Was denkt Ihr gerade? (38)

Burebista

Well-Known Member
Vielleicht haben sich manche gewundert, wieso ich all die Völkern in einem Boot gesteckt habe. Denn zwischen Danzig und Kerman sind es Tauende Kilometer.
Als ich als Rumäne in Iran war, wurde ich als Westler empfunden. Und hörte dieselben Vorwürfe, die ich hier über Deutschen und Engländer höre.
Und noch was. Alle diese Völker kennen oder erleben die Diktatur.
(Ostdeutschland ist was anderes. Lebte in der Diktatur, wurde wie eine Kolonie/1 DM gekauft, aber nach 30 Jahren gehört doch endlich zum Westen, wirtschaftlich wenigstens, denn was die Seele betrifft, ist ungewiss).
 

sommersonne

Well-Known Member
Die Westler kennen die Regeln aus dem Osten nicht. Die denken sogar, dass es im Osten gar keine Regeln gibt. Und handeln in den östlichen Ländern wie im Basar. Glauben, dass es im Osten alles möglich ist. Und dass alles korrupt ist und sich alles erlauben können. Aber es ist nicht so. Es gibt hier auch rote Linien, ob in Polen, Ungarn, Rumänien, Türkei oder Iran. Aber die Westlern kennen diese roten Linien nicht. Und es entstehen Missverständnisse, nicht unbedingt große Missverständnisse, aber doch (ich schreibe nicht über Touristen, sondern über manche Leute die hier kommen und glauben, dass es möglich sei, hier sehr schnell Geld verdienen zu können).
Na ja, da machen die Westler, die unbedingt schnelles und billiges Geld machen wollen, es genauso wie sie es mit der ehemaligen DDR gemacht haben. Viele der kapitalistischen Gepflogenheiten kannten wir, genauso wie ihr im Osten, ja nicht und deshalb war es leicht schnelles Geld zu machen. Du hast es ja selbst erlebt und erkannt. Es hat sich nichts geändert. So ist Kapitalismus und wenn es ihm nützt dann hetzt er auch die Menschen gegeneinander auf. Es ist egal ob dann rote Linien überschritten werden, Hauptsache es wird Geld verdient.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) macht eine Kampagne für die Wissenschaft mit Promis und so. Laden dazu Dieter Nuhr ein. Der schafft es selbstverständlich nicht, 45 Sekunden über Wissenschaft zu plaudern, ohne über Greta Thunberg herzuziehen. Die DFG veröffentlicht das. Kriegt den erwartbaren Shitstorm. Verteidigt das. Und zieht schließlich zurück.

So erwartbar, das alles. :(
 

Alubehütet

Well-Known Member
Nuhr so (Link geht zu Facebook):

Neu ist, dass nun eine Organisation wie die Deutsche Forschungsgesellschaft, die eigentlich wie keine andere für freies Denken stehen sollte, den Ideologen im Netz nachgibt. Das ist nicht nur erstaunlich, sondern ängstigt mich, da ich inzwischen eine McCarthyartige Stimmung im Land wahrnehme und im Zuge der Cancel culture auch die Freiheit des Denkens und der Forschung im Allgemeinen in Gefahr sehe.

Von seiten der DFG wurde mir mitgeteilt, man müsse "der Kritik nachgeben", um "Schaden von der DFG abzuwenden". Ich fürchte, der größere Schaden ist, wenn die Deutsche Forschungsgesellschaft sich daran beteiligt, kritische und keineswegs extremistische oder verschwörungstheoretische Stimmen mundtot zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bintje

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Das mit Nuhr habe ich gar nicht verfolgt, zumal ich seine Art nicht sonderlich mag. Er raunt mir zu viel.

Außerdem nimmt inzwischen jeder "kritisches Denken" für sich in Anspruch, egal, ob's was Erhellendes oder nur bodenloser Blödsinn ist.


Endlich! Aber da er auch noch vor ein Gericht ziehen will, kann es noch ewig dauern, bis er in die ihm gebührende Versenkung verschwindet. Bei Sarrazin habe ich den starken Verdacht, dass es ihm bei dem Theater nur um Aufsehen und PR in eigener Sache geht, damit er weiter als vermeintlicher "Kritiker" seiner vormaligen Partei reüssieren kann.
 

sommersonne

Well-Known Member
Es hat auch nicht jeder Promi den Grips politische Themen zu verstehen. Deshalb muß man sich schon gut aussuchen mit wem man da zusammen arbeitet. Offensichtlich ist die Deutsche Forschungsgesellschaft nicht wirklich im Bilde über das wahre Leben, sonst hätte man den Promi besser ausgewählt.
 

Alubehütet

Well-Known Member
An Nuhr finde ich nur interessant, daß er mit cancel culture jetzt ein eindeutig rechtes Wording übernimmt. Bislang galt er ja nur als Verdachtsfall. Aber Steimle hat eine Lücke gelassen, in die Nuhr jetzt reingeht.

Die DFG hat alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Wenn man diesen Quatsch schon postet, dann muß man ihn auch stehen lassen und nicht auch noch Nuhr zum „Zensuropfer“ machen.
 
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