Wahlen in Deutschland

sommersonne

Well-Known Member
Die Hetze gegen die Ampel hat sich offenbar gelohnt; die AfD liegt im Deutschlandtrend bei 18 Prozent, hat die SPD überholt.

Und ich denke, vielleicht wird es einfach Zeit zu gehen. Plan B ist geplatzt, wie ich das sehe, C sehr, sehr vage, D gibt es noch nicht. Zu viele Variablen.
Nicht gleich die Nerven verlieren.Woanders ist es auch nicht besser, wir wissen nur nicht alles.
 

Bintje

Well-Known Member
Nicht gleich die Nerven verlieren.Woanders ist es auch nicht besser, wir wissen nur nicht alles.
So schnell verliere ich nicht die Nerven, da kennst du mich schlecht. ;-) Nein, die Überlegung keimte schon vor Jahren, dann kam eine geballte Packung Leben dazwischen und nebenbei aber auch, muss ich leider sagen, Leute in meinem Bekannten-/Freundeskreis, deren Rechtsdrift absonderliche Züge annimmt. Gut, ihr Problem, sofern sie es als solches überhaupt wahrnehmen (was nicht so ist). Abgesehen davon lebe ich nach wie vor gern hier, aber mittel- bis längerfristig kann man sich auch woanders einrichten. Natürlich würde es da auch nicht anders oder besser sein, .. aber wer weiß?
Nur will es auch alles gut vorbereitet sein. Und die Gespräche mit Sohni + Schwiegerprinzessin waren anhaltend. Anfangs großes Entsetzen ("Gotteswillen, wie kannst du nur, das kannst du XYZ nicht antun ...") Inzwischen haben sie sich damit vertraut gemacht, dass ich auch noch eigene Ideen habe, unabhängig von ihnen ein eigenes Leben führe, arrangieren sich damit. Sie kennen mich ja. Ich war schon immer etwas eigen. Und ob ich hier, da oder dort wäre, ist eigentlich egal. Für meine Lieben bin ich da. Immer.
 

Msane

Well-Known Member
Die Hetze gegen die Ampel hat sich offenbar gelohnt; die AfD liegt im Deutschlandtrend bei 18 Prozent, hat die SPD überholt.

Und ich denke, vielleicht wird es einfach Zeit zu gehen. Plan B ist geplatzt, wie ich das sehe, C sehr, sehr vage, D gibt es noch nicht. Zu viele Variablen.

Bemerkenswert finde ich, dass du überhaupt keinen Zusammenhang erkennst zwischen der Politik der Ampel und den Umfrageergebnissen.
Grüne auf 13% abgestürzt, AfD rauf auf 18% und schuld daran sind natürlich wieder irgendwelche Feinde von außen,
ganz fiese Möpse die gemeine Hetze gegen die Ampel fahren - mit der Vetternwirtschaft im Hause Habeck,
mit amateurhaft formulierten Gesetzesentwürfen, mit Habecks katastrophaler Kommunikation
und schlicht ob sich große Teile der Bevölkerung die spinnerten Ideen der Ampelkoalitionäre
überhaupt leisten können? - hat das selbstverständlich alles nichts zu tun.


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Bintje

Well-Known Member
Bemerkenswert finde ich, dass du überhaupt keinen Zusammenhang erkennst zwischen der Politik der Ampel und den Umfrageergebnissen.
Doch, den sehe ich durchaus. Für mich ist das allerdings auch ein Resultat sowieso unbeliebter Maßnahmen (Klimaschutz gibt's nun mal nicht umsonst, no way) und einer zumindest in meinen Augen typisch deutschen Hysterie. Die sich in Kürze wieder zuverlässig an irgendwas anderem austobt, klar, kennt man. Aber Gelassenheit und Selbstvertrauen, was m.E. nötig wäre, um Herausforderungen durchzustehen, sind hierzulande nicht eingepreist. Lieber schimpfen, meckern, nörgeln.

Ok, woanders ist's auch nicht unbedingt anders. Aber da ginge es mich wenigstens nichts an. Oder nur wenig.
 

sommersonne

Well-Known Member
Nur will es auch alles gut vorbereitet sein. Und die Gespräche mit Sohni + Schwiegerprinzessin waren anhaltend. Anfangs großes Entsetzen ("Gotteswillen, wie kannst du nur, das kannst du XYZ nicht antun ...") Inzwischen haben sie sich damit vertraut gemacht, dass ich auch noch eigene Ideen habe, unabhängig von ihnen ein eigenes Leben führe, arrangieren sich damit. Sie kennen mich ja. Ich war schon immer etwas eigen. Und ob ich hier, da oder dort wäre, ist eigentlich egal. Für meine Lieben bin ich da. Immer.
Ha, ha das geht mir genauso. Schon der letztens geäußerte Wunsch evtl. wieder nach Jena zu ziehen hat ungläubiges Entsetzen ausgelöst.
 

sommersonne

Well-Known Member
Doch, den sehe ich durchaus. Für mich ist das allerdings auch ein Resultat sowieso unbeliebter Maßnahmen (Klimaschutz gibt's nun mal nicht umsonst, no way) und einer zumindest in meinen Augen typisch deutschen Hysterie. Die sich in Kürze wieder zuverlässig an irgendwas anderem austobt, klar, kennt man. Aber Gelassenheit und Selbstvertrauen, was m.E. nötig wäre, um Herausforderungen durchzustehen, sind hierzulande nicht eingepreist. Lieber schimpfen, meckern, nörgeln.

Ok, woanders ist's auch nicht unbedingt anders. Aber da ginge es mich wenigstens nichts an. Oder nur wenig.
Wir verdanken das alles auch dem emsigen Streben der Medien nach möglichst hohen Auflagenzahlen. Die Leute die so Afd affin sind, lesen nur die Schlagzeugen und sind von dem Halbwissen aufgeschreckt und verstört und meckern sich durchs Leben. Fakten finden sie lästig und nervtötend und sind zu faul oder zu unintelligent überhaupt zu verstehen was vor geht.
Sorry, das mußte jetzt raus, ist zwar ziemlich verallgemeinernd aber so sind die Erfahrungen die ich letztens machen durfte.
 

Msane

Well-Known Member
Doch, den sehe ich durchaus. Für mich ist das allerdings auch ein Resultat sowieso unbeliebter Maßnahmen (Klimaschutz gibt's nun mal nicht umsonst, no way) und einer zumindest in meinen Augen typisch deutschen Hysterie. Die sich in Kürze wieder zuverlässig an irgendwas anderem austobt, klar, kennt man. Aber Gelassenheit und Selbstvertrauen, was m.E. nötig wäre, um Herausforderungen durchzustehen, sind hierzulande nicht eingepreist. Lieber schimpfen, meckern, nörgeln.

Ok, woanders ist's auch nicht unbedingt anders. Aber da ginge es mich wenigstens nichts an. Oder nur wenig.

Klimaschutz sei nur gut wenn er möglichst teuer ist, das ist auch so ein typisch deutscher Irrtum.
Bei privilegierten Grünwählern mag das gut ankommen, die zahlen gerne einen Obolus oben drauf
um ihr ökologisches Gewissen freizukaufen und konsumieren dann weiter wie die Weltmeister.
Der schlechtverdienenden Normalbevölkerung, bei denen das Geld nicht mehr bis zum nächsten Monat reicht
ist das aber nicht mehr vermittelbar.


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Bintje

Well-Known Member
Ha, ha das geht mir genauso. Schon der letztens geäußerte Wunsch evtl. wieder nach Jena zu ziehen hat ungläubiges Entsetzen ausgelöst.
Kann ich mir vorstellen, du lebst ja auch in der Nähe, bist immer da, wenn sie dich wegen was-auch-immer um Hilfe bitten, zuckelst sogar an deinen freien Tagen von Jena aus zu ihnen, um ihre Tiere zu versorgen, wenn sie im Urlaub sind. Wie bitte kommst du dann auf die Idee, eigene Pläne zu entwickeln?? Das wäre ja noch schöner! o_O :D Ja, kenne ich. Das ist die selbstauslösende Mama-Falle, die blitzartig zuschnappt, sobald das Kindchen auf der Welt ist und sich nach und nach löst, sobald die Gören erwachsen sind. Dann aber haben sie sich längst dran gewöhnt, dass Muttern im Zweifel sowieso da ist und reagieren mit .. hmm, beinahe kindlichen Verlustängsten nach dem Motto: "Und wo bleiben wir?? Denkst du gar nicht an uns?! Hast du uns etwa gar nicht mehr lieb???" Die Frage steckt ja im Grunde dahinter. So habe ich es zumindest bei meinen Süßen wahrgenommen. Womöglich auch, weil sie plötzlich ihren Alltag eventuell anders einrichten müssten, weil sie sich in bestimmten praktischen Fragen auf deine immerwährende Unterstützung verlassen und sich ggf. umorganisieren müssten, wenn du Ernst machst ...
Das können sie aber, sie sind ja erwachsen.
Bleib einfach beharrlich, wenn deine Wünsche dir wirklich wichtig sind. Es ist dein Leben, und davon hat man nur eines. ;)
 

EnRetard

Well-Known Member
(Klimaschutz gibt's nun mal nicht umsonst, no way)
Und genau das ist wieder diese selbsgerechte grüne Arroganz, die sektenhafte Beseeltheit, mit der diese Leute davon ausgehen, dass Klimaschutz etwas ist, das die Leute gern haben möchten und für das sie dann eben tief in die Tasche greifen müssen und schließlich werden--- "ein gutes Notebook/Auto/AI-Hotel gibt's nun mal nicht umsonst". Das ist ein Denkfehler, an dessen Ende dann Entsetzen über den Aufstieg der AfD und Auswanderungsgedanken stehen. Wenn die Leute den Klimaschutz als etwas begreifen, das sie wegen des Wertverfalls ihres Hauses um die Alterssicherung oder wegen exorbitant steigender Mieten in die Grundsicherung oder gleich ins Obdachlosenasyl bringt, dann wehren sie sich dagegen mit Händen und Füßen und AfD-Wählen ist nur der Anfang.
 

Bintje

Well-Known Member
Klimaschutz sei nur gut wenn er möglichst teuer ist, das ist auch so ein typisch deutscher Irrtum.
Es wäre weitaus günstiger, wenn die vorherigen Regierungen entscheidende Technologie nicht ausgebremst oder achselzuckend nach China verscherbelt hätten. Das weißt du auch. Das ist natürlich ein typisch deutscher Irrtum gewesen, insbesondere auch mit Blick auf skandische Nachbarländer, die uns meilenweit voraus sind.

Bei privilegierten Grünwählern mag das gut ankommen, die zahlen gerne einen Obolus oben drauf
um ihr ökologisches Gewissen freizukaufen und konsumieren dann weiter wie die Weltmeister.
Komisch, ich kenne auch keineswegs privilegierte Grünwähler, die nicht nur aus Geldmangel, sondern teils aus echter Überzeugung sehr viel bescheidener leben als, sagen wir, privilegierte "Gib-Gas-ich-will-Spaß"-SUV-Fahrer. Denen so was wie freiwilliger Verzicht eh nicht liegt.

Der schlechtverdienenden Normalbevölkerung, bei denen das Geld nicht mehr bis zum nächsten Monat reicht
ist das aber nicht mehr vermittelbar.
Hast du je versucht, irgendwie was zu vermitteln? Oder ist es dir einfach nicht wichtig genug, weil du vielleicht grundsätzlich dagegen bist?
Das Interessante ist ja, dass den meisten Leuten zumindest laut Umfragen durchaus klar ist, dass es so nicht weitergeht und mehr getan werden muss für Klimaschutz. Leider wurde ihnen lange vorgemacht oder haben sie sich selbst vorgemacht, dass es mit Mülltrennung und Verzicht auf FCKW-haltiges Zeug getan sei. Hauskäufer, Erben und/oder Beschenkte wussten aber schon seit zehn oder noch mehr Jahren, dass energetisches Sanieren ggf. richtig ins Geld geht. Gut, nun ist das natürlich nicht die "schlechtverdienende Normalbevölkerung", von der du schreibst.
Der soll aber, das versichern zumindest etliche Ampel-Koalitionäre wie übrigens auch Habeck, mit Entlastungen geholfen werden.

Was nebenbei auch ich tatsächlich nur abwarten kann. Meine Heizkosten sind seit Januar exorbitant, haben sich beinahe verdreifacht, miserabel gedämmtes bis ungedämmtes Haus mit Fernwärme, also keine Wahl, und die örtlichen Stadtwerke reichen den Preisdeckel trotz Widerspruchs etc. nicht weiter. Ich nehme also an, du meinst auch Leute wie mich und einige Nachbarn, die es ähnlich derb getroffen hat, weil wir alle nix vom Amt kassieren, mehr oder minder knapp über der Wohngeldgrenze liegen und eigentlich nur hoffen können, dass sich der Wohnungsmarkt vorm Jahr 2035 oder so mal wieder entspannt. Und darauf hoffen natürlich auch Studierende, die hier zum Teil in alten Autos nächtigen, weil sie einfach nix Bezahlbares finden. Abenteuerlich. Aber um zurückzukommen aufs Thema: Abseits von politischen Überzeugungen und der Einsicht in unangenehme Notwendigkeiten geht es bei der Energiewende auch ums Vermitteln, besseres Vermitteln. Vertrauensbildung spielt eine zentrale Rolle insbesondere bei unpopulären Maßnahmen. Aber bisher vernehme ich insbesondere von der FDP nur kakophonische Zwölfton-Einlagen - Hauptsache, man überhört sie nicht.
Mit ihrer selbstsüchtigen Profilierungsstrategie arbeiten sie m.E. direkt der AfD in die Hände. Die kann sich zurücklehnen und das Schauspiel genießen.
 
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