Hallo,
da ich langsam nicht mehr weiter weiß wende ich mich an euch und hoffe ihr könnt mir helfen.
Ich muss erst mal ein bisschen ausholen. Also bin seit 3 ½ Jahren mit meinem im Deutschland geborenen türkischen Freund zusammen. Ich bin katholisch. Wir verstehen uns bis eigentlich super. Ich liebe ihn über alles. Meine Familie war anfangs nicht so begeistert. Besonders meine Mutter hatte Angst um mich. Aber inzwischen haben ihn alle richtig ins Herz geschlossen und er gehört einfach zu uns dazu. Er feiert mit uns Weihnachten, meine Familie erkundigt sich wie es ihm geht, läd ihn ein usw. Sie interessieren sich einfach für ihn und für uns. Seine Familie kenn ich dagegen gar nicht. Unsere Beziehung wird vor ihnen verheimlicht. Einzig seine Bruder hab ich 2/3 mal kurz gesehen als wir ihn zufällig getroffen haben. Wenn er am Wochenende bei mir schläft, dann muss er ganz früh aufstehen und zurück damit seine Eltern nicht merken dass er nicht daheim geschlafen hat. Vor über einem Jahr hat seine Mutter trotz aller Heimlichtuereien es trotzdem bemerkt. Sie hat ein Foto von uns zusammen gefunden. Sie hat alles andere als erfreut reagiert. Er solle sich gut überlegen ob er seinem Vater von mir erzählt usw. Obwohl sie nun schon so lange von mir weiß, erkundigt sie sich nie nach mir. Sie legt auch keinen Wert darauf etwas über mich zu erfahren. Wenn ich ihn frage wann er seinen Eltern endlich von mir erzählt dann sagt er „bald“. Des hat er nur schon gesagt bevor es seine Mutter gemerkt hat. Es kommt immer nur „bald“. Wenn ich ihn zb heim fahre und vor seiner Haustüre jemand aus seiner Familie oder Freunde der Familie stehen, dann muss ich um die Ecke fahren damit keiner sieht aus welchem Auto er aussteigt. Mich trifft dies wirklich total. Ich komm mir vor als wäre ich nicht gut genug für ihn und er müsste sich meinetwegen schämen. Seine Freunde kenn ich auch nur vom hören und einzelne hab ich wie seinen Bruder kurz gesehen. Mein Freund sagt es ist nicht üblich dass die Freunde untereinander über ihre Freundinnen sprechen oder sie gar mitnehmen wenn sie zusammen weggehen. Mich macht des so unendlich traurig dass von seinen Leuten keiner Wert darauf legt mich kennen zu lernen oder Interesse an mir hat. Immerhin sind wir seit 3 ½ Jahren zusammen. Wenn ich ihn frage ob wir etwas zusammen mit meinen Freunden unternehmen wollen ist er auch nie begeistert. Es ist einfach nicht üblich. Freunde und Partner sind getrennte Dinge, die verbindet man nicht. Gemeinsame Freunde haben wir daher auch nicht. Wir sehen uns auch nicht sehr oft obwohl wir in der gleichen Stadt wohnen. Diese Situation ist wirklich nicht leicht für mich. Wenn meine Freundin mir erzählt was sie mit ihren „Schwiegereltern“ unternommen hat, dann werd ich immer traurig. Ich möchte des auch haben. Aber so wie es ausschaut wird es nie passieren.
Es ist nun so, dass ich langsam über unsere Zukunft nachdenke. Heiraten, Kinder usw. Wir sprechen auch darüber weil wir es uns beide wünschen würden. Doch jedes mal wenn wir darüber sprechen streiten wir. Er möchte niemals in einer Kirche heiraten und auf keinen Fall getaufte Kinder. Es soll alles nach seiner Religion gehen. Ich muss zwar meinen Glauben nicht aufgeben, aber er will dass unsere Kinder seinen haben. Ich kann und möchte dies nicht. Mir ist es einfach wahnsinnig wichtig dass meine Kinder getauft werden. Hört sich vielleicht blöd an, aber es ist für mich wie ein Schutz. Dass die Kinder später selbst entscheiden sollen welchen Glauben sie haben möchten, ich kann des auch nicht. Gerade wenn sie jung sind, da passieren so viele schöne Dinge die kann man später nicht aufholen. Ich würde sie allerdings nie zwingen in die Kirche zu gehen. In einer Kirche zu heiraten ist natürlich für mich ein Kindheitstraum. Unser Pfarrer hat mich getauft, ich bin bei ihm zur Kommunion gegangen, zur Firmung und war jahrelang Ministrant. Mir liegt sehr viel an unserem Pfarrer und an meinem Glauben. Ich verstehe daher nur zu gut dass ihm sein Glaube wichtig ist. Aber auch er kann nicht nachgeben. Er ist schließlich der Mann, und die Kinder werden immer so wie der Mann. Wenn wir schon 40 wären und jeder seine Kinder hätte, wir würden uns so gut verstehen, wir hätten keine Probleme und würden für immer zusammen bleiben.
Es ist inzwischen schon so weit dass ich an eine Trennung denke. Ich möchte nicht in 5 Jahren merken dass es mit ihm und mir nicht funktioniert und dann von ganz vorne anfangen müssen. Ich kann auch nicht mein Leben lang auf Kinder verzichten. Wenn ich an seine Familie denke, ich glaube nicht dass sie mich jemals akzeptieren würden. Alles was ich jetzt schon wegen ihm durchmache und mitmache, es ist für ihn selbstverständlich. Ob wir uns trennen oder zusammen bleiben wollen, er überlässt es mir. Er wird sich jedenfalls nicht trennen, wenn dann muss ich es machen. Alles was ich oben geschrieben hab, kann es unter solchen Voraussetzung überhaupt funktionieren? Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin jetzt ja nicht die erste in so einer Situation, doch was ich bislang gelesen und erfahren hab, es hat scheinbar nur bei denen funktioniert bei denen die deutsche Frau keinen Wert auf ihre Religion gelegt hat. Kennt jemand eine Geschichte in der der türkische Mann in Sachen Religion der Kinder nachgegeben hat? Zumindest wenn man in Deutschland lebt.
Tut mir total leid weil es jetzt so arg lang geworden ist, aber ich weiß wirklich nicht wie es weitergehen soll. Es scheint keinen Kompromiss und daher keine gemeinsame Zukunft für uns zu geben. Aber gibt es wirklich keinen anderen Weg als eine Trennung? Bin für jeden Rat dankbar.
Julia
da ich langsam nicht mehr weiter weiß wende ich mich an euch und hoffe ihr könnt mir helfen.
Ich muss erst mal ein bisschen ausholen. Also bin seit 3 ½ Jahren mit meinem im Deutschland geborenen türkischen Freund zusammen. Ich bin katholisch. Wir verstehen uns bis eigentlich super. Ich liebe ihn über alles. Meine Familie war anfangs nicht so begeistert. Besonders meine Mutter hatte Angst um mich. Aber inzwischen haben ihn alle richtig ins Herz geschlossen und er gehört einfach zu uns dazu. Er feiert mit uns Weihnachten, meine Familie erkundigt sich wie es ihm geht, läd ihn ein usw. Sie interessieren sich einfach für ihn und für uns. Seine Familie kenn ich dagegen gar nicht. Unsere Beziehung wird vor ihnen verheimlicht. Einzig seine Bruder hab ich 2/3 mal kurz gesehen als wir ihn zufällig getroffen haben. Wenn er am Wochenende bei mir schläft, dann muss er ganz früh aufstehen und zurück damit seine Eltern nicht merken dass er nicht daheim geschlafen hat. Vor über einem Jahr hat seine Mutter trotz aller Heimlichtuereien es trotzdem bemerkt. Sie hat ein Foto von uns zusammen gefunden. Sie hat alles andere als erfreut reagiert. Er solle sich gut überlegen ob er seinem Vater von mir erzählt usw. Obwohl sie nun schon so lange von mir weiß, erkundigt sie sich nie nach mir. Sie legt auch keinen Wert darauf etwas über mich zu erfahren. Wenn ich ihn frage wann er seinen Eltern endlich von mir erzählt dann sagt er „bald“. Des hat er nur schon gesagt bevor es seine Mutter gemerkt hat. Es kommt immer nur „bald“. Wenn ich ihn zb heim fahre und vor seiner Haustüre jemand aus seiner Familie oder Freunde der Familie stehen, dann muss ich um die Ecke fahren damit keiner sieht aus welchem Auto er aussteigt. Mich trifft dies wirklich total. Ich komm mir vor als wäre ich nicht gut genug für ihn und er müsste sich meinetwegen schämen. Seine Freunde kenn ich auch nur vom hören und einzelne hab ich wie seinen Bruder kurz gesehen. Mein Freund sagt es ist nicht üblich dass die Freunde untereinander über ihre Freundinnen sprechen oder sie gar mitnehmen wenn sie zusammen weggehen. Mich macht des so unendlich traurig dass von seinen Leuten keiner Wert darauf legt mich kennen zu lernen oder Interesse an mir hat. Immerhin sind wir seit 3 ½ Jahren zusammen. Wenn ich ihn frage ob wir etwas zusammen mit meinen Freunden unternehmen wollen ist er auch nie begeistert. Es ist einfach nicht üblich. Freunde und Partner sind getrennte Dinge, die verbindet man nicht. Gemeinsame Freunde haben wir daher auch nicht. Wir sehen uns auch nicht sehr oft obwohl wir in der gleichen Stadt wohnen. Diese Situation ist wirklich nicht leicht für mich. Wenn meine Freundin mir erzählt was sie mit ihren „Schwiegereltern“ unternommen hat, dann werd ich immer traurig. Ich möchte des auch haben. Aber so wie es ausschaut wird es nie passieren.
Es ist nun so, dass ich langsam über unsere Zukunft nachdenke. Heiraten, Kinder usw. Wir sprechen auch darüber weil wir es uns beide wünschen würden. Doch jedes mal wenn wir darüber sprechen streiten wir. Er möchte niemals in einer Kirche heiraten und auf keinen Fall getaufte Kinder. Es soll alles nach seiner Religion gehen. Ich muss zwar meinen Glauben nicht aufgeben, aber er will dass unsere Kinder seinen haben. Ich kann und möchte dies nicht. Mir ist es einfach wahnsinnig wichtig dass meine Kinder getauft werden. Hört sich vielleicht blöd an, aber es ist für mich wie ein Schutz. Dass die Kinder später selbst entscheiden sollen welchen Glauben sie haben möchten, ich kann des auch nicht. Gerade wenn sie jung sind, da passieren so viele schöne Dinge die kann man später nicht aufholen. Ich würde sie allerdings nie zwingen in die Kirche zu gehen. In einer Kirche zu heiraten ist natürlich für mich ein Kindheitstraum. Unser Pfarrer hat mich getauft, ich bin bei ihm zur Kommunion gegangen, zur Firmung und war jahrelang Ministrant. Mir liegt sehr viel an unserem Pfarrer und an meinem Glauben. Ich verstehe daher nur zu gut dass ihm sein Glaube wichtig ist. Aber auch er kann nicht nachgeben. Er ist schließlich der Mann, und die Kinder werden immer so wie der Mann. Wenn wir schon 40 wären und jeder seine Kinder hätte, wir würden uns so gut verstehen, wir hätten keine Probleme und würden für immer zusammen bleiben.
Es ist inzwischen schon so weit dass ich an eine Trennung denke. Ich möchte nicht in 5 Jahren merken dass es mit ihm und mir nicht funktioniert und dann von ganz vorne anfangen müssen. Ich kann auch nicht mein Leben lang auf Kinder verzichten. Wenn ich an seine Familie denke, ich glaube nicht dass sie mich jemals akzeptieren würden. Alles was ich jetzt schon wegen ihm durchmache und mitmache, es ist für ihn selbstverständlich. Ob wir uns trennen oder zusammen bleiben wollen, er überlässt es mir. Er wird sich jedenfalls nicht trennen, wenn dann muss ich es machen. Alles was ich oben geschrieben hab, kann es unter solchen Voraussetzung überhaupt funktionieren? Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin jetzt ja nicht die erste in so einer Situation, doch was ich bislang gelesen und erfahren hab, es hat scheinbar nur bei denen funktioniert bei denen die deutsche Frau keinen Wert auf ihre Religion gelegt hat. Kennt jemand eine Geschichte in der der türkische Mann in Sachen Religion der Kinder nachgegeben hat? Zumindest wenn man in Deutschland lebt.
Tut mir total leid weil es jetzt so arg lang geworden ist, aber ich weiß wirklich nicht wie es weitergehen soll. Es scheint keinen Kompromiss und daher keine gemeinsame Zukunft für uns zu geben. Aber gibt es wirklich keinen anderen Weg als eine Trennung? Bin für jeden Rat dankbar.
Julia