AW: Anonyme Bewerbung
Und das sehe ich nicht so. Ich finde die Frage, ob jemand als Person ins Unternehmen passt, wichtiger als die bloße Qualifikation.
Ich finde Deine Herleitung auch etwas konstruiert... es geht ja hier um Fälle, wo potentiell PASSENDE Bewerber wegen Herkunft oder Geschlecht nicht eingeladen werden. Herkunft ist hier durch "ausländischer Name" begründet, wobei in meinem Haus russiche Schmidts wohnen und im Nebenhaus ein Deutscher der nicht weiß, woher er seinen italienisch klingenden Nachnamen überhaupt hat! Klar, ein Rechtsradikaler Chef wird ihn so oder so nicht einstellen, aber das ist ja wohl eher die Ausnahme.
Bei Geschlecht geht es ja bei den Personalern im Vorhinein weniger darum, wer sich mit wem versteht - sondern, überspitzt gesagt, dass Frauen im gebärfähigen Alter beispielsweise unterstellt wird, dass sie jahrelang zu Hause bleiben (obwohl: keine Frau die bei Trost ist, wird im Vorstellungsgespräch vom Kinderwunsch plappern!). Ich kenne karrieregeile Frauen, die nie Kinder haben wollen und fürsorgliche Männer, die Elternzeit nehmen. Ich kenne ungebildete Frauen sowohl unter den hübschen Blondinen genauso wie unter den als oft "faul und gemütlich" betitelten "Dicken"... usw und so fort! Ich hab eine Bekannte, die mit sehr viel Erfolg in einer Männerdomäne (Maler&Lackierer) tätig ist und die Kollegen mögen sie. Ob der Personalchef die Kollegen vorher überhaupt nach ihrem (Vor-)Urteil gefragt hat, weiß ich nicht. Ich denke, sie hatte das Glück, beim Vorstellungsgespräch persönlich überzeugen zu DÜRFEN. Und dahin muss man wie gesagt erst mal kommen!