Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

blackcyclist

Gesperrt
AW: Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

Das ist utopisch, da für sie definitiv schon mehr im Raum stand und dann wohl auch stehen würde.

Entweder sie bricht halt Kontakt ab. Und wird sie das womöglich bereuen oder irgendwann die vertieften Gefühle, aus denen vielleicht nichts wird.

Bevor man sich vielleicht für Jahre das Leben versaut und mögliche andere Beziehungen versiebt, ist es wohl wirklich besser einen Schlußtrich zu ziehen. Und man sollte sich davor hüten, sich auszumalen, wie schön das alles hätte werden können.

Er ist leider unfähig, über seinen Schatten zu springen.
 
P

pauline09

Guest
AW: Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

Das ist utopisch, da für sie definitiv schon mehr im Raum stand und dann wohl auch stehen würde.

Entweder sie bricht halt Kontakt ab. Und wird sie das womöglich bereuen oder irgendwann die vertieften Gefühle, aus denen vielleicht nichts wird.

Die Kunst der Pause hat in solchen Fällen schon Wunder bewirkt. ;) Zurückziehen würde ich mich jetzt auch, aber früher oder später laufen sie einander vermutlich doch wieder über den Weg, und dann nimmt sich das alles ganz anders aus, sind die Gefühle abgekühlt. Jedenfalls dann, wenn sie sich klarmacht, was er ihr noch nichtmal durch die Blume, sondern deutlich gesagt hat: eine oberflächliche Beziehung wäre okay, was Längerfristiges nicht. Das war schon der Einstieg in den Ausstieg.
Und dafür verschanzt er sich hinter Kultur, Religion und den Eltern - der "Klassiker"! Das beinhaltet auch, dass er mit ihr anderen gegenüber nie unbefangen umgehen wird, weil die Eltern ja von der Beziehung erfahren könnten.

Und wenn sie sich darauf einlässt, hofft sie, dass sich vlelleicht doch noch irgendwas ändert. Dann aber müsste er sich ändern. Das heißt, diese Beziehung hätte nur eine Chance, wenn einer der Partner (er!) eine 180°-Wendung vollführt. Wie realistisch ist das..? Meiner Ansicht nach gar nicht. Und dass die Eltern unterdessen wahrscheinlich krampfhaft nach einer türkischen Braut fahnden, macht es auch nicht besser.
 

grünesblau

Well-Known Member
AW: Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

Bevor man sich vielleicht für Jahre das Leben versaut und mögliche andere Beziehungen versiebt, ist es wohl wirklich besser einen Schlußtrich zu ziehen. Und man sollte sich davor hüten, sich auszumalen, wie schön das alles hätte werden können.

Er ist leider unfähig, über seinen Schatten zu springen.

So isses. Diese Schönmalerei ist sowieso eine trügerische Falle, denn schließlich träumt man nicht von dem normalen Leben, das dann folgt, sondern in den blumigen Farben des Verliebtseins.

Ich sehe es genau so, dass Du Dich aus dieser Geschichte zurückziehen solltest. Auch wenn ich verstehe, wie brutal der Gedanke ist, nun dorthin zu fliegen und dann in einer Umgebung zu sein, in der quasi jede Ecke mit Gedanken an ihn verknüpft ist. Im verliebten Zustand vernünftig sein... gar nicht leicht und auch nicht schön!

Allerdings wird dieses sehnsüchtige Gefühl verebben, wenn Du nicht verklärt daran festhältst und etwas Abstand zwischen Euch bringst. Dann kannst Du ohne den wattigen Puffer der Gefühle sehen, warum Dir Dein Bauchgefühl diese Warnzeichen gesendet hat, wegen der Du nun hier schreibst. Denn wenn er schon jetzt so aufrichtig einräumt, welche Probleme er hinsichtlich einer langfristigen Beziehung sieht, würde ich das ernst nehmen und nicht einfach blind hoffen, dass sich das ja vielleicht mit der Weile ändert, wenn Ihr Euch erst einmal besser kennt. Egal welches Bild es nun auf ihn wirft, sich selbst eine Wahl abzusprechen in dieser Frage - wenigstens war er von Beginn an sich selbst und Dir gegenüber ehrlich.

Ich stand mal gemeinsam mit dem entsprechenden Gegenüber vor einer ganz ähnlichen Situation. Wir haben uns damals entschieden, es komplett sein zu lassen, ehe wir uns noch lieber mögen und mehr passiert. Macht natürlich keinen Spaß, sich selbst mit Gewalt aus der Verliebtheit heraus zu zerren. Aber hinterher war ich sehr froh, als ich dann den ersten Dusel des Verliebtseins überwunden hatte und sehr klar sehen konnte, warum diese Entscheidung genau richtig war. Und bereut habe ich es nie und mir auch keine Gedanken um eine verpasste Gelegenheit gemacht.
 
L

Laledevri

Guest
AW: Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

Bevor man sich vielleicht für Jahre das Leben versaut und mögliche andere Beziehungen versiebt, ist es wohl wirklich besser einen Schlußtrich zu ziehen. Und man sollte sich davor hüten, sich auszumalen, wie schön das alles hätte werden können.

Er ist leider unfähig, über seinen Schatten zu springen.

Wenn zwei füreinander bestimmt sind, werden sie auch zusammen kommen. Egal, wie die Umstände sind. Aus meiner Erfahrung heute heraus würde ich, so weh es auch tut, von derartigen Geschichten die Finger lassen. Vor zehn Jahren wäre ich voller Idealismus hinein gesprungen. Vollführt der Herr eine Gratwende, gut. Ansonsten ist ein anderer der Richtige.

Bevor der Herr Student nicht mit beiden Beinen im Berufsleben steht, wird auch die Familie nicht nach einer Braut fahnden. Insofern ist die Übergangsbeziehung für ihn schlichtweg praktisch.

Geschichten mit Entsagung sind immer schlimm. Aber sie gehören zum Leben dazu.
 
P

pauline09

Guest
AW: Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

(..)
Ich stand mal gemeinsam mit dem entsprechenden Gegenüber vor einer ganz ähnlichen Situation. Wir haben uns damals entschieden, es komplett sein zu lassen, ehe wir uns noch lieber mögen und mehr passiert. Macht natürlich keinen Spaß, sich selbst mit Gewalt aus der Verliebtheit heraus zu zerren. Aber hinterher war ich sehr froh, als ich dann den ersten Dusel des Verliebtseins überwunden hatte und sehr klar sehen konnte, warum diese Entscheidung genau richtig war. (..)

Ist mir auch schon passiert. :) Mit dem Ergebnis, dass mir unterdessen und hinterher nur bewusst war, dass die Entscheidung, es gar nicht erst zu versuchen, in der damaligen Lebensphase völlig stimmig und okay war. Was nicht bedeutet, dass es zwangsläufig für alle Zeiten so gewesen wäre, aber wie heißt es noch gleich so treffend bei Khalil Gibran?: "Das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern."
Und das gilt normalerweise für beide Seiten. Der Andere verändert sich mit der Zeit, man selbst verändert sich auch, weitere (potenzielle) Partner kommen ins Spiel.. und so weiter. Manchmal passt es halt nicht, weil man genau in der Phase, in der das Herz und meist recht schmal bemessene Zeitfenster offen ist für eine neue Liebe, noch nicht reif ist füreinander, manchmal sind die Charaktere per se unvereinbar. Dergleichen geschieht. Umso besser, wenn es dann folgenlos abklingt..

Natürlich könnte Jeanne sich auch sagen: Warum nicht einfach austesten?
Klar kann man sich auch ohne viel zu überlegen volle Kanne in so was hineinstürzen - aber dafür stehen zumindest bei ihr (wie ich sie verstehe) schon zu viele Gefühle im Raum. Um so größer wären Wagnis und (absehbare) Enttäuschung. Oder sie händelt es mit innerlich angezogener Handbremse. Das ist dann ungefähr so, als hätte ich Lust, einen anderen Kontinent zu durchstreifen, würde es aber sicherheitshalber vorziehen, nur im Flieger darüber zu kreisen. Ob's das wirklich bringt, ist die Frage. Meiner Meinung nach nicht. :wink:
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

Wenn zwei füreinander bestimmt sind, werden sie auch zusammen kommen. Egal, wie die Umstände sind. Aus meiner Erfahrung heute heraus würde ich, so weh es auch tut, von derartigen Geschichten die Finger lassen. Vor zehn Jahren wäre ich voller Idealismus hinein gesprungen. Vollführt der Herr eine Gratwende, gut. Ansonsten ist ein anderer der Richtige.

Bevor der Herr Student nicht mit beiden Beinen im Berufsleben steht, wird auch die Familie nicht nach einer Braut fahnden. Insofern ist die Übergangsbeziehung für ihn schlichtweg praktisch.

Geschichten mit Entsagung sind immer schlimm. Aber sie gehören zum Leben dazu.

An Bestimmung, Schicksal und was weiß ich glaube ich nicht. Da man weder seine Bestimmung oder sein Schicksal kennt ist es eigentlich auch völlig egal, ob es das gibt und ob jemand zu einem passt merkt man oft erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Wenn der junge Mann so religiös und ehrenhaft ist, wird er doch hoffentlich auf jede sexuelle Betätigung vor der Hochzeit verzichten. :rolleyes:
 

Jeanne

Member
AW: Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

Hallo liebe Leute,

vielen Dank für eure vielen, zum Teil ja wirklich sehr einfühlsamen Beiträge! Seit meinem ersten Eintrag haben wir viel, viel geredet und alles sieht nun ein wenig anders aus. Mittlerweile habe ich mich für diese Variante entschieden:

Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Du hast nirgendwo Gewissheit, ob du nicht "sinnlos" Zeit und Gefühle investierst. Das Gute bei euch wäre, du wärst für eine Weile vor Ort. Ihr hättet Zeit und Gelegenheit, euch näher kennen zu lernen, sich etwas aufzubauen. Binationale und bireligiöse Beziehungen verlangen definitiv mehr Einfühlungsvermögen und -willen, Toleranz, Offenheit, Arbeit, Geduld als schon so:)

Ich möchte ihn definitiv wiedersehen und ich möchte schauen, ob das, was wir uns die letzten Wochen über ausgemalt haben, tatsächlich Zukunft hat.

Wenn Du Dich mit Haut und Haaren darauf einlässt, riskierst Du, enttäuscht zu werden. Aber riskiert man das, aus welchen Gründen auch immer, nicht bei jeder Beziehung?

Ja genau, und ich glaube, das ist es aktuell auch, was mich zögern lässt. Ich habe so unheimliche Angst verletzt zu werden. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so verliebt gewesen zu sein. Ich bin gerade dazu bereit, die verrücktesten Dinge zu tun, nächtelang zu skypen, nur an ihn zu denken. So etwas hatte ich noch nie, so kenne ich mich nicht und das macht mir tatsächlich ein wenig Angst. Ich will nicht mein komplettes Leben auf den Kopf stellen - oder will ich das doch? Jedenfalls hat dieser Punkt aber tatsächlich am wenigsten mit der Kultur zu tun, glaub ich.

Und dafür verschanzt er sich hinter Kultur, Religion und den Eltern - der "Klassiker"! Das beinhaltet auch, dass er mit ihr anderen gegenüber nie unbefangen umgehen wird, weil die Eltern ja von der Beziehung erfahren könnten.

Nun, das hat sich komplett gewandelt. Mittlerweile habe ich mit seinen Brüdern und seiner Mutter (!) geskyped. Sie wissen alle von uns und ich habe keinen Moment der Ablehnung erfahren, im Gegenteil. Es ist verrückt, ich hätte das nicht erwartet. Denn bis ich ihn meinen Eltern vorstelle, dauert das schon noch ne Weile. :wink: Ich glaube, insgesamt ist die Familie sehr hin und hergerissen zwischen Tradition und Offenheit. Sein Vater hat lange in Berlin gelebt, ist aber in die Türkei zurückgekehrt um zu heiraten. Sein Bruder hat 1 1/2 Jahre in den USA studiert, lebt nun aber auch wieder in der Türkei und ist verheiratet. Vielleicht heißt das ja, dass "Beziehungen mit der wetstlichen Welt" in Ordnung sind, solange sie vorübergehend sind? Also, so nach diesem Prinzip:

Bevor der Herr Student nicht mit beiden Beinen im Berufsleben steht, wird auch die Familie nicht nach einer Braut fahnden. Insofern ist die Übergangsbeziehung für ihn schlichtweg praktisch.

Wir haben mittlerweile festgestellt, dass wir uns in einem Punkt grundsätzlich missverstanden haben - ich sagte ja, dass wir wirklich hohe sprachliche Hürden zu nehmen haben. :wink: Er dachte, dass ich jemanden suche, der bereit ist zu heiraten. Das ist er aber noch nicht, was ich mit seinen knapp 23 Jahren auch verstehen kann. Ich selbst bin ein wenig älter, bin aber auch alles andere als gewillt, bald zu heiraten. Gegen gemeinsame Zukunftspläne hat aber alles andere als etwas einzuwenden, wir tun das mittlerweile auch, zumindest in Maßen, das muss ja auch wachsen. Trotzdem - diese heimliche Angst vor dem unbedingten Muss einer türkischen Frau bleibt irgendwie doch, ich weiß nicht wieso.

Wenn der junge Mann so religiös und ehrenhaft ist, wird er doch hoffentlich auf jede sexuelle Betätigung vor der Hochzeit verzichten. :rolleyes:

Ja, er ist noch Jungfrau. :wink: Er ist da sehr aufrichtig und fair, generell ist er sehr ehrlich. Ich sagt, wenn er eine Frau wirklich liebt, dann könnte er sich auch vorstellen, mit ihr vor der Ehe zu schlafen. Wobei natürlich die Frage ist, mit wie vielen Frauen in seinem Umfeld das wohl möglich wäre. Mit seinen bisherigen Freundinnen natürlich nicht... Er wird mich zu nichts drängen, das weiß ich. Ich werde dafür auch definitiv Zeit brauchen.

Am Wochenende werde ich also nach Istanbul fliegen und ihn endlich wiedersehen. Und ob sich diese Gedanken und Überlegungen und all die Ängste und Freuden wirklich lohnen werde ich wohl erst vor Ort feststellen!
 

#TGOD

Well-Known Member
AW: Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

Am Wochenende werde ich also nach Istanbul fliegen und ihn endlich wiedersehen. Und ob sich diese Gedanken und Überlegungen und all die Ängste und Freuden wirklich lohnen werde ich wohl erst vor Ort feststellen!

Damn! Kannst mich nicht mitnehmen? Du machst dein Familiengedöns und ich such mir irgendwo eine Frau und dann fliegen wir beide glücklich zurück :biggrin:

Nein, Ernst beiseite - Viel Spaß! :)
 

Jeanne

Member
AW: Soll ich die Beziehung wagen oder nicht?

Hallo,

ich möchte gerne einmal ein Update geben und vielleicht mag es ja jemand lesen:

Wie gesagt, ich bin damals nach Istanbul geflogen, wir haben uns einen Tag später getroffen und sind seitdem unglaublich verliebt. Wir verbringen so viel Zeit wie möglich zusammen und ich habe meinen Aufenthalt hier nun noch um einige Monate verlängern lassen. Ich kann nun schon ein recht gutes Basic-Türkisch sprechen, so dass wir uns deutlich fließender unterhalten können. Wir machen eigentlich alles, was ein Paar "nach europäischen Standarts" eben tun würde, und dabei kommt mir alles so normal und natürlich vor, dass ich manchmal wirklich vergesse, wie unterschiedlich unsere Hintergründe eigentlich sind und dann sage ich aus Versehen etwas auf deutsch zu ihm. :lol: Ich habe ein sehr entspanntes Verhältnis zu seinen Brüdern, wir waren mal alle zusammen essen und ich war ziemlich überrascht von der natürlichen Offenheit und der angenehmen Atmosphäre des Beisammenseins - vor allem die Frau seines Bruders hat mich gleich ins Herz geschlossen und mich als eine Art jüngere Schwester behandelt, ich war richtig gerührt.

Und trotzdem: Manchmal bin ich einfach so hin und hergerissen. Ich weiß einfach nicht, wie es mit uns weitergehen wird. Jetzt beispielweise kann ich nicht schlafen - wir haben uns ein paar Tage eine gemeinsame Auszeit gegönnt. Es ist das erste Mal, dass wir eine Donnerstagnacht zusammen verbringen, denn er möchte in dieser Nacht grundsätzlich nicht mit mir zusammen schlafen, um für den Freitag rein zu sein. Meine Güte, ich akzeptiere das ja unter normalen Umständen, wenn auch schweren Herzens, dann geht er eben abends heim oder wir sehen uns an einem anderen Tag. Aber nun sind wir hier eben zusammen "gefangen" und ich dachte, dass das die Situation vielleicht ändern würde, aber Pustekuchen. Er schläft nebenan in einem anderen Raum und verschwindet morgen Vormittag dann erst mal in die Moschee. Ich hatte irgendwie gehofft, dass er mir den Grund dafür vielleicht doch einmal genauer auseinandersetzen würde, denn ich verstehe es nicht wirklich. Macht ihn das in den Augen Allahs irgendwie zu einem besseren Menschen? Wenn jemand dafür einen triftigen Grund kennt wäre ich sehr dankbar für eine Erklärung. Er hat zwar ein, zwei Mal etwas halbherzig etwas dazu gemurmelt, aber ich muss sagen, dass ich mich gerade irgendwie gedemütigt fühle. Als sei ich etwas, das es zu bereuen gelte... Ich vermisse ihn und es wäre erst einmal unsere letzte Nacht zusammen gewesen.

Nun ja. Passend dazu sagt er mir nun immer öfter, wie ernst sich diese ganze Sache für ihn entwickelt. Mann, für mich ja auch. Bis hin zur Heirat, ja. Nur kommt jetzt die Hürde Islam dazu: Er möchte gerne, dass ich muslimisch werde. Und zwar nicht nur, weil sein Vater das will. Sondern weil er das ebenfalls gerne hätte, damit er sich auf lange Sicht nicht mit Sünde belädt. Natürlich habe ich mich längst schlaugemacht und ihn darauf hingewiesen, dass es ja kein Problem für ihn ist, eine Christin zu heiraten. Darauf wollte er sich aber nicht so ganz einlassen.

Er ist ja durchaus bereit zu diversen Kompromissen und Zugeständnissen, beispielsweise hatte ich mich neulich beschwert, dass er sich immer wahnsinnig anstellt, wenn ich ihn um eine kleine Handreichung, einen kleinen Gefallen bitte. Daraufhin meinte er zunächst, dass sich das für einen Mann ja nicht ziemt, sich einer Frau zudiensten zu machen, wenn ich es doch auch selbst erledigen könnte. Ich bin dann ziemlich ausgeflippt und habe ihm erklärt, dass es in meiner Welt mehr als normal ist, für seine Lieben doch auch mal die ein oder andere gute Kleinigkeit zu tun und dass ich mich sonst in seinen Augen sehr herabgesetzt fühle. Woraufhin er recht kleinlaut wurde und zugeben musste, dass ich da ja recht habe und er es eben anders gewohnt ist. Als ich dann meinte, dass ich so ein Verhalten auf Dauer nicht akzeptieren könne und er sich dann ggf. ein folgsames Weibchen suchen solle, das ihn bekocht und betüddelt, sagte er mir, dass das ja nicht sein müsse. Eigentlich würde er nämlich total gerne kochen, das hätte er mit mir festgestellt. Und ich müsse keine Sorge haben, er würde mich verstehen und von mir nichts erwarten, was er nicht auch tun würde. Ich dürfe nur bitte ja seinen Brüdern oder gar seinem Vater etwas davon erzählen, oder gar unsere abgesprochene Gleichberechtigung an den Tag legen, wenn ich dort zu Gast bin. :shock: Das ehrt ihn natürlich auf der einen Seite, zeigt mir aber eben auch, aus welchem Elternhaus er kommt... An diese Abmachung hält er sich übrigens seitdem ganz eisern.

Ach ich weiß auch nicht. An sich ist ja noch nichts konkret. Aber es schwebt eben alles so im Hinterkopf. Er weiß, dass ich es mir absolut nicht vorstellen kann mulimisch zu werden. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt und ich glaube, er möchte mich nun von der Schönheit seiner Religion überzeugen. Naja, dann viel Erfolg. Meine Familie würde im Dreieck springen... Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
 
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