Rechter Terror

Alubehütet

Well-Known Member
Die schon wieder :confused:

Die Grünen-Politiker Claudia Roth und Cem Özdemir haben mutmaßlich von Rechtsextremisten E-Mails mit konkreten Todesdrohungen erhalten. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe zitierten am Samstag aus Drohmails einer Gruppierung mit dem Namen „Atomwaffen Division Deutschland (AWD)“ an die beiden Politiker. Özdemir wurde mitgeteilt, sein Name stehe ganz oben auf der Todesliste. An Roth schrieb die Gruppe demnach: „Sie sind zurzeit Platz zwei auf unserer Abschussliste.“

FAZ
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ach ja,

Kinderpornografische Anhänge? Klingt so gar nicht nach Nazi.

Wieso genau kann ein Nazi nicht pädophil sein!?

Kinderschänder sind eines der heftigsten Feindbilder der Nazis. Laufen außer Konkurrenz, also jenseits von Bilderbergern, Juden, Soros-Verschwörern. Aber „Todesstrafe für Kinderschänder!“ ist ein festes Topos. Keine Ahnung, warum.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Soll ich jetzt an Holger Arppe erinnern und zu seinen Fantasien zu Hüpfburgen was schreiben. Ich kann die ad hoc einige Nazis nenne die auch schon verurteilt wurden, wegen Verbreitung von Kinderpornographie.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ich sage ja nicht, daß Nazis nicht pädophil sind. Sehr prominente Nazis waren homosexuell. Trotzdem wird man Nationalsozialismus nicht mit Homophilie in Verbindung bringen, so männerkultig das auch war.
 

Msane

Well-Known Member
Die schon wieder :confused:

Die Grünen-Politiker Claudia Roth und Cem Özdemir haben mutmaßlich von Rechtsextremisten E-Mails mit konkreten Todesdrohungen erhalten. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe zitierten am Samstag aus Drohmails einer Gruppierung mit dem Namen „Atomwaffen Division Deutschland (AWD)“ an die beiden Politiker. Özdemir wurde mitgeteilt, sein Name stehe ganz oben auf der Todesliste. An Roth schrieb die Gruppe demnach: „Sie sind zurzeit Platz zwei auf unserer Abschussliste.“

FAZ

Egal ob Rechtsextremist oder Troll der Roth nicht mag, wer solche Drohmails verschickt, schadet damit nicht nur den Adressaten, sondern auch dem eigenen Land.
Meinungsfreiheit und die Möglichkeit diese überall im Land, frei und ohne Angst äußern zu können ist ein wichtiges zivilisatorisches Gut.
Die Meinungsfreiheit in Frage zu stellen ist höchst unpatriotisch und zeugt von mangelnder politischer Bildung.


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Mendelssohn

Well-Known Member
Ich sage ja nicht, daß Nazis nicht pädophil sind. Sehr prominente Nazis waren homosexuell. Trotzdem wird man Nationalsozialismus nicht mit Homophilie in Verbindung bringen, so männerkultig das auch war.
Das stimmt nicht.
Ich erinnere an große Filme des italienischen Neorealismus. Die Figur des schwulen NS-Offiziers ist inzwischen tradiert bis in die Szene der amerikanischen Lederszene (Bsp. eine der besten Szenen von Beverly Hill Cops, als der Protagonist auf der Flucht in eine hard core Schwulenbar gerät).
Es waren die Neorealisten, die den Männlichkeitswahn und die Homophobie der Nazis als verdrängte Homosexualität dekodierten. Darüber gibt es zig Dissertationen und sonstige Studien. Der Zusammenhang von Sadismus und unterdrückter Sexualität ist auch allzu bekannt. Insofern Homesexualiät in besonderer Weise von den Nazis bestraft wurde, dürften die daraus entstehenden Kompensationstechniken besonders sadistisch ausgefallen sein. Diese Zusammenhänge (von verdrängter Homosexualität und praktizierter Homophobie) sind inzwischen ziemlich gut durch autobiographische Forschung belegt.
Guck dir die Titelbläter der arischen Soldatenblätter an! Homophiler gehts nicht. Idealisierte Bilder junger Männlichkeit, gemacht für Männer, nicht für Frauen, die zum Kinderkriegen gebraucht wurden, aber nicht fürs Vergnügen - wie zu Zeiten des Sokrates. Überhaupt: die Klassik war hoch im Kurs bei den Nazis, also das, was die ausschnitthafte Bildung für klassisch hielt. Der gestählte männliche Körper trug das ganze Erbe von Platon über die Germanen/Kelten/Wikinger bis nach Berlin, dem neuen Mittelpunkt der Welt (anstelle Jerusalems).

Warum sitzt die bekennende Homosexuelle Alice Weidel in der ersten Reihe der AfD-Fraktion im Bundestag? Vielleicht nicht aus homophilen Gründen, aber um jene 10% der potentiellen AfD-Wähler nicht zu verprellen, die homosexuell sind. Eine "Volkspartei" kann es sich nicht leisten, bestimmte Gruppen eo ipso auszuschließen. Das gilt auch für die Nazis im Dritten Reich, die alles daran setzten, sich dort einzunisten, wo sie von Haus aus, eigentlich nicht vorkamen: in der Kunst, Wissenschaft, Avantgarde, also in jenen Feldern, in denen der liberale Geist zu Hause war.
Jetzt höre ich auf, oder ich schreibe noch ein ganzes Buch darüber. :)
 

Alubehütet

Well-Known Member
Schön vorgetragen, bis auf
sich dort einzunisten, wo sie von Haus aus, eigentlich nicht vorkamen: in der Kunst, Wissenschaft, Avantgarde,
In der Kunst waren sie sehr wohl zuhause, allen voran in Bayreuth. Fritz Lang wollten sie zum Direktor der Ufa machen (der Führer war ein großer Fan von „Metropolis“), Riefenstahl sei erwähnt, Arno Breker. Expressionismus war durchaus ihr Ding.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Schön vorgetragen, bis auf

In der Kunst waren sie sehr wohl zuhause, allen voran in Bayreuth. Fritz Lang wollten sie zum Direktor der Ufa machen (der Führer war ein großer Fan von „Metropolis“), Riefenstahl sei erwähnt, Arno Breker. Expressionismus war durchaus ihr Ding.
Ich schrieb, wo die Nazis "eigentlich" nicht zu Hause waren. Ich hätte auch schreiben können, wo sie wesenhaft zu Hause waren, wenn sie ihre Aufmärsche, ihre Symbole und Identitäten verstanden und nicht nur strategisch gebraucht hätten. Ihnen ist es gelungen, geisteskranke Gesinnung zur Staatsraison zu machen. Vielleicht nur deshalb, weil die Strategen den Bogen raus hatten, ihre eigene Geisteskrankheit geschickt hinter den Ängsten, Schuldgefühlen und ewig tradierten Vorurteilen der äußerst pluralen Mehrheitsgesellschaft zu verstecken.
Gestern gab es einen einfachen Lesrbrief in der RN zur Thüringenwahl mit der Überschrift: Nichts aus der Geschichte gelernt.
Wieso das so ist, bedarf allerdings einer psychologischen Erklärung in Zeiten der Vollbeschäftigung und des Fachkräftemangels (weshalb die Kanzlerin zur Zeit auf Werbetour in Indien ist).
 
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