Mendelssohn
Well-Known Member
Viele Kommentare von Spitzenpolitikern aller Parteien mit Ausnahme der AfD warnten nach den ersten belastbaren Hochrechnungen am Abend des 24. 9. 2017 vor der Spaltung der deutschen Gesellschaft. Mich irritierte diese Besorgnis, standen den zwölfeinhalb Prozent der AfD doch gute siebenundachtzig Prozent gegenüber. Die demokratische Mitte war doch der eindeutige Sieger dieser Wahl. Das einzige, was aus meiner Sicht passiert war - schlimm genug aus Sicht der politischen Kulturpflege - war, daß Rechtsrechtsaußen sich aus seinem vermoderten Versteck rausgetraut hatte und nicht mehr unter falscher Flagge zu agitieren brauchte. Also die zehn bis zwölf Prozent Rechtsnationale und Rassisten waren nun keine Überraschung, sondern entsprechen wohl ihrem Anteil in der deutschen Gesamtbevölkerung. Insgesamt immer noch eine Minderheit ohne ein Spaltpotential.
Erst heute morgen verstand ich die Besorgnis, als es um das unterschiedliche Wahlverhalten in Ost und West ging. Die Sorge bezog sich auf die politische und gesellschaftliche Spaltung zwischen West und Ost. Im Osten ist die AfD eine etablierte Partei. In Sachsen ist sie knapp vor der CDU die stärkste Partei.
http://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahl-afd-ist-staerkste-partei-in-sachsen-1.3681842
Daß eine Partei mit Naziparolen in einem bedeutenden Bundesland wie Sachsen zur stärksten Partei werden kann, spaltet in der Tat den Osten vom Westen ab. Keine Hemmungen mehr nach Höckes "Schlußstrich-Rede".
Es darf am deutschen Wesen wieder die Welt genesen. Jedenfalls im Osten.
Heute rächt sich das Versäumnis der DDR, die gesamtdeutsche Vergangenheit nur sehr unzureichend aufgearbeitet zu haben. Anders läßt sich nicht erklären, daß die AfD zu der Ostpartei avancierte und in kürzester Zeit der Linkspartei den Rang ablief. Was Loden Frey in Sachsen nicht gelang, ist dem EX-CDUler Gauland gelungen: die vermeintlichen Verlierer der deutschen Einheit dort aussteigen zu lassen, wo er sie abgeholt hat.
Vielleicht ist es so, daß es knapp dreißig Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung immer noch keine deutsche Einheit gibt und die Spaltung der deutschen Gesellschaft jetzt nur offen zu Tage tritt.
Noch eine Anmerkung: es macht einen Unterschied, ob in Köln oder Dortmund in manchen Wahlbezirken mit Direktmandaten an die SPD oder CDU bis zu acht, neun, zehn Prozent der Stimmen an die AfD gingen, oder ob AfD-Kandidaten ein Direktmandat erringen. In dieser Differenz dürfte das Spaltpotential zwischen West und Ost liegen.
Erst heute morgen verstand ich die Besorgnis, als es um das unterschiedliche Wahlverhalten in Ost und West ging. Die Sorge bezog sich auf die politische und gesellschaftliche Spaltung zwischen West und Ost. Im Osten ist die AfD eine etablierte Partei. In Sachsen ist sie knapp vor der CDU die stärkste Partei.
http://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahl-afd-ist-staerkste-partei-in-sachsen-1.3681842
Daß eine Partei mit Naziparolen in einem bedeutenden Bundesland wie Sachsen zur stärksten Partei werden kann, spaltet in der Tat den Osten vom Westen ab. Keine Hemmungen mehr nach Höckes "Schlußstrich-Rede".
Es darf am deutschen Wesen wieder die Welt genesen. Jedenfalls im Osten.
Heute rächt sich das Versäumnis der DDR, die gesamtdeutsche Vergangenheit nur sehr unzureichend aufgearbeitet zu haben. Anders läßt sich nicht erklären, daß die AfD zu der Ostpartei avancierte und in kürzester Zeit der Linkspartei den Rang ablief. Was Loden Frey in Sachsen nicht gelang, ist dem EX-CDUler Gauland gelungen: die vermeintlichen Verlierer der deutschen Einheit dort aussteigen zu lassen, wo er sie abgeholt hat.
Vielleicht ist es so, daß es knapp dreißig Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung immer noch keine deutsche Einheit gibt und die Spaltung der deutschen Gesellschaft jetzt nur offen zu Tage tritt.
Noch eine Anmerkung: es macht einen Unterschied, ob in Köln oder Dortmund in manchen Wahlbezirken mit Direktmandaten an die SPD oder CDU bis zu acht, neun, zehn Prozent der Stimmen an die AfD gingen, oder ob AfD-Kandidaten ein Direktmandat erringen. In dieser Differenz dürfte das Spaltpotential zwischen West und Ost liegen.