Inzwischen hat sie aber bewiesen, dass sie was drauf hat. Habeck hingegen schwatzt nach wie vor in einem arroganten Ton wolkiges Zeug.
Gab es für euch irgendwo im Wahlkampf der Grünen etwas Neues? Einen „wow, das kommt jetzt doch überraschend“-Moment? Der vielleicht sogar eure Wahl beeinflußt hat, „nee, die kann ich gar nicht wählen“ oder „o.k., überredet, ich gebe euch eine Chance“, oder der euch zumindest bestärkt hat in eurer Entscheidung?
Für mich gab es den. Das war der Moment, wo sie gesagt haben, wir wollen ein Klimaministerium mit Vetorecht.
Stutz. Klimaministerium? Heißt das nicht Umweltministerium? Nein, es geht nicht allgemein um saubere Luft, weniger Gülle, es geht um Klima. Krise. Katastrophe. Dringenden Handlungsbedarf.
Aber vor allem: Vetorecht? Ja klar. Das ist eine Sachfrage wie Machtfrage. Das Finanzministerium hat ein solches Vetorecht. Und Lindner als der kleinste Koalitionspartner beansprucht das. Und Klima ist ja wohl mindestens so wichtig wie Finanzen.
Heißt, diesmal geht es vielleicht nicht wie das vergangene Mal um den Egotrip eines Taxifahrers und um Versorgungspöstchen mit Dienstwagen für verkrachte Alt-68er. Unvergessen Gunda Röstel, die, als sich für sie kein Pöstchen abzeichnete, einfach mit ihrer Prominenz wechselte zum Aushängeschild der Atomindustrie. Die hatte nie irgendwelche Überzeugungen, Inhalte, Positionen vertreten. Barbara Fischer, die so totalunfähig war, daß sie sich von ihren Mitarbeitern vorführen ließ, was für eine dusslige Kuh das ist. Garantiert BSE-freie Bockwurst, was haben wir gelacht. Jürgen Trittin, der sich von den Lebensmitteldiscountern mit den Dosenpfand-Insellösungen über ein Jahr am Nasenring durch die Arena ziehen ließ. Dieses Mal könnte es wirklich um Inhalte gehen, darum, etwas durchzusetzen.
Und das ist Habecks Handschrift. Ich habe einige sehr gute Interviews gesehen mit Cem Özdemir, hoffe, daß aus dem noch was wird, hätte ihn lieber gesehen als Aussenminister als Frau Baerbock. Aber man weiß noch nicht, was mit dem wird. Ausschlaggebend, die Grünen zu wählen, war für mich Habeck.