Hanni Heini
Well-Known Member
In diesem Thread möchte ich alle einladen, jeden Tag ein "Türchen zu öffnen" -
oder wie wir im Ruhrpott sagen einen "TÜRkenkalender" erstellen.
Jeden Tag werde ich einen besonderen Text hier posten, der vielleicht bewirkt, dass einige in diesen hektischen Tagen ein paar Minuten zur Ruhe kommen. Das sollen nicht unbedingt religiöse Texte sein, weil hier ja auch User sind, die keine Weihnachten/Advent feiern, bzw. Atheisten, Agnostiker und was es sonst noch alles so gibt. Kann aber.
Da einige der großen Religionen geografisch gesehen, den gleichen Ursprung haben und es mehr Gemeinsamkeiten als Gegensätze gibt, wird wohl für jeden etwas dabeisein.
(Wer sich beteiligen möchte ist herzlich eingeladen)
Nun gut, langer Rede - kurzen Sinn, hier
oder wie wir im Ruhrpott sagen einen "TÜRkenkalender" erstellen.
Jeden Tag werde ich einen besonderen Text hier posten, der vielleicht bewirkt, dass einige in diesen hektischen Tagen ein paar Minuten zur Ruhe kommen. Das sollen nicht unbedingt religiöse Texte sein, weil hier ja auch User sind, die keine Weihnachten/Advent feiern, bzw. Atheisten, Agnostiker und was es sonst noch alles so gibt. Kann aber.
Da einige der großen Religionen geografisch gesehen, den gleichen Ursprung haben und es mehr Gemeinsamkeiten als Gegensätze gibt, wird wohl für jeden etwas dabeisein.
(Wer sich beteiligen möchte ist herzlich eingeladen)
Nun gut, langer Rede - kurzen Sinn, hier
TÜRCHEN 1
Genieße den Tag
Wer möchte im Ernst unsterblich sein? Wer möchte bis in alle Ewigkeit leben?
Wie langweilig und schal es sein müsste zu wissen:
Es spielt keine Rolle, was heute passiert, in diesem Monat, diesem Jahr:
Es kommen noch unendlich viele Tage, Monate, Jahre. Unendlich viele, buchstäblich. Würde, wenn es so wäre, noch irgend etwas zählen?
Wir bräuchten nicht mehr mit der Zeit zu rechnen,
könnten nichts verpassen, müssten uns nicht beeilen.
Es wäre gleichgültig, ob wir etwas heute tun oder morgen, vollkommen gleichgültig. Millionenfache Versäumnisse würden vor der Ewigkeit zu einem Nichts,
und es hätte keinen Sinn, etwas zu bedauern, denn es bliebe immer Zeit, es nachzuholen. Nicht einmal in den Tag hinein leben können wir, denn dieses Glück zehrt vom Bewusstsein der verrinnenden Zeit, der Müßiggänger ist ein Abendteurer im Angesicht des Todes, ein Kreuzritter wider das Diktat der Eile. Wenn immer überall Zeit für alles und jedes ist:
Wo sollte da noch Raum sein für die Freude der Zeitverschwendung?
Pascal Mercier
Wer möchte im Ernst unsterblich sein? Wer möchte bis in alle Ewigkeit leben?
Wie langweilig und schal es sein müsste zu wissen:
Es spielt keine Rolle, was heute passiert, in diesem Monat, diesem Jahr:
Es kommen noch unendlich viele Tage, Monate, Jahre. Unendlich viele, buchstäblich. Würde, wenn es so wäre, noch irgend etwas zählen?
Wir bräuchten nicht mehr mit der Zeit zu rechnen,
könnten nichts verpassen, müssten uns nicht beeilen.
Es wäre gleichgültig, ob wir etwas heute tun oder morgen, vollkommen gleichgültig. Millionenfache Versäumnisse würden vor der Ewigkeit zu einem Nichts,
und es hätte keinen Sinn, etwas zu bedauern, denn es bliebe immer Zeit, es nachzuholen. Nicht einmal in den Tag hinein leben können wir, denn dieses Glück zehrt vom Bewusstsein der verrinnenden Zeit, der Müßiggänger ist ein Abendteurer im Angesicht des Todes, ein Kreuzritter wider das Diktat der Eile. Wenn immer überall Zeit für alles und jedes ist:
Wo sollte da noch Raum sein für die Freude der Zeitverschwendung?
Pascal Mercier