Ja, hast recht. Die eigene ukrainische Sprache ist nicht polnisch, nicht russisch und auch nicht slowakisch.
Und Russland entstand in Kiew, nach der Christianisierung der Altrussen.
Ich glaube, dass die sehr nationsbewussten Ukrainer im Westen der Ukraine leben, insbesondere in den Territorien die bis 1918 österreichisch waren und in der Zwischenkriegszeit polnisch. Und da spielt(e) auch die Konfession (griechisch-katholisch) eine Rolle.
Aber nicht unbedingt.
Die Gegend um Kiew und östlich davon wurde von den "Großrussen" (von Moskau; die Ukrainer waren "Klein-Russen"; die Termini wurden nicht pejorativ verwendet) in der 2. Hälfte des 17. Jhds. erobert. Anfangs gewährten die Großrussen diesen Ukrainern (Leute aus den Randgegenden, da der Terminus Ukraine eigentlich Randgegend bedeutet) Autonomie. Diese Autonomie wurde Generationen später nicht mehr anerkannt. So wurden die Randrussen oder die Ukrainer böse und frustriert.
Aber die "Großrussen" wollten weiter nach Süden und trafen die romanisch-sprachige Moldau.
Die Moldau war ein autonomes Fürstentum innerhalb des osmanischen Reiches. Im Jahr 1711 war Fürst der Walachei ein gewisser Dimitrie Cantemir.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dimitrie_Cantemir
Der hatte eine gute Beziehung zum Moskauer Herrscher Peter der Große. Und Beide Männer, Peter der Große und Dimitrie Cantemir, waren im Kampf gegen das osman. Reich verbündet. Aber die Armee der Moldauer hat verraten. Die Moldauer wussten schon, dass man den Großrussen nicht vertrauen dürfte. Die islamisch-türkische Herrschaft der Osmanen war vertraulicher als die russische. Die Moldauer haben das von den Ukrainer, den Randrussen, erfahren. Und so wurde Peter der Gr0ße 1711 geschlagen.
Es gibt heute eine ukr.-russ. Grenze. Diese Grenze ist verwirrend. Es gibt eine staatliche Grenze (oder es gab eine...). Es gibt kaum eine Sprachgrenze. Es gibt aber eine politische und staatsverständliche/ geostrategische Grenze.
Ja, es gibt eine geostrategische Grenze. Im Westen will man von Moskau nicht mehr hören. Und im Osten nichts mehr von Westen.
Es ist tragisch. Aber das Tragische wird erlebt.
Sibiu/Hermannstadt war vor 1989 ein Hub der Nachrichtendienste zwischen Ost und West. Nach 1995 wurde es ein Zentrum für das Erlernen der dt. Sprache für diejenigen jungen Leute, die in Westen studieren wollten. Man studierte Deutsch in Sibiu/Hermannstadt und bekam ein Diplom und konnte dann weiter nach D.
Es wurden/werden hier in Sibiu Hermannstadt Deutsch-Studienprogramme für Ausländer organisiert. Es kamen nach Sibiu/Hermannstadt Leute aus vielen Ländern, auch aus der Ukraine. Einer aus der Ukraine fuhr während des Bürgerkriegs, als es hier Ferien gab, in die Ukraine und starb dort. Er fuhr tatsächlich um auf die Seite der Russen zu kämpfen (im Krieg). Und starb im Krieg.
Hast recht, die Sache ist zu kompliziert.