Wahlen in Deutschland

Burebista

Well-Known Member
Ich kann nur den Kopf schütteln, was ich hier lese. Die Deutschen schaffen Deutschland ab.
Ich habe mich auch Anfang des Jahres gewundert, als alle Eigentümer Daten wegen der Grundsteuerreform geben mussten.
Die Deutschen haben aber keinen Spaß. Gesagt, getan, ohne Ausnahmen. hehe
Und jetzt noch Sanierung? ohweh.
 

EnRetard

Well-Known Member
Liiiebe Freunde, das ist schon lange so, sehr lange - weitaus länger, als sich die Grünen in der Ampel befinden.
Wenn der Wogen der allgemeinen Empörung sehr hoch schlagen, hat es m.E. Sinn, sich die Ursprünge anzuschauen, um nachvollziehen, was unter Umständen wirklich shice ist und welcher Teil anscheinend nur politisch und medial gehypt wird. Schauen wir mal kurz auf die Fakten:

1.) Das derzeit geltende Gebäudeenergiegesetz wurde 2020, sprich zu GroKo-Zeiten, verabschiedet und löste eine Reihe ähnlich lautender gesetzlicher Vorgaben ab. Die Regelungen beziehen sich auf die Wärmedämmung und Heizungstechnik.
Bereits damals war vorgesehen, dass Teile des Gesetzes 2023 analog zu Zielen der Pariser Klimakonferenz novelliert werden müssen!
Das nur zu der von der FDP ertrotzten Blockade, wobei erfolgreich vernebelt wird, dass Entwürfe in der Regel noch mit zahlreichen Änderungen versehen werden. Das weiß sie natürlich auch, klar. Aber auf Fundamental-Opposition zu machen, steigert offensichtlich die Quote von PR-trächtigen Talkshow-Einladungen ( - und beschert nebenbei Döpfner-Medien zu deren heller Freude weitere Steilvorlagen, um die Ampel von innen heraus, wie von Döpfner ersehnt, möglichst platzen zu lassen).

2.) Wer schon lange in seinem kleinen oder großen Häuschen lebt (mindestens seit 2002), braucht erstmal gar nichts auszutauschen und nicht mal zu dämmen, solange Heizung und Portemonnaie mitmachen, weil die Sanierungs- und Nachrüstpflicht lediglich für Neueigentümer gilt (Käufer, Erben und Beschenkte). Natürlich doof für Käufer, die auf günstige Schnäppchen bei Altbauten spekulierten und Erben, die hofften, einfach so einzuziehen zu können, um dann festzustellen, dass sie investieren müssen - aber diese Regelungen existieren schon deutlich länger, als Habeck Minister ist.
Aufschrei? Gab's bisher nicht, jedenfalls nicht vernehmlich. Außer bei Leuten, die sich beruflich oder privat damit rumschlagen.
Die haben aber eine Frist von mehreren Jahren, die auch jetzt schon gilt und, wenn ich das richtig sehe, in der Novelle ebenfalls vorgesehen ist.

3.) Für Niedertemperaturheizungen und Brennwertkessel (Gas) gilt die Austauschpflicht nicht. Das geht immer unter.
Wer sich fragt, was das ist: Die Dinger gibt es schon lange. Außenfühler und so.
Und da Gasheizungen mit Glück 20 Jahre überdauern oder mehr, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass bei einem ggf. bereits notwendig gewordenen Austausch eine mit Niedertemperatur oder Brennwert eingebaut wurde statt eine mit Uralt-Technik.
Die können dann weiterlaufen bzw repariert werden bis, ich glaube, sogar 2045.

4.) Ölheizungen und Heizkessel, die vor 1991 eingebaut wurden, durften eh nur max. 30 Jahre betrieben werden - also jetzt schon nicht mehr.
Es sei denn, in Einzelfällen wegen unangemessenen Aufwands oder unbilligen Härten: So steht es bereits im GEG von 2020.
Hardcore-Fans und Liebhaber von Ölheizungen, die bisher bis Ende 2025 neue Tanks einbauen konnten, sollen nun ein Jahr eher damit aufhören:
Da fehlt mir irgendwie das Aufregungspotenzial.

Ok, das nur unvollständig im Groben - und jetzt zu den offensichtlichen Nachteilen der erfolgreich skandalisierten Novelle:

1.) Lieferengpässe ohne Ende. Inzwischen scheint es tatsächlich einen florierenden Schwarzmarkt mit geklauten Wärmepumpen zu geben.
Die Dinger verschwinden von Baustellen oder werden kackdreist abtransportiert, wenn sie vor Häusern stehen, deren Besitzer gerade nicht da sind.
Die Gebäudeversicherung zahlt nicht, wenn die WP nicht mitversichert sind. Das Gleiche gilt angeblich auch bei Photovoltaik.

2.) Fachkräftemangel insbesondere bei Heizungsbauern. Lange Wartezeiten, Lieferprobleme + gestiegene Kosten machen es extrem unersprießlich.

3.) Teure Tasse Tee. Kam man bisher z.B. beim Einbau einer Gas-Etagenheizung mit vierstelligen Beträgen klar, muss man sich jetzt eher auf eine fünfstellige Summe einrichten, wenn die Heizung nicht mehr zu reparieren ist. Selbstnutzende Eigentümer dürften nicht selten ähnlich blöd dran sein wie Mieter, die den (oft überfälligen) Aufwand mitzahlen - allerdings: Bei Ersteren rechnet es sich längerfristig, spätestens beim Verkauf, und davor kann man kostendämpfende Förderungen beantragen.

4.) Olaf Scholz. Hofft anscheinend, dass die FDP'ler die Grünen zerlegen und umgekehrt. Mehr kommt da nicht.

Goldene Zeiten sind's offenbar nur für Energieberater, Handwerker, die die Erneuerbaren beherrschen und Kriminelle, die sich auf Wärmepumpen, Solaranlagen und gefälschte Meisterbriefe verlegen. ;)
Danke für die Mühe, weiß ich aber schon.
Ganz kurz: Situation vor Wärmepumpen-Graichen und seinem Habeck:
Ölheizung muss nach 30 Jahren raus, es sei denn, Besitzerin wohnt seit 2002 im Haus. Bei Eigentümerwechsel: 2 Jahre Zeit, um Heizung zu ersetzen und Geschossdecke und Warmwasserrohre zu isolieren und ggf. Fassade zu dämmen. Ersatz durch Gasheizung möglich. Kosten für neue Gasheizung im kl. Einfamilienhaus 10.000 €

Situation nach Gesetzesänderung: Ab 1.1.24: Kein Ersatz durch Gasheizung mehr möglich. Wärmepumpe praktisch alternativlos. Irre Investitionskosten für Wärmepumpe und erheblich höheren Sanierungsaufwand.
 

Bintje

Well-Known Member
Irre Investitionskosten für Wärmepumpe und erheblich höheren Sanierungsaufwand.
Wird aber je nach Pumpe m.W. mit 30 - 40 % gefördert, was nicht zurückgezahlt zu werden braucht - Wertsteigerung durch energetische Sanierung nicht zu vergessen. Gasheizungen dagegen werden schon seit einem Jahr nicht mehr gefördert.
Kann man zwar noch machen, versuchen ja auch viele ( = > Hamsterkäufe), wäre auf Dauer aber kurzsichtig.

Na ja, das hätten vermutlich viele ganz gern, passiert aber nicht.

Nee, null. Darum gelten "die Deutschen" auch zu Recht als völlig humorlos - weiß man doch .. ;)




 

EnRetard

Well-Known Member
Wird aber je nach Pumpe m.W. mit 30 - 40 % gefördert, was nicht zurückgezahlt zu werden braucht - Wertsteigerung durch energetische Sanierung nicht zu vergessen. Gasheizungen dagegen werden schon seit einem Jahr nicht mehr gefördert.
Die Förderung ist völlig unklar. Danke FDP und danke Habecksgrüne, denen das Thema Bezahlbarkeit zunächst auch egal war.
ann man zwar noch machen, versuchen ja auch viele ( = > Hamsterkäufe), wäre auf Dauer aber kurzsichtig.
Hängt davon ab, wieviel Kohle man hat und wie alt man ist.
10.000 € für eine neue Öl- oder Gasheizung können viele ältere Menschen noch finden. Die dürfen sie noch 21 Jahre benutzen. Die Amortsierung einer Wärmepumpe nebst Sanierung erleben sie zumeist nicht mehr.
 

Bintje

Well-Known Member
Und wieso lässt sich das schon seit Monaten ergoogeln? Das Neueste, was aber auch nicht anderes enthält als das, was bisher schon klar war:



Wer allerdings wartet, bis die alte Heizung endgültig platt ist, verschenkt dabei Geld, weil er/sie keine Austauschprämie bekommt; das ist auch klar. War es aber auch bisher schon.

10.000 € für eine neue Öl- oder Gasheizung können viele ältere Menschen noch finden. Die dürfen sie noch 21 Jahre benutzen. Die Amortsierung einer Wärmepumpe nebst Sanierung erleben sie zumeist nicht mehr.
Stimmt, das Leben ist ungerecht. Gehe ich morgen aus dem Haus und werde von einem Dachziegel erschlagen, amortisiert sich für mich selbst gar nichts mehr. Aber für meine Erben. Das mag flapsig klingen, aber nachdem ich am Wochenende bei der Trauerfeier für eine urplötzlich verstorbene Kollegin war, die jetzt nichts mehr von dem hat, was sie sich über Jahrzehnte erarbeitete, abzahlte und teils noch kurz vor ihrem Tod anschaffte, ist mir das Thema durchaus geläufig.
 

Burebista

Well-Known Member
PV wird auch in Rumänien gefördert. Aber man muss "Glück" (mit oder ohne Anführungszeichen?) haben. 50 Mio Euro wurden heute in 3 Minuten beantragt... Jeder Anträger bekommt vom Staat höchstens 20.000 Lei, also 4000 Euro.
Die Verwaltung des Umweltfonds (AFM) hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass die Anträge für die Region Zentrum in Rumänien (wo ich auch lebe - Note von mir) im Rahmen des Programms für Photovoltaik-Grünhäuser abgeschlossen sind und das Budget in den ersten drei Minuten ausgeschöpft wurde.

"Weitere 12.253 Einfamilienhäuser können mit Sonnenkollektoren ausgestattet werden, dieses Mal in der Region Zentrum. In der zweiten Antragsrunde für das Programm Photovoltaic Green House, die heute Morgen begonnen hat, war das gesamte Antragsbudget in 3 Minuten aufgebraucht. In der Zentralregion haben wir fast 250 Millionen Lei bereitgestellt, um Familien dabei zu helfen, ihre Rechnungen zu senken und grüne Energie zu nutzen", teilte Umweltminister Tanczos Barna mit.

Ihm zufolge hat das IT-System die große Nachfrage wieder einmal bewältigt.

Ich habe meine 22 PV-Paneele (etwa 8,6 kWp) selbst bezahlt. Habe auf dem Umweltfonds nicht gewartet. Die Kosten sind hier für 1 kWp fast 1000 Euro. Ab Anfang des Jahres haben die Paneele 2,44 MWh produziert. Davon habe ich 722 kWh verbraucht und 1,72MWh ins Netz eingespeist. Aus dem Netz habe ich nachts 785 kWh verbraucht.
Hier ist es besser als in D. Man bekommt pro kWh nicht 7 Cent, sondern 70% des Preises für die kWh. Also es lohnt sich, auch keinen Speicher zu haben. Diese sind noch sehr teuer. 10 kWh um 6400 Euro.

PS. Ich weiß nicht, ob eine Wärmepumpe bei mir gut sein könnte. Im Winter produzieren die Paneele nicht genügend Strom. Erdgas ist billiger, glaube ich (obwohl 3x teurer als vor einem Jahr). Und für Wärmepumpe müsste ich Heizung unter dem Boden machen (um sich zu lohnen, habe ich gehört), was eigentlich viel zu teuer sein würde.
Man hört hier auch, dass man ab 2027 die Gasheizung viel mehr besteuern würde, aber es ist noch bis dann und die Leute werden sich sehr aufregen. Und, die individuellen Gaszentralen (Gasheizung) nicht mehr möglich machen, würde hier unmöglich sein.
 
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Burebista

Well-Known Member
Nur innen. 10 "Zenti" auf jeder Seite und die Möbel nach vorne zu rücken :)
So habe ich in 2 Zimmer des alten Hauses wo ich gewohnt habe gemacht (Haus gebaut von meinem Urgroßvater im Jahr 1928). Zwar habe nur 2 Zimmer innen "isoliert", 10 cm dick. Die Fassade kann man nicht stören, also Fassadendämmung ganz ausgeschlossen.
Aber bei alten Gebäuden sind die Zimmer auch zu hoch. Wie heizt man 3,5 Meter hohe Zimmer? Bestens eine neue Zimmerdecke einbauen und höchstens 2,5 Meter lassen.
Ja, die Lampen sind dann das Problem. Habe die Lampe aus dem Arbeitszimmer aus einer hohen Wohnung aus Cluj/Klausenburg gebracht. Die Kette, an der die Lampe hing, war etwa 1 Meter groß. In Mediasch, im alten Haus wo ich wohnte, wurde sie kürzer. Und jetzt, in der heutigen Wohnung, wirklich kurz... :)
 

Burebista

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Gehe ich morgen aus dem Haus und werde von einem Dachziegel erschlagen.
Ja, das kann passieren. Passierte auch in Hermannstadt, im Zentrum sogar. Von der Fassade eines Gebäudes ist eine Zier-Metalltafel runtergefallen, schwer. Landete auf den Kopf einer alten Frau, die mit ihrer Tochter dort ging. Falsche Zeit, falsches Ort. Die alte Frau war tot. Nachher hat man alle anderen Metalltafeln weggenommen. Aber ein Mensch ist so absurd gestorben.
 

Burebista

Well-Known Member
Na ja, das hätten vermutlich viele ganz gern, passiert aber nicht.
Wass? wer hätte vermutlich gern Deutschland abzuschaffen?
Ich schrieb das so wörtlich, da ich: 1) weiß, dass es vor 10-15 Jahren ein Buch mit einen solchen Titel in D. erschienen ist; 2) diesen Ausdruck wir in RO eigentlich auch manchmal benützen, um die Politiker zu kritisieren, dass diese mit ihrer "vernünftigen" Arbeit das Land fast abschaffen, oder es zu einem "failed state" bringen.
Du hast aber so klar erdoganistisch geantwortet, wie, übersetzt: wir haben schon viele Feinde, aber die können uns nicht überwinden. haha.
 
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