Die englische Bild-Zeitung The Sun und das Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem haben gemeinsam einen der letzten noch lebenden Kriegsverbrecher in Ungarn aufgespürt.
Sein Name ist Csatáry, er soll als Polizeichef eines Ortes in der ungarisch besetzen Slowakei (ja, die Ungarn waren auf "unserer" Seite) für die Deportation von 15.700 Juden nach Auschwitz verantwortlich gewesen sein.
Er wurde dann 1948 in der Tschecheslowakei in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Später lebte er in Kanada und ist irgendwann nach Ungarn zurück gekommen.
Ach ja, er ist heute 97 Jahre alt.
Quelle mit Foto
Ich finde es schlimm.
Meiner Ansicht nach gibt es drei Möglichkeiten:
1. Er ist es gar nicht.
Diese Möglichkeit besteht. Wird das dann erst im Prozess festgestellt, dann hat man einem alten Mann die letzten Tage seines Lebens zerstört.
2. Er ist es doch.
Im Prozess wird dann nach heutigen Maßstäben verhandelt und nicht nach "Kriegsrecht" von 1948 wo jeder, der mit uns Deutschen zusammengearbeitet hat grundsätzlich aufgehängt worden ist. Was, wenn der alte Mann in einem heutigen Prozess freigesprochen würde? Befehlsnotstand? Oder nur der Überbringer eines Befehls, denn er gar nicht hätte stoppen können? Auch dann hätte man einen 97jährigen Unschuldigen in seinen letzten Lebensjahren durch die mediale und juristische Knochenmühle gedreht.
3. Er ist es doch und ist schuldig.
Die Wahrscheinlichkeit, dass er das Ende des Prozesses gar nicht mehr erlebt, ist sehr groß. Der symbolische Wert eines solchen Prozesses ist wohl nur für wenige Menschen von Bedeutung. Die Mehrheit wird sagen, dass er sowieso bald stirbt und fragen, was das ganze soll.
Zudem habe ich im Bezug auf diese letzten Kriegsverbrecher ein ganz schlechtes Gefühl.
Hier ist eine Liste der meistgesuchten Kriegsverbrecher (des 2. Weltkrieges) zu finden:
Kriegsverbrecher
Dort finden sich Littauer, Ungarn, Dänen, ein kürzlich verstorbener Holländer, Ukrainer und Österreicher. Kein Deutscher.
Ob wir Deutschen, deren Großväter und Urgroßväter so ziemlich alle das Nazi-System direkt oder indirekt unterstützt haben (wenn z.T. auch unfreiwillig) wirklich diejenigen sein sollten, die laut über die späte Aburteilung einzelner Kollaborateur jubeln sollten, wage ich zu bezweifeln.
Sein Name ist Csatáry, er soll als Polizeichef eines Ortes in der ungarisch besetzen Slowakei (ja, die Ungarn waren auf "unserer" Seite) für die Deportation von 15.700 Juden nach Auschwitz verantwortlich gewesen sein.
Er wurde dann 1948 in der Tschecheslowakei in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Später lebte er in Kanada und ist irgendwann nach Ungarn zurück gekommen.
Ach ja, er ist heute 97 Jahre alt.
Quelle mit Foto
Ich finde es schlimm.
Meiner Ansicht nach gibt es drei Möglichkeiten:
1. Er ist es gar nicht.
Diese Möglichkeit besteht. Wird das dann erst im Prozess festgestellt, dann hat man einem alten Mann die letzten Tage seines Lebens zerstört.
2. Er ist es doch.
Im Prozess wird dann nach heutigen Maßstäben verhandelt und nicht nach "Kriegsrecht" von 1948 wo jeder, der mit uns Deutschen zusammengearbeitet hat grundsätzlich aufgehängt worden ist. Was, wenn der alte Mann in einem heutigen Prozess freigesprochen würde? Befehlsnotstand? Oder nur der Überbringer eines Befehls, denn er gar nicht hätte stoppen können? Auch dann hätte man einen 97jährigen Unschuldigen in seinen letzten Lebensjahren durch die mediale und juristische Knochenmühle gedreht.
3. Er ist es doch und ist schuldig.
Die Wahrscheinlichkeit, dass er das Ende des Prozesses gar nicht mehr erlebt, ist sehr groß. Der symbolische Wert eines solchen Prozesses ist wohl nur für wenige Menschen von Bedeutung. Die Mehrheit wird sagen, dass er sowieso bald stirbt und fragen, was das ganze soll.
Zudem habe ich im Bezug auf diese letzten Kriegsverbrecher ein ganz schlechtes Gefühl.
Hier ist eine Liste der meistgesuchten Kriegsverbrecher (des 2. Weltkrieges) zu finden:
Kriegsverbrecher
Dort finden sich Littauer, Ungarn, Dänen, ein kürzlich verstorbener Holländer, Ukrainer und Österreicher. Kein Deutscher.
Ob wir Deutschen, deren Großväter und Urgroßväter so ziemlich alle das Nazi-System direkt oder indirekt unterstützt haben (wenn z.T. auch unfreiwillig) wirklich diejenigen sein sollten, die laut über die späte Aburteilung einzelner Kollaborateur jubeln sollten, wage ich zu bezweifeln.