Bin bei der Suche auf diesen gestolpert:
"Ich habe mir kürzlich einen Beyerdynamic DT880 für die heimische Anlage schenken lassen. Ohne Zweifel eine sehr gute Entscheidung. Kein Vergleich zu meinen bisherigen Billighörern, aber für den mobilen Gebrauch dann doch nicht zu gebrauchen, da die offene Bausweise das sehr lange Kabel und zu hohe Impendanz einfach nicht für den Mobilen einsatz geschaffen sind!"
So hab sie gefunden.
Es wird oft kritisiert, dass der Kopfhörer zu eng sitzt. Das war sogar bei meinem kleinen Kopf der Fall. Da hilft, was mein Mann sagte:
"Bieg sie einfach auseinander, die sind robust genug verbaut, das verzeihen sie dir."
Und ich hab die "Filter" drin gelassen. Zum einen bieten sie denn Kopfhörern unterwegs Schutz, zum anderen ist der Sound so für mich perfekt, weil Höhen sich bei normalem gut abgemischten Sound immer in meine empfindlichen Ohren schneiden. Das haben diese Teile bisher sehr erfolgreich verhindert.
"Portabler geschlossener Geheimtipp
Vonlevitoam 22. Oktober 2013
Verifizierter Kauf
Wer den Sennheiser Momentum mag, sollte sich diesen Kopfhörer unbedingt anhören! Der Marshall Monitor ist in der 150€-Liga wahrscheinlich der beste geschlossene Over-Ear in portabler Größe zum immer dabei haben. Vom Klangbild her liegt er für mein Empfinden her zwischen Sennheiser Momentum (Abstimmung insgesamt) und Shure SRH 840 (Bässe und Mitten). Boostet man die Höhen, kommt man dem SRH 840 nahe.
Achtung: Out of the Box klingt er sehr gedämpft: daher als Erstes die Filter aus den Muscheln nehmen. Danach kann er immer noch einen ordentlichen Boost im Präsenz-Bereich ab 2-4kHz aufwärts vertragen, evtl. mit einer leichen Absänkung bei ca. 500-1000 Hz, dann erreicht er eine ähnliche Auflösung und Detailliertheit wie der SRH 840. Von dosigen Resonanzen keine Spur - das ist ein Problem, was ich bei fast jedem geschlossenen Kopfhörer feststellen muss - hier nicht. Einzig bei ca. 1kHz gibt es eine sehr milde Resonanz, die ich bei Klavieraufnahmen hören kann, die aber kaum der Rede wert ist. Besser sind da nur die Shures, Beyerdynamics und einige AKGs.
Der Monitor sitzt straff, aber noch angenehm, und er ist wirklich überraschend kompakt. Um die Ohren komfortabler als der Sennheiser Momentum, aber kompakter beim Transport. Und er sieht unverschämt gut aus und ist wirklich toll verarbeitet! Optisch und haptisch wirkt er in etwa so edel wieder Sennheiser, ist aber durchdachter. Überall pfiffige Details: kompakt zusammenklappbar, Kabel links oder rechts steckbar, leichte, kurze Wendelung, die es flexibel machen ohne dass es fett und schwer wird, wechselbare Ohrmuscheln, die magnetisch befestigt sind, schöne Metallakzente, ...
Der Sony MDR-1R ist auch ein direkter Konkurrent, aber für mein Hörempfinden deutlich weniger detailliert, auch wenn er beim 1. Hören ausgewogener und "schöner" klingen mag. Mit wenigen EQ-Korrekturen wird der vom Marshall Monitor aber locker überholt. Die Verarbeitung ist beim Sony auch deutlich einfacher - überall billiges Plastik, im Gegensatz zum Stahl, (Kunst-)Leder und dem griffigen, gummierten Kunststoff beim Marshall.
Die Soundstage ist etwas weiter als bei geschlossenen zu erwarten - da hatte mich der Sennheiser Momentum etwas enttäuscht und der Sony war besser, wie auch beide Shures. Ähnlich offen klingen noch Bose AE2, Beyerdynamics, und evtl. Ultrasones, wenngleich letztere auf meinen Ohren sehr schnell unausgewogen, dosig und künstlich daherkommen. An echte offene kann ein geschlossener natürlich nicht herankommen.
Wenn der Formfaktor egal ist und was echt Großes auf den Kopf darf, würde ich weiterhin zu den Shures raten - der 840, wenn's nicht all zu analytisch und etwas basslastiger sein soll, der 940 für High End. Willst du was, was für unterwegs taugt, zeigt der Marshall meines Erachtens der Konkurrenz, wo der Hammer hängt.
Vom Klangbild her passt das Frequenzbild aus der Werbung recht gut: Tiefste Bässe bis mittelere Mitten: absolute ausgewogen, keine Korrekturen nötig. Danach wird's blasser - hier darf man boosten. Die Hochmitten und Höhen sind da, aber im Verhältnis zu anderen Frequenzen spürbar reduziert. Wenn man die boostet, erntet man aber keine bösen Überraschungen. Diese Kopfhörer lassen sich wunderbar mit dem EQ an den eigenen Geschmack anpassen. Von daher sind sie wohl sowohl für Freunde linearen Klangs als auch für Bassheads zu gebrauchen - sie können beides!
Ich habe relativ große Ohren, und die Größe passt gerade so. Dazu bin ich Brillenträger - auch hier grünes Licht: Sie schaffen den akustischen Abschluss und machen den Sound nicht dünn. Beim Sony MDR-1R haben meine Ohren schon die Membranabdeckungen berührt - beim Marshall ist ähnlich viel/wenig Platz. Der Sony sitzt etwas lockerer, aber nicht wirklich viel bequemer. Der Sennheiser Momentum fühlte sich aber deutlich beengter an. Leute mit großem Kopf: probieren, wenn's geht. Brillenträger: Beim Sound: keine Sorge, beim Druck: probieren.
Noch einmal kurz eine Liste von Lauschern, die ich probiert habe, und als weniger gut empfunden habe: Alles möglichen Ultrasones (topfig/dosig - da muss man wohl ein Typ für sein) AKGs (K550, K271 MKii - kein vernünftiger Kopfabschluss bei mir - daher kein Bass; schade eigentlich, weil der K550 schon sehr meinem Ideal hätte entsprechen können), Sennheisers (offene: tendenziell toll, geschlossene, nööö), Beyerdynamic (DT770, Custom One Pro, ...; oft mittenscheu, trotzdem durchaus sehr ausgewogen, aber zu groß), KRK KNS 8400 (analytisch voll in die Fresse, aber nicht "schön" genug und zu wenig Punch, obwohl das Basspotenzial stark ist; auch Probleme mit dem Kopfabschluss), Sony MDR-1R und Bose AE2 (beide im ersten Eindruck schön, dann aber schnell enttäuschend mangels Detailliertheit und Souveränität), Audio Technica M50 (grob von oben bis unten ausgewogen, aber unausgewogene Mitten, zu weicher Oberbass und eine beengte Soundstage)
Und nun noch zu meiner Musikauswahl: Die ist sehr breitgefächert: Von Akustik bis Elektronik, von Jazz bis Progressive Rock. Heute liefen Marcus Miller, Incognito, Björk, Sigur Rós, Radiohead, Porcupine Tree, Esbjörn Svensson Trio und Michael Kiwanuka durch die Hörer.
Kurz: Wer die Shures und den Senn Momentum mag, aber etwas Transportableres sucht, ist hier genau richtig. Thumbs Up, Marshall! Ich werde den Kopfhörer behalten.
Zur Bewertung der Disziplinen auf einer Skala von 1 - 10:
Verarbeitung/Optik/Haptik: 10
Tauglichkeit für unterwegs: 9
Sitz/Komfort: 7 (kleine Ohrmuscheln, straffer Sitz)
Ausgewogenheit Höhen/Mitten/Bässe: 7
Höhen: 6 (sind da, aber zu leise)
Mitten: 8 (etwas zu betont zwischen 500 und 1000 Hz)
Bässe: 10 (sauber bis ganz runter, ohne aufgeblasen zu sein; heftige Reserven!)
Bühne/Räumlichkeit: 8
Auflösung/Detailliertheit: 8 (Höhen boosten!)
Abschirmung: 8 (Höhen werden von außen gut gedämpft, Bässe kommen durch)
Preis/Leistung: 10, wenn ihr ihn unter 150€ bekommen könnt, für 200€ ist es noch ne 7; die Preise variieren gerade stark
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UPDATE 30.10.13:
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Nach ein paar Tagen Burn-In und Musikhören stellt sich folgendes heraus:
Tatsächlich kann ich das Phänomen "Burn-In" nachvollziehen. Der Sound des Kopfhörers wird gelassener und ausgeglichener. Die Höhen wirken mittlerweile deutlich befreiter als mach dem Auspacken, die Mitten weniger aggressiv. Anfangs musste ich den Equalizer aktivieren, um "meinen" Sound zu bekommen, jetzt kann ich ihn auch aus lassen. Der Grundcharakter bleibt jedoch: Satte, tiefe Bässe, die aber vom Level her sehr stimmig sind - nach wie vor nichts zu verbessern hier; präsente Mitten vor Allem zwischen 500Hz und 1kHz; weiche Höhen mit einer sehr leichten Präferenz um die 8kHz (fällt selten auf - mir erst beim Gesang von Air).
Der Ähnlichkeit zum Shure SRH 840 kann ich nun einen Namen geben: "Live Sound" - beide Hersteller zielen glaube ich sogar genau darauf. Wenn der Sound irgendwohin "gebogen" wird, dann in Richtung eines gut gemischten Live-Konzerts. Die Bassreserven - und vor allem deren Ausgewogenheit (eben nicht übermäßige Betonung) überraschen mich immer noch. Beim Detailreichtum muss ich eingestehen, dass dieser Marshall keine Wunder vollbringt, sich aber super schlägt und keineswegs enttäuscht. Offene Kopfhörer in der Preisliga sind aber klarer. Bei den Geschlossenen sind es aber nur wenige, etwa der Beyer DT770 und die Shure SRH 940 und evtl. noch der SRH 840.
Mit der Passform habe ich mich auch mehr und mehr angefreundet. Der Bügel ist mittlerweile etwas weniger straff, daher drückt das Ding mittlerweile auch nach längerer Zeit nicht mehr zu sehr. Aber ich weiß die kompakte Größe mittlerweile sehr zu schätzen: Ich hab den Kopfhörer immer dabei! Das wäre bei den anderen Kandidaten nicht so einfach möglich gewesen.
Ich werde in den nächsten Tagen mal Direktvergleiche machen mit Kopfhörern, die ein paar Freunde haben: AKG K-272 MKII, Beyerdynamic Custom One Pro, Shure SRH 840, Denon AH-D 1100 und Bose AE2 treiben sich da rum. Bin gespannt!"