möchtest du probleme sehen wo vielleicht keine sind??
zaza sind kurdische abstammung
eine sprache
wie auch kirmanci
auch bei kurden gibt es aleviten und sunniten.. hat nichts mit der sprache zutun..
zazaki.de ist eine gute seite zum einlesen.. laut einem kurdischen freund
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Natürlich möchte ich das nicht. Aber ich bin beim intensiven Lesen z.T. auf Widersprüchliches gestossen. Daher fing ich auch an, mich mehr für das Thema zu interessieren. Hier mal ein paar Beispiele:
"Das Zazaische (
Zazaki) ist - wie die kurdischen Sprachen
Kurmandschi (Kurmandji),
Sorani und Südkurdisch - eine eigenständige nordwestiranische Sprache. Die kurdischen Sprachen bilden eine eigene genetische Untergruppe des
Nordwestiranischen, die relativ nahe mit den zentraliranischen Sprachen verwandt ist,
während das Zaza dieser kurdischen Gruppe nicht angehört, sondern nähere Beziehungen zum
Gorani hat (beide möglicherweise zum
Belutschi)."
(lt Wikipedia)
"Das Volk der Zaza teilt sich ungefähr hälftig in (
Aleviten und
Sunniten). Der religiöse Unterschied ist markant und spaltet das Volk in zwei Gruppen."
(lt Wikipedia)
"Von den Türken wurden die Zaza auf Grund der offiziellen Assimilationspolitik lange Zeit als Türken bezeichnet. Heute werden seitens des türkischen Staates die Zaza meist zu den Kurden gerechnet. Auch manche Kurden zählen die Zaza ethnisch, kulturell und linguistisch für sich."
(lt Wikipedia)
"Die folgende - sicherlich nicht vollständige - Liste gibt einen Überblick über die komplizierte Situation der Selbst- und Fremdbezeichnungen der Zaza und ihrer Sprache. Die Darstellung folgt J. Blau, Gurani et Zaza, im Compendium Linguarum Iranicarum (1989) und Z. Selcan, Grammatik der Zaza-Sprache (1998. Bei allen unterschiedlichen Bezeichnungen wird das Zaza in der Selbsteinschätzung seiner Sprecher meist klar vom Kurdischen getrennt. Bei den Alewiten spielt die Religionszugehörigkeit eine größere Rolle als die sprachliche Zuordnung, sie fühlen sich also kurdischen, türkischen oder arabischen Alewiten näher als nicht-alewitischen Zaza.
- Zaza ist die Selbstbezeichnung der Zaza in den südlichen Provinzen Bingöl, Henı, Piran, Elazığ und Sarız und in den großen türkischen Städten (Istanbul, Ankara, Izmir, Mersin). Ihre Sprache nennen sie Zazaki. Die Bezeichnung geht auf einen alten Stammesnamen zurück, der bereits um 1330 in der "Ahnentafel des Kures" dokumentiert ist. Auch der türkische Reisende Çelebi verwendete 1650 diese Bezeichnung für die Zaza-Stämme, die er in dieser Region Anatoliens vorfand.
- Die Zaza der nördlichen Provinzen Dersim und Erzincan benutzen die Selbstbezeichnung Kırmanc (Kırmandj) und nennen ihre Sprache Kırmancki. Diese Bezeichnung lehnen dagegen die alewitischen Zaza der Provinzen Varto, Xınıs und Zara ab, weil sich die sunnitischen Kurden dieser Region ebenfalls als Kurmanc oder Kırmanc bezeichnen. Die alewitischen Dimili bezeichnen die sunnitischen Kurden ihrerseits als Kuŕ oder Kurmanc und die alewitischen Kurden als Kırdas (ihre Sprache als Kırdaski).
- Die Zaza der südlichen Provinzen Siverek, Çermuge und Gerger nennen sich Zaza, Dımıli oder Dımli und werden auch von den dort lebenden Kurden meist so bezeichnet. Der Name Dımli weist auf einen Bezug der Zaza zum Ethnikon Daimeli hin (s.o. unter "Herkunft").
- In den Provinzen Kayseri, Sivas und Malatya wird die Zaza-Sprache von den Kurden als Gini bezeichnet, was auf einen dort ansässigen Zaza-Stamm zurückgeht.
- In der Provinz Bingöl nennen sich (nach Blau) einige wenige Stämme der Zaza auch Kırd und sprechen Kırdki, während sie die Kurden als Kurmanc bezeichnen.
- Für einen sunnitischen Zaza sind die alewitischen Zaza - wie auch die alewitischen Kurden, Türken und Araber - Kizilbaš ("Rotköpfe").
- In der Provinz Dersim tragen die Zaza auch den Spitznamen So-Bê "geh - komm". (Auch die Kurmanc tragen in Dersim den Spitznamen Here-were, was auf Kurmanci ebenfalls geh-komm bedeutet. Allerdings gibt es auch die Formen "Biçe-Bê" im Kurmancî)" (lt Wikipedia)
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"Ein Teil derjenigen Aleviten, die nicht wie die sunnitischen Kurden der Türkei Kurmanci sprechen, sondern Zaza bzw. Dimili, grenzt sich bewusst von den Kurden ab und versteht sich als Zaza, als eigenständige ethnische Gruppe. Der größere Teil der Zazasprecher hingegen bezeichnet sich selbst als kurdisch.(...)"
(lt
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/kurdi-almani-kassel/kultur/kurd_religionen.htm )
Naja, ist jedenfalls ein spannendes Thema.
Wen es interessiert, der kann sich ja mal selbst belesen.
Habe jedenfalls kürzlich mal jemanden kennengelernt, der sich als "zaza" bezeichnet und mir auch erzählte, dass die Älteren in seiner Familie noch zazaisch sprechen. Ich dachte dann auch gleich, das sei irgendein kurdischer Dialekt. Aber er behauptete, mit dem Kurdischen habe das nichts zu tun.
Und aus linguistischer Sicht scheint er da ja auch Recht zu haben. Ob sich ein zaza aber nun als Kurde oder Türke fühlt, ob er sich als Alevit, Sunnit, Moslem oder eben "Ungläubigen" betrachtet, ist sicher sehr unterschiedlich.
Finde das Thema jedenfalls auch weiterhin sehr interessant. Vor allem auch sprachwissenschaftlich gesehen.
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