Wir sind eine Nation. Wem das nicht passt, der kann gehen

ünlem isareti

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AW: Wir sind eine Nation. Wem das nicht passt, der kann gehen

Wenn ich mir hier einige Beiträge durchlese wird klar, dass hier nicht Integration gefordert wird, sondern Assimilation. Gut, das ist Grunde die Einstellung von den meisten Deutschen - auch wenn es die wenigsten aussprechen (wollen) - aber schön, dass es hier klarer wird. Ich für meinen Teil werde mich jedenfalls zu keiner Zeit assimilieren. Ich bin kein Deutscher im gewöhnlichen Sinne und werde es auch nie sein. Die Frage ist aber auch, was ist eigentlich "Deutsch sein"? Abends ein Bierchen, Schweineschnitzel mit Sauerkraut? Was zeichnet Deutsch sein aus, wie es hier einige immer wieder in den Raum werfen? Das Wissen über die hiesigen Gesetze und deren Einhaltung ist eine Selbstverständlichkeit. Genauso natürlich die Sprache. Aber dann hört es für mich langsam auch schon auf.

Was die Dankbarkeit betrifft, ich bin dem Staat sicherlich nicht dankbar, wofür auch? Das ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, eine Art Geschäftsbeziehung, wenn auch letzlich der Staat den Vertrag aufsetzt. Da brauche ich aber niemandem dankbar zu sein.
 
M

mar

Guest
AW: Wir sind eine Nation. Wem das nicht passt, der kann gehen

ich greif mal wieder auf "eingemachtes" zurück. diese studie hatte ich schon mal erwähnt zu einem ähnlichen thema assimilation-intergration-vorurteile o-ä. thema. auf arte -bayern-3sat lief vor einigen jahren eine preigekrönte dokumentation mit dem titel Blued-Eyed-Blauäugig (findet man beim googeln endlich auch als videoaufzeichnung )

zitat BirTürküSöyle
In diesem Forum habe ich das Gefühl, dass es mehr eine Sich-Auskotz-Seite für Deutsche ist. Langsam ist es genug. Ob es euch gefällt oder nicht, wir sind hier und sind viel weiter, als ihr euch das wünscht und das macht euch Angst. Das ist auch der Grund, für diese ständigen Angreifereien.

ich denke, das siehst du etwas einseitig . es ist ein brisantes thema, was hier zur diskussion steht aber gerade solche diskussionen beweisen, das der bedarf auf beiden seiten groß ist .... ich glaube angst hat hier keiner von den neuen einwanderern , aber es gibt einfach im laufe der jahre einen anderen qualitätsanspruch ( blödes wort , mir fiel nichts besseres ein) an eine multikulturelle gesellschaft. deutschland hat viele jahre versäumte einwanderungspolitik hinter sich und befindet sich sozusagen in den geburtswehen, es nun beim zweiten anlauf besser zu machen- und zwas FÜR die neuen einwanderer. und hier muss auch die ältere einwandergeneration in die pflicht genommen werden.
als staatsbürger dieses landes, in dem sie leben, arbeiten, steuern zahlen und ihren kindern eine schulbildung angedeihen lassen, die auf die prinzipien des staates , in dem sie leben, ausgerichtet ist , sollten sie keine mühen scheuen, diese geistige freiheit, die möglichkeit , aktiv an der landespolitik teilzunehmen, oder die meinungsfreiheit als eine persönliche positive bereicherung im leben zu sehen, und an ihre kinder und kindeskinder weiterzugeben. das sein bestimmt das bewusstsein.... simpler adaptiert die familie ist die kleinste zelle einer gesellschaft (karl marx).das was beim einzelnen zu hause abläuft, trägt er mehr oder weniger in die gesellschaft aufgrund seiner teilhabe an derselben.
wenn es familien gibt oder eine familie, die ihr SEIN darauf ausrichtet auf "wir sind anders" und "ihr seid anders" und "wir machen unser ding " bewegt sich auch deren BEWUSSTSEIN nicht unbedingt in die richtung, ein mitbestimmendes mitglied der ihm umgebenden gesellschaft zu sein.



ps ...und es gibt foren, wo die "kotzeimer" wirklich nicht groß genug sein können...wenn du dich mal dort eingelesen hast, wirst du dich nach tt zurücksehnen :mrgreen:
 

domovoj

New Member
AW: Wir sind eine Nation. Wem das nicht passt, der kann gehen


bei dem ersten Link, da handelt es sich ja auch um jugendlichen Straftäter, da wurde ja auch das Jugendsrafrecht angewendet.
Beim zweiten kann ich keinen Bonus erkennen, der hat immerhin 12 Jahre Haftstrafe bekommen.
Beim dritten, nun, das ist natürlich seltsam, normal wäre das ein Fall der Selbstverteidigung. Wir hatten am Jahresanfang bei uns in Köln-Kalk so einen ähnlichen Zwischenfall. 2 Russlanddeutsche die zu einer Diskothek wollten, wurden von 2 anderen marokkanischen Jugendlichen angegriffen. Einer dieser marokkanischer Jugendlichen ist dabei gestorben, da sie aber selber die Angreifer waren, gab es nicht einmal einen Gerichtsprozess. Seltsam, dass es in dem Fall trotzdem einen Prozess gab.:icon_eyecrazy:
 

TheCore

Moderator
AW: Wir sind eine Nation. Wem das nicht passt, der kann gehen

@Pit
Das Problem, es sind nicht alle "Alis", die vor ein paar Monaten nach Deutschland zugereist sind- Sonst würde ich Dir vermutlich bedingungslos zustimmen- Viele gehören zu dieser Gesellschaft, viele sind hier zur Welt gekommen.

Ich denke, Pits Ausführungen sind ohne logischen Bruch ebenfalls auf Menschen anwendbar, welche die praktizierte Integration ihrer Elterngeneration revidieren wollen, weil sie sich (falschen Vorstellungen) eines Ursprungs vor ihrer Elterngeneration verbunden fühlen. Nur soweit es sich tatsächlich um deutsche Staatsbürger handelt, tritt hier keine Handhabe ein und man muss mit den angesprochenen "desintegrierten Deutschen" leben, wie sich das Gemeinwesen und speziell die Justiz generell mit jedem Bürger arrangieren muss.
 

Eskolein

Well-Known Member
AW: Wir sind eine Nation. Wem das nicht passt, der kann gehen

Und was ist mit diesen Urteilen? Die von dir angesprochene Milde aufgrund irgendwelcher kulturellen Hintergründe is da jedenfalls nicht erkennbar.


Die Kammer bewertete den Fall anders und konnte keine Mordmerkmale feststellen. Der Angeklagte habe "aus Wut und verletztem Stolz" gehandelt, was auch mit seiner "narzisstischen Persönlichkeit" und der Tatsache zu erklären sei, dass Ali U. in türkischen Traditionen aufgewachsen ist.




Er bekommt 12 Jahre. In Deutschland ist Lebenslänglich 15 Jahre. Also warum hat er nicht 15 bekommen. Erkläre mir das mal bitte logisch. Die Einzige logische Erklärung ist das er milder Bestraft wurde weil die Richter seine Tat mit irgendwelchen Traditionen begründen.
 

TheCore

Moderator
AW: Wir sind eine Nation. Wem das nicht passt, der kann gehen


Die Kammer bewertete den Fall anders und konnte keine Mordmerkmale feststellen. Der Angeklagte habe "aus Wut und verletztem Stolz" gehandelt, was auch mit seiner "narzisstischen Persönlichkeit" und der Tatsache zu erklären sei, dass Ali U. in türkischen Traditionen aufgewachsen ist.


Er bekommt 12 Jahre. In Deutschland ist Lebenslänglich 15 Jahre. Also warum hat er nicht 15 bekommen. Erkläre mir das mal bitte logisch. Die Einzige logische Erklärung ist das er milder Bestraft wurde weil die Richter seine Tat mit irgendwelchen Traditionen begründen.

So wie es der Artikel zitiert, halte ich die Feststellung des Gerichts für widersprüchlich und wenigstens zur Hälfte ein Mordmerkmal begründend, das Urteil selbst ist mir noch nicht einsehbar. Wobei der Spiegel-Beitrag der einzige von den verlinkten ist, der halbwegs auf die tatsächliche Urteilsbegründung schließen lässt. Deshalb sollte man mit Überlegungen hierzu vorsichtig sein.
Ohne das Forum damit überfrachten zu wollen, muss ich aber mal einbringen, dass die Einbeziehung des kulturellen Hintergrunds in die juristische Beurteilung absolut zwingend erforderlich ist, nämlich bei Tatbestandsmäßigkeit (hier: Mord oder Totschlag?) und Schuld.

In der Praxis führt das einerseits zu streitbaren Ergebnissen, die im Sinne der Rechtsstaatlichkeit zu akzeptieren sind. Andererseits - und da verstehe ich die Missbilligung durch die Öffentlichkeit - auch zu juristisch grundlegend falschen Entscheidungen. Ein so abstrakter Prüfungsgegenstand ist hierfür besonders anfällig. Worüber man sich also aufregt, ist die Tatsache, dass Richter Menschen wie alle anderen auch sind. In Teilen scheitern sie daher, ein objektiv übertragbares Konzept für die Analyse solcher Sachverhalte zu entwickeln und vernebeln die Urteilsfindung mit undefinierbaren Abwägungen ihrer subjektiven Eindrücke. Die Tendenz dazu ist schon in er Ausbildung erkennbar, hält die Einzelnen aber nicht effektiv vom Richteramt fern.
 
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