Klimaschutz sei nur gut wenn er möglichst teuer ist, das ist auch so ein typisch deutscher Irrtum.
Es wäre weitaus günstiger, wenn die vorherigen Regierungen entscheidende Technologie nicht ausgebremst oder achselzuckend nach China verscherbelt hätten. Das weißt du auch. Das ist natürlich ein typisch deutscher Irrtum gewesen, insbesondere auch mit Blick auf skandische Nachbarländer, die uns meilenweit voraus sind.
Bei privilegierten Grünwählern mag das gut ankommen, die zahlen gerne einen Obolus oben drauf
um ihr ökologisches Gewissen freizukaufen und konsumieren dann weiter wie die Weltmeister.
Komisch, ich kenne auch keineswegs privilegierte Grünwähler, die nicht nur aus Geldmangel, sondern teils aus echter Überzeugung sehr viel bescheidener leben als, sagen wir, privilegierte "Gib-Gas-ich-will-Spaß"-SUV-Fahrer. Denen so was wie freiwilliger Verzicht eh nicht liegt.
Der schlechtverdienenden Normalbevölkerung, bei denen das Geld nicht mehr bis zum nächsten Monat reicht
ist das aber nicht mehr vermittelbar.
Hast du je versucht, irgendwie was zu vermitteln? Oder ist es dir einfach nicht wichtig genug, weil du vielleicht grundsätzlich dagegen bist?
Das Interessante ist ja, dass den meisten Leuten zumindest laut Umfragen durchaus klar ist, dass es so nicht weitergeht und mehr getan werden muss für Klimaschutz. Leider wurde ihnen lange vorgemacht oder haben sie sich selbst vorgemacht, dass es mit Mülltrennung und Verzicht auf FCKW-haltiges Zeug getan sei. Hauskäufer, Erben und/oder Beschenkte wussten aber schon seit zehn oder noch mehr Jahren, dass energetisches Sanieren ggf. richtig ins Geld geht. Gut, nun ist das natürlich nicht die "schlechtverdienende Normalbevölkerung", von der du schreibst.
Der soll aber, das versichern zumindest etliche Ampel-Koalitionäre wie übrigens auch Habeck, mit Entlastungen geholfen werden.
Was nebenbei auch ich tatsächlich nur abwarten kann. Meine Heizkosten sind seit Januar exorbitant, haben sich beinahe verdreifacht, miserabel gedämmtes bis ungedämmtes Haus mit Fernwärme, also keine Wahl, und die örtlichen Stadtwerke reichen den Preisdeckel trotz Widerspruchs etc. nicht weiter. Ich nehme also an, du meinst auch Leute wie mich und einige Nachbarn, die es ähnlich derb getroffen hat, weil wir alle nix vom Amt kassieren, mehr oder minder knapp über der Wohngeldgrenze liegen und eigentlich nur hoffen können, dass sich der Wohnungsmarkt vorm Jahr 2035 oder so mal wieder entspannt. Und darauf hoffen natürlich auch Studierende, die hier zum Teil in alten Autos nächtigen, weil sie einfach nix Bezahlbares finden. Abenteuerlich. Aber um zurückzukommen aufs Thema: Abseits von politischen Überzeugungen und der Einsicht in unangenehme Notwendigkeiten geht es bei der Energiewende auch ums Vermitteln, besseres Vermitteln. Vertrauensbildung spielt eine zentrale Rolle insbesondere bei unpopulären Maßnahmen. Aber bisher vernehme ich insbesondere von der FDP nur kakophonische Zwölfton-Einlagen - Hauptsache, man überhört sie nicht.
Mit ihrer selbstsüchtigen Profilierungsstrategie arbeiten sie m.E. direkt der AfD in die Hände. Die kann sich zurücklehnen und das Schauspiel genießen.