Schweiz: "Maßlosigkeit schadet"

Novus

Well-Known Member
Ich würde das nicht als Problem bezeichnen.
So sind die Regeln!

Ja so sind die Regeln.
Ich halte nichts von diesen Regeln. Parlamentarier beschäftigen sich bewusster mit einem Thema, sie werden besser informiert, und sind sich auch über die Folgen ihrer Entscheidungen klarer als Frau Michalsky von der Netto Kasse. Solche absoluten Demokratien funktionieren nur in sehr aufgeklärten Länder. Wenn es schon in dem vllt. mit aufgeklärtestem Land, problematische Dinge entschieden werden, wie würde es wohl in anderen Ländern aussehen. Kurz gesagt, das Fußvolk ist oft zu doof um für sich selbst wichtige Entscheidungen zu treffen. Die Schweiz ist sicherlich soweit, auch wenn die Entscheidung vielen nicht passt und für das Land kontraproduktiv ist, ist sie zumindest nachvollziehbar. In vielen anderen Ländern ist das gemeine Volk viel rückständiger, radikaler als ihre Regierungen, sie ist oft viel empfänglicher für Vordenker (Rattenfänger), Populismus und Bild-Zeitungen dieser Welt. Zudem sind solche Entscheidungen für oder gegen etwas, kompromisslos, man umgeht die Minderheit, die Meinung von 49,9 der Bevölkerung wird ausgeblendet.
 

santiago

Well-Known Member
Ich würde das nicht als Problem bezeichnen.
So sind die Regeln!
Ich würde das nicht als Problem bezeichnen.
So sind die Regeln!

Direkte Demokratie erfordert von den Stimmberechtigten etwas Arbeit und Mitdenken.
Viele sind oft zu bequem sich mit einer Abstimmung auseinander zu setzen.
Seit vielen Jahren gibt es auch die briefliche Abstimmung in der Schweiz, welche nicht einmal ein Rappen Porto kostet.
Man kann sich auch der Stimme enthalten und die Kuverts leer einsenden, d.h. Stimm-Enthaltung ausüben.
So gäbe es keine Diskussionen im Nachhinein, wie hätten wohl diejenigen "gestimmt" welche nicht an der Abstimmung teilnahmen. Auch über dieses leidige Thema wurde in der Vergangenheit und wird auch jetzt wieder "gelabbert".
Pro und Contra wird es immer geben.

Auch wenn es manchmal anstrengend ist bei Grossinvestitionen sich einzulesen, z.B. bei der NEAT (57 KM Tunnel) möchte ich als Steuerzahler schon mitreden.
Auch bei dieser damals wichtigen Abstimmung haben sich leider nur 45,9 Prozent daran beteiligt.
Der JA - Anteil lag bei 63 Prozent. Wie hätten wohl die anderen 54,1 Prozent welche fern geblieben sind abgestimmt fragten sich viele und "labberten" ganze Zeitungsseiten voll.
Auch solche wichtigen Sachen kann man einfach nicht allein den Politikern überlassen. So wird nun auch das Budget eingehalten und der Terminplan. Das Volk schaut genau auf die Finger der Politiker.

So ein Desaster wie der neue Airport in Berlin oder in Stuttgart , kann ich mir in der Schweiz nicht vorstellen. Zur Abwechslung könnte man sich ja auch mal eine BAU- CD anstatt nur Banken CD's kaufen. Würde sicher auch viel Geld bringen.
 

Bender

Well-Known Member
... Das Volk schaut genau auf die Finger der Politiker...


Aber leider nicht auf die der Bankiers.
und auf die eigenen, wohl auch nicht:

Nachdem die Schweizer Stimmbürger am 6. Dezember 1992 einen Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum knapp abgelehnt hatten, drängte die Schweiz auf den Abschluss von sektoriellen Abkommen mit den Europäischen Gemeinschaften, um die bestehende Zusammenarbeit auszubauen und die drohende wirtschaftliche Isolation der Schweiz zu verhindern....

-Abkommen über die Freizügigkeit (Personenfreizügigkeit)
-Abkommen über gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen (Beseitigung technischer Handelshemmnisse)
-Abkommen über bestimmte Aspekte des Öffentlichen Beschaffungswesens
-Abkommen über den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen
-Abkommen über den Landverkehr
-Abkommen über den Luftverkehr
-Rahmenabkommen über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit (Forschungsabkommen)

Die Verträge sind zwar rechtlich voneinander unabhängig, sie sind jedoch durch Verknüpfungs- oder «Guillotine»-Klauseln miteinander verknüpft; im Falle einer Kündigung oder einer Nichtverlängerung würde nicht nur der betreffende Vertrag, sondern alle sieben Abkommen hinfällig. Diese Regelung sollte ein Rosinenpicken durch die Schweiz verhindern und erklärt, weshalb die Abkommen nicht einzeln, sondern als Gesamtpaket zur Volksabstimmung gelangten.
Nachdem diese Verträge von der Bundesversammlung genehmigt worden waren, wurden sie in einem Referendum durch die Schweizer Stimmberechtigten am 21. Mai 2000 angenommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bilaterale_Verträge_zwischen_der_Schweiz_und_der_Europäischen_Union

Erst dagegen, dann in zusammengefassten Punkten dafür und später, wenn es sich gelohnt hat, dann in einzelnen Punkten dagegen.....
 

Skeptiker

Well-Known Member
Ich finde es irrelevant darüber nachzudenken, wie diejenigen gestimmt hätten, welche der Wahl ferngeblieben sind, ob nun repräsentative oder direkte Demokratie. Jene zählen eben nicht. Eine Möglichkeit, die hier genannt hast, fehlt mir allerdings in Deutschland. Die Möglichkeit den Stimmzettel leer zurück zu geben und das jene dann auch als Wahlbeteiligung zählen. In Canada nennt sich das "return your ballot".
 

alterali

Well-Known Member
Du argumentierst wie diese Oberschichtdemonstranten in Thailand. Die halten auch das Volk für zu dämlich.

Wir hatten hier im Forum auch schon ähnlich Positionen, was die Türkei anbelangt.

Ich denke, dass die Wahl auch nur ein Teil einer Demokratie ist.
Und da würde ich jetzt die Schweiz nicht mit der Türkei oder Thailand vergleichen.

Ich denke auch nicht, dass diese Wahl der Schweiz, oder auch der EU in irgendeiner Weise schaden wird. Im Gegenteil.
 

santiago

Well-Known Member

santiago

Well-Known Member
Heute liest man in vielen Medien nach Meinungsumfragen:

61.8 Prozent der Deutschen, 69.7 Prozent der Franzosen und 77.5 Prozent der Engländer würden auch gegen Masseneinwanderungen stimmen.
 
Top