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Pit 63
Guest
Meiner Erfahrung nach sagen das eigentlich alle aber es trifft bei den Wenigsten zu. Die meisten unterliegen zumindest unbewusst den Reflexen des "völkischen Denkens", d. h. sie beurteilen bzw. bewerten gesellschaftliche Sachverhalte auf der Grundlagen von kollektiven, also überpersönlichen Ideen und Vorstellungen. Das führt zur Verallgemeinerung durch Annahme bestimmter positiver oder negativer Rollenbilder aufgrund der angenommenen kollektiven Merkmale. Abgesehen von der allgegenwärtigen Konditionierung ist das schon deshalb natürlich, weil das Gehirn im natürlichen Lernprozess verallgemeinert. Medien und selektive Wahrnehmung tun ein übriges.Irgendwie sind diese Reflexe bei mir verkümmert, oder waren nie vorhanden....
Dem völkischen oder gruppenspezifischen Denken unterliegt nicht nur der mainstream sondern auch die sog. Alternativen. Bei letzteren findet sich das völkische Denken dann meistens mit umgekehrten Vorzeichen. Da sind auf der einen Seite die dummen u/o bösen Deutschen, auf der anderen Seite die unschludigen armen oder verfolgten Ausländer, die nach Deutschland kommen. Von dieser Betrachtungsweise muss man sich mE nach freimachen. Ich tue das zumindest.
Wem das zu egoistisch oder herzlos erscheint, sollte sich ein paar Dinge klar machen. Erstens liegen solche moralischen Bewertungen im Auge des Betrachters. Zweitens gibt es viele Formen von Egoismus- die Menschen wollen ganz einfach unterschiedliche Dinge. Drittens ist staatlich erzwungene Hilfe auch eine Form der Gewalt, die wiederum Gegengewalt erzeugt. Viertens ist es kontraproduktiv, Konflikte im Ausland (oft sogar mit eigener Beteiligung) durch Einwanderung lösen zu wollen. Schliesslich erinnere ich an das alte Sprichwort: Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten.
Zuguterletzt: Solange es souveräne Nationalstaaten gibt, hat man sich aus den Angelegenheiten anderer Länder strikt herauszuhalten. Für die notorisch missachtete staatliche Unabhängigkeit anderer Länder sollte man sich stark machen. Kein Soldat eines Landes hat in einem anderen Land etwas zu suchen- kein Einziger. Wenn die heutige zwischenstaatliche Machtpolitik aufhört, löst sich das Flüchtlingsproblem im wesentlichen von selbst.
Und wenn gut situierten Völkern mehrheitlich ernsthaft an Verbesserungen für die Menschen in anderen Ländern gelegen ist (also nicht nur so getan wird), dann können sie die angestrebten Verbesserungen positiv nur durch eine an entsprechende Zugeständnisse geknüpfte Kooperation erreichen, nicht durch machtpolitische Einflussnahme und auch nicht durch die Aufnahme von Menschen aus diesen Ländern.
Das GG regelt in Deutschland das Asylrecht, darüber hinaus kann es gezielte Einwanderungspolitik geben. Mehr ist dazu aus meiner Sicht eigentlich nicht zu sagen. Deshalb halte ich grundsätzlich Widerstand in Deutschland gegen die Aufnhame von Zuwanderern oder Flüchtlingen ebenso für berechtigt wie Zuspruch. Ich fange deshalb nicht an, die Moralkeule auszupacken oder Aufnahmegegner als Nazis/dumme Rechte abzuwerten. Das ist nicht nur sinnlos, es bringt auch nichts. Da ich mit Ausländern und Deutschen gleichermassen auskomme, ist es mir persönlich ausserdem egal, wer da jetzt vielleicht noch woher kommt und wer nicht.