
d) Interessiert mich nicht.

Der Naziverein wird aus der Liga ausgeschlossen:

http://www.kicker.de/news/fussball/...dornburg-vom-spielbetrieb-ausgeschlossen.html

Das finde ich gut.
 
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