Anonyme Bewerbung

Aylin2009

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AW: Anonyme Bewerbung

Es gibt auch Untersuchungen, das man als attraktive Frau eher genommen wird, wenn man sich ohne Foto bewirbt. Bei Männern hat das weniger eine Rolle gespielt.

Hintergrund ist wohl, die meisten Personalentscheider waren Frauen und die wollten keine heißen Feger neben sich ;)

jetzt bin ich schon 3-Fach diskriminiert: jung (gebährfreudige) Frau, migrationshintergrund und attraktiv. :-?
 

solresol

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AW: Anonyme Bewerbung

Wenn du eine gute Schweisserin bist, kann ich dir vielleicht einen Job im örtlichen Klempnerbetrieb anbieten - die suchen gerade jemanden. :wink:

das war ein schlauer und weiterführender Kommentar :-?:roll: ...

soll ich nachtragen? warum hast Du nicht Kaminkehrer gesagt (sie ist schon schwarz...)! das wolltest Du doch sagen, oder?

aylin hatte Dir doch eine vernünftige und triftige Antwort gegeben, warum ziehst Du das ins Lächerliche?

(übrigens, meine Frau musste einen Baumfäller- sowie ein Schweisserlehrgang im Rahmen ihrer Ausbildung machen, und auch bestehen, und etliche Wochen in den leider Wintermonaten sich die Füsse mit einem Geometern draussen abfrieren... kommt gar nicht so selten vor!)
 

Grk..

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AW: Anonyme Bewerbung

Dass ein potenziell von Vorurteilen beeinflusster Personalverantwortlicher seine ggf. diskriminierende Entscheidung erst trifft, wenn er diesbezügliche Reize empfängt, liegt auf der Hand. Bei gleicher effektiver Diskriminierung ist unter Anwendung eines anonymen Bewerbungsverfahrens eine nach hinten verlagerte Verteilung des Ausscheidens der Bewerber zwangsläufig.

Diese Betrachtungsweise genießt in Kommentaren zu Artikeln zum Thema (fälschlicherweise) große Popularität.

Unternehmen, wollen sie auf dem Markt bestehen, handeln und denken üblicherweise nach dem Ökonomischen Prinzip bzw. Wirtschaftlichkeitsprinzip.

Beispiel: Die Suche nach Personal ist hierbei z.B. nicht dem Umstand geschuldet, dass in einer Abteilung X von der Anzahl her Y Mitarbeiter werkeln und man Personal sucht, weil Y sich etwa einsam fühlten und/oder Gesprächspartner in den Zigarettenpausen. Sondern weil ein realer betriebswirtschaftlicher Mangelzustand im Unternehmen herrscht, der ausgeglichen werden soll.

Was bedeutet das nun im Kontext?

Natürlich können dann Unternehmen ihre Bewerber erst nach dem Vorstellungsgespräch ablehnen. Aber langfristig würde dies unter Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsprinzips dem Unternehmen schaden!

Es würde bei einem anonymisierten Bewerbungsprozeß zusätzlich Zeit, Geld (knappe Ressourcen!) kosten, um weiter so nach Gutdünken handeln zu können.

Vereinfacht:

Der Personalleiter erhält von der Geschäftsführung die Aufgabe, den Mangelzustand Personal in einer bestimmten Unternehmenseinheit zu bereinigen. Nun sagt er wegen der Pflicht eines anonymisierten Bewerbungsprozeßes all denen ab, denen er nach seinen Präferenzen schon gerne bei Eingang der Bewerbungsunterlagen abgesagt hätte (z.B. keine Frauen im gebärfähigen Alter, keine Migranten, keine Senioren, keine Personen mit ansehbarer Abweichung vom Idealgewicht etc.)

Vor einer Verpflichtung eines anonymisierten Bewerbungsprozeßes hätte es sich die Personalleiterin leisten können, nach den eigenen Präferenzen abzulehnen => Arbeitgebermarkt => sehr viele qualifizierte/geeignete Bewerber auf die Stelle.

Nach Verpflichtung eines anonymisierten Bewerbungsprozeßes gäbe es eine sehr hohe Anzahl von geeigneten Bewerbern im Vorstellungsgespräch, denen man/frau am liebsten vorher abgesagt hätte, aber auf Grund einer gesetzlichen Regelung "mitschleppen" musste, um diese dann nach persönlichen Präferenzen erst später absagen zu können. Dies würde dem sonst nach dem Ökonomischen Prinzip handelnden Unternehmen deutlich mehr Verbrauch an (knapp vorhandenen) Ressourcen einhandeln.

Das ist der Grundgedanke! Bei einem Arbeitgebermarkt können Unternehmen (kurzsichtig) am längeren Hebel sonst nach Gutdünken geeignete Bewerber ausgrenzen. Gesellschaftlich führt dies jedoch zu einer Desintegration.

Da denkt sich dann eine Abiturientin: "Wieso soll ich Ingenieurwissenschaften studieren, wenn ich dann aus Altergründen/Geschlecht (Frau, Gebährfähig bis xy Lebensjahr, Unterstellung einer Schwangerschaft) keine Arbeitsmarktchancen haben werde."

Durch einen anonymisierten Bewerbungsprozeß wird dies weiterhin nicht verboten werden (wenn Personalleiter ihre Präferenzen spielen lassen wollen), aber erschwert! Es wird den Unternehmen teurer gemacht.


Diese Unternehmenskultur ist jedoch so entstanden, weil PersonalleiterInnen bei einem Arbeitgebermarkt so handeln konnten wie sie bisher durften. Dem soll langfristig mit einem anonymisierten Bewerbungsprozeß entgegengesteuert werden. Wenn unter einer teuren Personalsuche plötzlich geeignete Stellenbewerber (z.B. Dipl.-Ing.: Frau, Mann über 55 oder Migrant etc.) nicht mehr kategorisch aussortiert werden, wird es auch zu Änderungen in den Mitarbeiterzusammensetzungen führen.

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In vielen Großunternehmen wird schon auf eine gewisse Zusammensetzung geachtet. Aber nicht jede(r) kommt in einem dieser vielen Großunternehmen unter.
 
E

Elena

Guest
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das war ein schlauer und weiterführender Kommentar :-?:roll: ...

soll ich nachtragen? warum hast Du nicht Kaminkehrer gesagt (sie ist schon schwarz...)! das wolltest Du doch sagen, oder?

aylin hatte Dir doch eine vernünftige und triftige Antwort gegeben, warum ziehst Du das ins Lächerliche?

(übrigens, meine Frau musste einen Baumfäller- sowie ein Schweisserlehrgang im Rahmen ihrer Ausbildung machen, und auch bestehen, und etliche Wochen in den leider Wintermonaten sich die Füsse mit einem Geometern draussen abfrieren... kommt gar nicht so selten vor!)

Ist ja richtig spannend dein Familienleben ....:wink: Nein , das ist nicht böse gemeint . Ich bin wirklich sehr beeindruckt davon. :)
 

solresol

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AW: Anonyme Bewerbung

Siehste, was die "diskriminierten" wirklich brauchen, sind keine anonymen Bewerbungen sondern Quoten :twisted:

nein, sie brauchen, Aylin, eine Änderung sogar im Kopf von einem Meiningomann!

ich habe eine (Internet-)Freundin seit Jahren, die obere Beamtin in Frankreich ist, obwohl sie Gitana, ja Zigeunerin aus dem Stamm der andalusischen Gitanos ist. Durch Geburt wie viele wurden ihre Eltern und sie Franzosen, und sie ist Französin ohne wenn und aber und hat Abi und eine guter Weiterbildung und ist nunmal ja wie irgendein anderer Franzose eine Beamtin, die sogar in die Dienstleiter vorankam. Ihr selbstausgesuchtes Pseudo war «Canelle» (Zimtstange) was Auskunft über ihre Hauptfarbe geben soll :wink: ... Vor 4 Jahren wurde der gesamte Garten ihrer Schwester

mit Benzin übergossen und trotz Anwesenheit der Kleinkinder im Haus angezündet!

was willst Du in so einer Gesellschaft mit Deinen Quoten, Zwangsmassnahmen, tun pinocchio ?
 
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