Putins Rußland

Mendelssohn

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Das dicke Schokobonbon Poroschenko denkt wohl, es gewinnt die Wahl, wenn es ein paar Schiffe so lange vor der Nase der Russen auf- und abtuckern lässt, bis es den Russen zu bunt wird. Und Stoltenberg will gleich zu Hilfe eilen.
Poroschenko sollte wissen, dass Putin in Sachen Grenze nicht mit sich spaßen lässt. Ich erinnere an Georgien/Südossetien.
Mal eine ganz banale Frage: hat die Krim je der Ukraine gehört? Die Zeit, als die Ukraine der SU gehörte kann man m. E. nicht zählen, um darauf einen Gebietsanspruch geltend zu machen. Der Ablösungsvertrag der Ukraine beinhaltete gewiss nicht die Krim, die eine Schenkung der SU an sich selbst war.
M. E. sind es die Amerikaner, die Poroschenko anstacheln, weil sie gern eine Basis auf der Krim hätten.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich frage mich gerade, ob Putin nicht vielleicht die AfD-Gelder kürzt, denn soweit vorne will Russland die deutschen Nazis nun auch wieder nicht sehen. Kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen mit Blick aufs historische Gedächtnis der Russen..
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Hat es die Ukraine mal gegeben, außer der SU-Zeit :)?
Irgendwann muss es die Ukraine mal gegeben haben, denn ukrainisch ist eine eigene Sprache: nicht polnisch, nicht russisch, nicht slowakisch. Aber der Grenzverlauf ist ein wenig fließend. Und dann gibt es ja auch noch die Sage der Gründung des russischen Zarenreichs in der Ukraine. Eigentlich gehört Russland der Ukraine.
So oder so, man kann Russland und die Ukraine nicht sauber voneinander trennen, vermutlich noch weniger als Deutschland und Österreich. Die Ukraine in die Nato und die EU zu holen, gelingt nur, wenn Russland auch Mitglied der Nato und der EU würde. Also eher nicht.
 

Burebista

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Irgendwann muss es die Ukraine mal gegeben haben, denn ukrainisch ist eine eigene Sprache: nicht polnisch, nicht russisch, nicht slowakisch. Aber der Grenzverlauf ist ein wenig fließend. Und dann gibt es ja auch noch die Sage der Gründung des russischen Zarenreichs in der Ukraine. Eigentlich gehört Russland der Ukraine.
So oder so, man kann Russland und die Ukraine nicht sauber voneinander trennen, vermutlich noch weniger als Deutschland und Österreich. Die Ukraine in die Nato und die EU zu holen, gelingt nur, wenn Russland auch Mitglied der Nato und der EU würde. Also eher nicht.
Ja, hast recht. Die eigene ukrainische Sprache ist nicht polnisch, nicht russisch und auch nicht slowakisch.
Und Russland entstand in Kiew, nach der Christianisierung der Altrussen. :)
Ich glaube, dass die sehr nationsbewussten Ukrainer im Westen der Ukraine leben, insbesondere in den Territorien die bis 1918 österreichisch waren und in der Zwischenkriegszeit polnisch. Und da spielt(e) auch die Konfession (griechisch-katholisch) eine Rolle.
Aber nicht unbedingt.
Die Gegend um Kiew und östlich davon wurde von den "Großrussen" (von Moskau; die Ukrainer waren "Klein-Russen"; die Termini wurden nicht pejorativ verwendet) in der 2. Hälfte des 17. Jhds. erobert. Anfangs gewährten die Großrussen diesen Ukrainern (Leute aus den Randgegenden, da der Terminus Ukraine eigentlich Randgegend bedeutet) Autonomie. Diese Autonomie wurde Generationen später nicht mehr anerkannt. So wurden die Randrussen oder die Ukrainer böse und frustriert.
Aber die "Großrussen" wollten weiter nach Süden und trafen die romanisch-sprachige Moldau.
Die Moldau war ein autonomes Fürstentum innerhalb des osmanischen Reiches. Im Jahr 1711 war Fürst der Walachei ein gewisser Dimitrie Cantemir. https://de.wikipedia.org/wiki/Dimitrie_Cantemir
Der hatte eine gute Beziehung zum Moskauer Herrscher Peter der Große. Und Beide Männer, Peter der Große und Dimitrie Cantemir, waren im Kampf gegen das osman. Reich verbündet. Aber die Armee der Moldauer hat verraten. Die Moldauer wussten schon, dass man den Großrussen nicht vertrauen dürfte. Die islamisch-türkische Herrschaft der Osmanen war vertraulicher als die russische. Die Moldauer haben das von den Ukrainer, den Randrussen, erfahren. Und so wurde Peter der Gr0ße 1711 geschlagen.

Es gibt heute eine ukr.-russ. Grenze. Diese Grenze ist verwirrend. Es gibt eine staatliche Grenze (oder es gab eine...). Es gibt kaum eine Sprachgrenze. Es gibt aber eine politische und staatsverständliche/ geostrategische Grenze.

Ja, es gibt eine geostrategische Grenze. Im Westen will man von Moskau nicht mehr hören. Und im Osten nichts mehr von Westen.

Es ist tragisch. Aber das Tragische wird erlebt.

Sibiu/Hermannstadt war vor 1989 ein Hub der Nachrichtendienste zwischen Ost und West. Nach 1995 wurde es ein Zentrum für das Erlernen der dt. Sprache für diejenigen jungen Leute, die in Westen studieren wollten. Man studierte Deutsch in Sibiu/Hermannstadt und bekam ein Diplom und konnte dann weiter nach D.
Es wurden/werden hier in Sibiu Hermannstadt Deutsch-Studienprogramme für Ausländer organisiert. Es kamen nach Sibiu/Hermannstadt Leute aus vielen Ländern, auch aus der Ukraine. Einer aus der Ukraine fuhr während des Bürgerkriegs, als es hier Ferien gab, in die Ukraine und starb dort. Er fuhr tatsächlich um auf die Seite der Russen zu kämpfen (im Krieg). Und starb im Krieg.

Hast recht, die Sache ist zu kompliziert.
 

Burebista

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Ja, hast recht. Die eigene ukrainische Sprache ist nicht polnisch, nicht russisch und auch nicht slowakisch.
Und Russland entstand in Kiew, nach der Christianisierung der Altrussen. :)
Ich glaube, dass die sehr nationsbewussten Ukrainer im Westen der Ukraine leben, insbesondere in den Territorien die bis 1918 österreichisch waren und in der Zwischenkriegszeit polnisch. Und da spielt(e) auch die Konfession (griechisch-katholisch) eine Rolle.
Aber nicht unbedingt.
Die Gegend um Kiew und östlich davon wurde von den "Großrussen" (von Moskau; die Ukrainer waren "Klein-Russen"; die Termini wurden nicht pejorativ verwendet) in der 2. Hälfte des 17. Jhds. erobert. Anfangs gewährten die Großrussen diesen Ukrainern (Leute aus den Randgegenden, da der Terminus Ukraine eigentlich Randgegend bedeutet) Autonomie. Diese Autonomie wurde Generationen später nicht mehr anerkannt. So wurden die Randrussen oder die Ukrainer böse und frustriert.
Aber die "Großrussen" wollten weiter nach Süden und trafen die romanisch-sprachige Moldau.
Die Moldau war ein autonomes Fürstentum innerhalb des osmanischen Reiches. Im Jahr 1711 war Fürst der Walachei ein gewisser Dimitrie Cantemir. https://de.wikipedia.org/wiki/Dimitrie_Cantemir
Der hatte eine gute Beziehung zum Moskauer Herrscher Peter der Große. Und Beide Männer, Peter der Große und Dimitrie Cantemir, waren im Kampf gegen das osman. Reich verbündet. Aber die Armee der Moldauer hat verraten. Die Moldauer wussten schon, dass man den Großrussen nicht vertrauen dürfte. Die islamisch-türkische Herrschaft der Osmanen war vertraulicher als die russische. Die Moldauer haben das von den Ukrainer, den Randrussen, erfahren. Und so wurde Peter der Gr0ße 1711 geschlagen.

Es gibt heute eine ukr.-russ. Grenze. Diese Grenze ist verwirrend. Es gibt eine staatliche Grenze (oder es gab eine...). Es gibt kaum eine Sprachgrenze. Es gibt aber eine politische und staatsverständliche/ geostrategische Grenze.

Ja, es gibt eine geostrategische Grenze. Im Westen will man von Moskau nicht mehr hören. Und im Osten nichts mehr von Westen.

Es ist tragisch. Aber das Tragische wird erlebt.

Sibiu/Hermannstadt war vor 1989 ein Hub der Nachrichtendienste zwischen Ost und West. Nach 1995 wurde es ein Zentrum für das Erlernen der dt. Sprache für diejenigen jungen Leute, die in Westen studieren wollten. Man studierte Deutsch in Sibiu/Hermannstadt und bekam ein Diplom und konnte dann weiter nach D.
Es wurden/werden hier in Sibiu Hermannstadt Deutsch-Studienprogramme für Ausländer organisiert. Es kamen nach Sibiu/Hermannstadt Leute aus vielen Ländern, auch aus der Ukraine. Einer aus der Ukraine fuhr während des Bürgerkriegs, als es hier Ferien gab, in die Ukraine und starb dort. Er fuhr tatsächlich um auf die Seite der Russen zu kämpfen (im Krieg). Und starb im Krieg.

Hast recht, die Sache ist zu kompliziert.
Gruselich. Dieser junge Mann studierte Deutsch, war ein normaler Mensch, aber ging während der Ferien in die UA zu kämpfen und starb auf russischer Seite.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Auch war die Ukraine als Teil des Vierländerecks Slowakei, Ungarn, Polen, Ukraine Heimstatt der Juden und Roma. Nach dem Ende von KuK gab es infolge von Progromen und umfassenden Enteignungen große Migrationsbewegungen aus dem Vierländereck Richtung Berlin und Wien. In Moskau kamen nur eingesessene Juden in Position.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Auch, um es nochmal zu sagen, den Russen, die jetzt die höchste tägliche Steigerungsrate zu verzeichnen haben.
Heute gab es nun den Bericht über Putins Russland während der Coronakrise in meiner Tageszeitung.
Den Russen ist schleierhaft, wie es so verspätet zu dieser dramatischen Infektionskette kommen konnte, obgleich man durch rigide Beschränkungen vor dem Ausbruch einen solchen eigentlich verhindern wollte. Dennoch sieht es nicht danach aus, dass Russlands Gesundheitssystem zusammenbrechen würde. Russland leidet vor allem unter den sinkenden Öl- und Gaspreisen. Dadurch verliert der Rubel massiv an Validität gegenüber dem Dollar und Euro. Armut wird um sich greifen, nicht anders als in den USA.
 

EnRetard

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Russland testet auf Teufel komm raus, die Tests sind allgemein verfügbar, also ist davon auszugehen, dass viele leichte Fälle erkannt werden, die anderswo nicht auffallen würden. Von daher finde ich die russischen Zahlen nicht so alarmierend.
 
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