Steuererleichterungen, billigere Arbeitskräfte und vielleicht Streikverbot und weniger Sozialleistungen als Standortvorteil, aber Fördermittel der EU? Das kann ich mir nicht vorstellen, weil die Türkei nicht in der EU ist.
Die Türkei ist kein EU-Land, hat jedoch einen gewissen Status, den man ihr zuerkannt hat (u.A. als Beitrittskandidat seit 2005). Das sind genau diese 12 Jahre, wo die Türkei mit EU-Geldern vollgepumpt wurde. Wo Straßen, Krankenhäuser und Co. gebastelt wurden und wo 6500 deutsche Unternehmen neue Standorte gegründet haben.
Wenn die EU Milliarden in die Türkei (fürs Nixtun) hineinpumpt, dann wird die EU sicherlich auch Gelder (Fördermittel und Subventionen) für die Unternehmen bereitstellen. Werden in der Türkei (als Beitrittskandidat) doch Arbeitspltze geschaffen.
Das Gleiche funktioniert doch auch in der BRD. Unternehmen möchte Standort in XYZ aufmachen. Bekommt Fördermittel und Steuererleichterungen. Die Region bekommt einen neuen Arbeitgeber und Arbeitsplätze werden geschaffen. Standort wird eröffnet und Menschen arbeiten.
Nach XYZ Jahren wird der Standort dann dichtgemacht, weil die Fördermittel erschöpft sind und man eröffnet einen neuen Standort anderswo. Erhält neue Fördermittel, wird als Arbeitgeber und Arbeitsplatz-generierer gefeiert (vergisst dabi, dass der alte Standort dichtgemacht hat) usw... Der Kreislauf geht weiter...
Im Rahmen der Diktatur und der Destabilisierung der Türkei (inkl. dauer-Ausnahmezustand), könnte ich mir gut vorstellen, dass einige deutsche Unternehmen in der Türkei über Optionen nachdenken und auch durchrechnen werden. Das heisst natürlich nicht, dass üner Nacht 6500 Unternehmen verschwinden. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass 1/3 bis 1/2 über einen bestimmten Zeitraum von 5-10 Jahren die Türkei verlassen werden. Je nachdem, wie sich die Türkei entwickeln wird. Ein ausschlaggebendes Kriterium könnte meiner Ansicht nach die Wiedereinführung der Todesstrafe sein.