Heute:
Mr. Robot (Amazon)
Mr. Robot ist eine ungemein aufregende Serie mit einem selten bescheuerten Titel, der neben dem Hauptthema die einzige Schwäche der Serie ist, was aber nicht weiter schlimm ist, denn der Rest passt: Schöne Bilder, sehr gute Musikauswahl und eine Realitätstreue, wie man sie selten in IT-zentrierten Filmen sieht. Christian Slater ist auch dabei.
Elliot Alderson ist ein brillanter Hacker, der tagsüber in einer IT-Sicherheitsfirma arbeitet und nachts als Hacker unterwegs ist. Elliot ist anders, in etwa so anders wie Lisbeth Salander und mindestens genauso cool. Er leidet an Depressionen, Panikattacken, Paranoia, Einsamkeit und ist drogenabhängig. Ein wunderbarer Satz gleich in der ersten Folge:
Was machen normale Menschen, wenn sie traurig sind?
Elliot ist fix und fertig, resigniert und von einer Verschwörungstheorie überzeugt. In der Einleitung erzählt eine (seine) Off-Stimme, worum es geht: Er ist davon überzeugt, dass die Top-1-Prozent der Top-1-Prozent im Hintergrund die Fäden ziehen und
ohne Erlaubnis Gott spielen: Das ist in meinen Augen die profane und langweilige Hintergrundgeschichte. Macht aber nichts, denn das Bild, das um diese Idee herum gezeichnet wird, ist großartig:
fsociety, eine Hackergruppe angeführt von Christian Slater, die an Anonymous erinnert, rekrutiert Elliot und schickt sich an, ein Firmenkonglomerat names E Corp zu hacken. ZEIT Online
schreibt (unbedingt den ganzen Artikel lesen):
Die Gruppe, die sich fsociety nennt und dem situativen Pop-up-Kollektiv Anonymous nachempfunden ist, will die Festplatten eines gigantischen Konzerns formatieren, der so viele Kredite hält, dass das globale Finanzsystem diesen Ausfall nicht überstehen würde. Alle Schulden, alle Kredite, alle Hypotheken würden mit einem Mal ausgelöscht. Es wäre der größte Hack der Geschichte. Der gigantischste Akt von Wohlstandsumverteilung, den die Welt je gesehen hat.
Und jetzt Neil Diamond bitte: