Zekat ist für die Menschen verpflichtend, die lt. Islam als "Reich" gelten. Reich gilt jeder, der einen sog. "nisap Miktari" überschreitet, also eine Art Sicherheitsbetrag, den man haben darf. Dieser Betrag ist mehr als 80,18 Gramm Gold oder dessen finanzieller Wert.
Dass das Zekat zum Bayram gezahlt wird, ist an sich nicht ganz richtig. Die meisten tun es zu dem Zeitpunkt, um eine größere Vorfreude auf Bayram auszulösen, die Menschen können sich besser auf Bayram vorbereiten.
Zekat fällt nämlich dann an, wenn man ein Vermögenswert seit 1 Jahr besitzt.
Liegen am 1.1.16 z. B. 10000 Euro auf meinem Konto, müsste ich ab 1.1.2017 , 1/40 tel, also 250 Euro zekat an einen bedürftigen zahlen. Tu ich dies am 1.3.17 und mein Vermögen hat sich verdoppelt, zahle ich trotzdem "nur" die 250 Euro, da ich den anderen Betrag nicht seit 1 Jahr besitze.
hat man aber Schulden z. B. an die Bank, die den Vermögenswert übersteigen, müsste man kein Zekat zahlen. Aber dann wäre die Frage, wieso hab ich Schulden, wenn ich das Geld/Gold als Mittel zur Verfügung habe.
Ich persönlich habe eine Baufinanzierung, die mein Barvermögen deutlich überschreitet, eigentlich müsste ich also kein Zekat zahlen.
Wir tun es trotzdem. Alles was ich länger als 1 Jahr im besitz habe, "versteuere" ich für bedürftige.
Das Geld dem bedürftigen zukommen zu lassen ist Sache des jenigen, der das Geld spendet. Er muss jemanden finden, der das Geld annehmen darf. Dies dürfen aber nicht die eigenen Eltern, Großeltern oder Geschwister sein.
Demjenigen dem man das Geld als bedürftiger zukommen lässt, dem muss man auch sagen, dass es sich um die Zekatabgabe handelt. Evtl. ist dieser nicht wirklich "arm" und würde das Geld nicht annehmen, wenn er weiß, dass es eine "Spende" und kein Geschenk ist. Das Geld soll man bevorzugt zuerst versuchen an arme aus der Familie zu geben, gibt es keinen armen in der Familie, dann sollen die Nachbarn oder andere berücksichtigt werden. Menschen die arm sind, überschuldet, auf langer reise oder Schüler sind, dürfen Zekat annehmen.
Ein Hauptgrund für Zekat ist, sich von materiellem lösen zu können und keinen Geiz zu entwickeln. Ein anderer, dass die Abgabe an arme hilft, sich selber zu bereinigen bzw. hilft ein guter und mitfühlender Mensch zu sein.
Das kann ich bestätigen. Von Zeit zu Zeit wird man nämlich "Geldblind".. es liegt Geld auf'm Konto und man kann es irgendwie nicht ausgeben und spart immer weiter, damit es bloß nicht weniger wird...
Zekat holt mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen runter: Kefenin cebi yoktur!
Übersetzt: das letzte Hemd hat keine Taschen