Anonyme Bewerbung

solresol

Gesperrt
AW: Anonyme Bewerbung

Und dahin muss man wie gesagt erst mal kommen!

eben, eben

nur ist es so, dass es bei guten Stellen oft eine mörderische Konkurrenz gibt. die Personalleiter müssten rund um die Uhr arbeiten, um jedem eine Chance zu geben... es geht oft gar nicht! sie müssen auch an die eigene Freizeit denken, und überlegen, ob ihr Chef wünscht, dass sie nicht den geringsten Gespür unter Beweis stellen können! auch von einem Polizisten wird erwartet, dass er Gespür hat. wer in den verstaubten Zentralkarteikasten der Verbrecher für Jahre auf der Suche nach dem Richtigen verschwindet, arbeitet da uneffektiv und im Personalwesen genauso. Ausserdem löst das nicht zu verachtende Kosten aus: Der Bewerber erwartet allgemein, vor Verlassen des Betriebs seine Aufwandsbelege los zu werden...

und noch mehr Gründe schliessen aus, dass jedem eine gleiche Chance gegeben werden kann.

die Frage mit den Kindern ist übrigens nicht die Einzige.

heute sind Telefoniererei und Internetgenuss dazu gekommen («aber ich mache doch meine Arbeit» «ja, aber Du könntest aber noch mühelos mehr arbeitet, wenn man sich anschaut, wie lang an Deinem Apparat telefoniert wird, und vom Internet spreche ich gar nicht, weil wir offiziell nicht kontrollieren, sonst würde ich auch darüber reden»). Man braucht nur die Störung, die allein durch die Weiterleitung der emails einer Kollegin auf Grund ihrer privaten email im offiziellen email-Postfach, wenn sie vertreten werden muss, zu bedenken pinocchio

da sind Männer in der Tat oft viel vorsichtiger :idea: oder nicht so dreissig: ich könnte das nicht mit meinem Lächeln wieder gut machen...
 

russini

Well-Known Member
AW: Anonyme Bewerbung

jetzt bin ich schon 3-Fach diskriminiert: jung (gebährfreudige) Frau, migrationshintergrund und attraktiv. :-?

Aylin, mach dich bitte nicht klein, denn genau das würdest du beim Vorstellungsgespräch ausstrahlen.

Ich war auch 3-fach diskriminiert und hatte trotzdem nie große Probleme jobtechnisch.
Und ich arbeitete immer fast nur mit/unter Männern und hatte nie Probleme, ist mir lieber, ich hasse das ewige Rumgetrasche und die Zickereien. Und wenn die am Anfang dich beobachten, so legt sich das meist schnell wenn die merken, du bist nicht schlechter als die Kerle. Der Respekt ist dir dann sicher unter Kollegen, zumindest meine Erfahrung so gewesen. Ich hatte mal "das Vergnügen" ein Praktikum in einem Großraumbüro mit Frauen zu verbringen, die Woche hatte gereicht um da nie arbeiten zu wollen.
 
C

CrazyWoman

Guest
AW: Anonyme Bewerbung

eben, eben

nur ist es so, dass es bei guten Stellen oft eine mörderische Konkurrenz gibt. die Personalleiter müssten rund um die Uhr arbeiten, um jedem eine Chance zu geben... es geht oft gar nicht!

Es soll ja nicht JEDER ein Chance bekommen, sondern nur die, die auch qualifiziert sind :wink:

Auf meinen früheren Einspruch wurde auch noch gar nicht eingegangen, nämlich der Umkehrschluss: bei anonymer Bewerbung spielt es keine Rolle mehr, wenn der/die (unqualifizierte) Bewerber/in den Ehepartner aus Schulzeiten kennt, mit dem Bürgermeister verwandt ist, der passenden Partei angehört, usw. ... DAS wäre für mich schon ein Fortschritt.
 

solresol

Gesperrt
AW: Anonyme Bewerbung

Es soll ja nicht JEDER ein Chance bekommen, sondern nur die, die auch qualifiziert sind :wink:

hm, die anderen sieht ein echter Personalleiter gar nicht: sie sind schon in der Tonne, oder die Arbeit ist derart eckelerregend, dass man wohl jeden nehmen muss, aber dann ist man sowieso nicht so schnell so wählerisch...

Auf meinen früheren Einspruch wurde auch noch gar nicht eingegangen, nämlich der Umkehrschluss: bei anonymer Bewerbung spielt es keine Rolle mehr, wenn der/die (unqualifizierte) Bewerber/in den Ehepartner aus Schulzeiten kennt, mit dem Bürgermeister verwandt ist, der passenden Partei angehört, usw. ... DAS wäre für mich schon ein Fortschritt.

ich war in einem Unternehmen 25 Jahre tätig wo

- noch kurz bevor ich dazu kam, die Religion eine entscheidendes Kriterium war (Kto's-Kinder bekamen das Kommunionskleid vom Arbeitgeber als Kommunionsgeschenk gestellt!)

- man zuerst Leute nahm, um jeden Preis, die Verwandten schon im Betrieb (noch) hatten, und war man Bewerber in der 3. oder 4. Generation und hatte noch eine etwas zu geringen Qualifikation wurde man OFT zur (fast angrenzenden) Ingenieurschule hingeschickt! Viele Ingenieurkollegen, waren früher Mechaniker, oder Monteur zuerst wie Papa, Opa, Onkel, im Betrieb gewesen:

Was ist gegen solchen typisch deutsche Gesellschaftsanschauungen dagegen zu sagen?

Warum darf nicht mein Arbeitgeber nicht sagen können, «weiss Du, Bürgermeister, Deine Nichte, die missbraucht auch mein Telefon! oder ist immer krank usw.»

Wem kann das mein Arbeitgeber bei einem wildfremden Mensch, wie ich beispielsweise war, sagen :idea: ?

Ich verstehe vollkommen, dass er so handelte!
 
C

CrazyWoman

Guest
AW: Anonyme Bewerbung

ich war in einem Unternehmen 25 Jahre tätig wo

(...)

- man zuerst Leute nahm, um jeden Preis, die Verwandten schon im Betrieb (noch) hatten, und war man Bewerber in der 3. oder 4. Generation und hatte noch eine etwas zu geringen Qualifikation wurde man OFT zur (fast angrenzenden) Ingenieurschule hingeschickt! Viele Ingenieurkollegen, waren früher Mechaniker, oder Monteur zuerst wie Papa, Opa, Onkel, im Betrieb gewesen:

Was ist gegen solchen typisch deutsche Gesellschaftsanschauungen dagegen zu sagen?

Ich könnte wahrscheinlich heute noch in der Firma Fuß fassen, in der mein Vater über 30 Jahre in leitender Position tätig war. Ich wollte das allerdings nie. Nenn es Stolz, nenn es Dummheit: ich möchte wegen meiner Qualifikation genommen werden.
 

solresol

Gesperrt
AW: Anonyme Bewerbung

Ich könnte wahrscheinlich heute noch in der Firma Fuß fassen, in der mein Vater über 30 Jahre in leitender Position tätig war. Ich wollte das allerdings nie. Nenn es Stolz, nenn es Dummheit: ich möchte wegen meiner Qualifikation genommen werden.

es ist ganz sicher keine Dummheit, wenn Du es schaffst, eine im anderen Fall popcorn .

das Problem dabei, ist oft, dass heute viele Menschen irgend einen Beruf ergreifen, wofür es weit und breit nur begrenzte Einsatzmöglichkeiten gibt! Es ist heute gar nicht mehr so leicht geworden, den zukunftssicheren Beruf zu finden, weil die Schule viel zu viele Leute ausbilden, Ausländer mit gültigen Diplomen (aber nicht immer alle Rahmenkenntnisse aus dem gleichen Umfeld :-? ) noch zusätzlich auf dem Arbeitsmarkt drücken.

die Lösung von meinem Arbeitgeber hatte Vorteile: Er kannte den Kerl, er kannte sogar das Gebaren eines Teils seiner Familie allgemein gesehen, und wenn er einen zur Ingenieurschule schickte, dann hatte er hinterher einen passenden Arbeitsplatz dafür, und wusste genau, dieser Kerl schafft das an dieser Stelle!

ausserdem sind oft Betriebsräte, die oft ein Wort Mitspracherecht haben, nicht so begeistert von unbekannten Leuten, die entweder sich zu billig verkaufen, und damit die anderen vermeintlich in ihrem Lohnniveau gefährden, oder extravagante Ansprüche dem Betrieb stellen (ein meiner Kollegen, der vor 40 Jahren mit mir in Stuttgart arbeitete, hatte auch im Raum Düsseldorf in diesem Betrieb angefangen. Er handelte ein Heimkehrreiserecht mit vollem Flugkostenersatz aus, und flog wöchentlich während 4 Jahren von Düsseldorf nach Stuttgart! während dessen knauserte man hier und da bei den düsseldorfer Kollegen in kleinlichen Details!). alle diese Sachen bringen nur Unruhe!
 
P

pauline09

Guest
AW: Anonyme Bewerbung

(..)
Und ich arbeitete immer fast nur mit/unter Männern und hatte nie Probleme, ist mir lieber, ich hasse das ewige Rumgetrasche und die Zickereien. Und wenn die am Anfang dich beobachten, so legt sich das meist schnell wenn die merken, du bist nicht schlechter als die Kerle. Der Respekt ist dir dann sicher unter Kollegen, zumindest meine Erfahrung so gewesen. Ich hatte mal "das Vergnügen" ein Praktikum in einem Großraumbüro mit Frauen zu verbringen, die Woche hatte gereicht um da nie arbeiten zu wollen.

Ich arbeite auch lieber mit Männern. Aber hart wird es, wenn man an Alphatiere gerät, die Dich als echte Konkurrenz begreifen, Russini. Dann ist m.E. auch relativ wurscht, ob Mann oder Frau. Bei Männern fliegt das Spiel sofort auf, weil sie offener agieren und durchschaubarer, und Frauen verschanzen sich meinen Erfahrungen nach entweder hinter Zicken- oder betont pseudo-männlichem Getue (was natürlich auch auffällt). Unangenehm ist beides. Mir persönlich allerdings auch relativ wurscht, solange ich mich nicht damit arrangieren muss. Wer auf Alphatier-Gehabe pocht, braucht das - und kann es von mir aus haben.

Es soll ja nicht JEDER ein Chance bekommen, sondern nur die, die auch qualifiziert sind :wink:

Auf meinen früheren Einspruch wurde auch noch gar nicht eingegangen, nämlich der Umkehrschluss: bei anonymer Bewerbung spielt es keine Rolle mehr, wenn der/die (unqualifizierte) Bewerber/in den Ehepartner aus Schulzeiten kennt, mit dem Bürgermeister verwandt ist, der passenden Partei angehört, usw. ... DAS wäre für mich schon ein Fortschritt.

Allerdings! Aber wenn man die weiter oben verlinkten Studien ernst nimmt, zählen bsp. dazugelegte Empfehlungsschreiben bei ansonsten gleicher Qualifikation in relativ hohem Maß, um zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden. Zumindest so sehr, dass sie eine MiHiGru-bedingte (strukturelle) Benachteiligung vollauf ausgleichen. Und derartige Referenzen bekommt man nicht nur aufgrund seiner Qualifikation. Eine sozial eher inkompetente, introvertierte Natur mit hervorragender Fachkompetenz dürfte sich da lang nach der Decke strecken müssen, während andere Bewerber, die evtl. nur durchschnittlich qualifiziert sind, aber über den Vorteil einer weit verzweigten Familie mit guten Kontakten verfügen, mit so etwas absehbar stärker punkten können. Um anonyme Bewerbungsverfahren also völlig gleichwertig zu gestalten, müsste man den externe Empfehlungen von Dritten unter diesem (m.E. eher randständigen) Gesichtspunkt konsequenterweise ausschließen.
 

Aylin2009

Active Member
AW: Anonyme Bewerbung

Aylin, mach dich bitte nicht klein, denn genau das würdest du beim Vorstellungsgespräch ausstrahlen.

Das war auch eher ein Scherz.

Ich habe bei allen Bewerbungen die ich in meinem Leben geschrieben habe, sicher eine Absage-Quote von 98 Prozent - vorm Vorstellungsgespräch. Und ja sicher wird es stimmen, dass man bei vielen UNternehmen von vornherein wegen bestimmter Kriterien diskriminiert wird. Dennoch habe ich persönlich es nie versucht damit zu begründen, dass die mich jetzt bestimmt wegen meiner Hautfarbe oder wegen meines GEschlechts und/oder Alter nicht haben wollen. Das wäre mir zu einfach und zeugt in meinen Augen von einem beneidenswert hohem Selbstbewusstsein :-?
 
E

Elena

Guest
AW: Anonyme Bewerbung

Was soll ich dazu sagen ? Ich habe nach meiner langen Familienpause nur eine einzige Bewerbung geschrieben . Online, und die war erfolgreich . Muss wohl an meiner besonderen Aura liegen, die mich umgibt .:mrgreen:
 
Top