Bintje
Well-Known Member
Ich habe gehört, dass man in Metropolen wie Köln oder München als gesetzlich Versicherter weder einen Zahnarzt- oder sonst einen Spezialistentermin bekommt. (...)
... oder mit ewigem Warten, das kenne ich auch. Bei meinem Kardiologen werden Kontrolltermine ein halbes Jahr im Voraus vergeben, bei den Radiologen dauert es schon mal vier, fünf Monate. Deswegen weiche ich, wenn's wirklich pressiert, per Shortcut gelegentlich nach Hamburg aus, wo ich bisher eigentlich immer irgendwie dazwischen gerutscht bin. Nicht zu vergessen: die Terminservicestellen der KBV.
https://www.kbv.de/html/terminservicestellen.php
https://www.verbraucherzentrale.de/...en-so-vermittelt-sie-die-nummer-116-117-12494
Bedeutet dann zwar, dass man bis möglicherweise zu 30 und bei Terminen bei Spezialisten bis zu 60 km Anfahrt in Kauf nehmen muss, aber wenn's einem so wichtig ist, dass man nicht warten will, tut man das.
Aber ich bleibe dabei: im Normalfall findet der gesetzlich Versicherte die gleiche medizinische Versorgung wie der Privatversicherte.
Im Normalfall wohl eher nicht. Wenn dem so wäre, gäb's keine Hausärzte, die in ihren Praxen damit werben, dass gesetzlich Versicherte genauso behandelt werden wie Privatversicherte.
Aber: im echten Notfall ist es zumindest nach meinen Erfahrungen tatsächlich gehupft wie gesprungen. Als ich vor ein paar Jahren fast über'n Jordan gegangen wäre und bewusstlos in die Uniklinik gebracht wurde, hat der stv. Chef der Neurochirurgie sofort die ganze Nacht operiert. Sonst wär's das gewesen. Auch die Behandlung auf der Intensivstation fiel nicht anders aus als bei Privatpatienten. Die Privatversicherten hatten eher Nachteile nachher in der Reha. Nicht bei den Therapien, da gab's keine Unterschiede (außer Einzelzimmern und gelegentlichen Chefarztsprechstündchen, auf die ich aber m.E. gut verzichten kann), aber bei den Finanzierungszusagen.