Schon klar das Vermieter herunter gekommene Häuser vermieten. Mieten muß sie aber keiner (...)
Seufz. Hast du schon mal versucht, Obdachlose und/oder Geflüchtete bei der Wohnungssuche zu unterstützen? Da machen ganz viele von vornherein die Tür zu. Oder behaupten, die Wohnung sei schon vermietet, obwohl das nicht stimmt (sieht man u.a. daran, dass sie weiterhin angeboten wird). Manchmal spielt auch das Jobcenter nicht mit (Stichwort Mietobergrenzen, Quadratmeterzahl) oder es findet sich schlicht gar nichts. Und wenn ein Familienvater, der Frau und Kind dank FZF endlich wiedersehen darf, mit seinem traumatisierten Kind nicht schon wieder (übergangsweise) in eine ihm eigentlich nicht mehr zustehende Gemeinschaftsunterkunft ziehen will, bleibt ihm unter Umständen nichts anderes übrig, als so ein überteuertes Loch zu mieten.
Ihr bringt mir immer viel zu schnell die Argumente die Anderen die Schuld geben. Vermieter, die Abrißhäuser vermieten, die an Stadtwerke und Müllabfuhrunternehmen kein Geld mehr zahlen. usw. Schon mal daran gedacht das der Vermieter das aus seiner eigenen Tasche zahlen muß wenn seine Mieter ihren Anteil nicht zahlen? Das würdet ihr dann wohl auch nicht tun.
Vermieter, die für 12 (in Worten: zwölf) Quadratmeter 550 Euro kassieren und das Geld bombensicher von Kommunen und Jobcentern bekommen, hast du wirklich nicht auf der Rechnung? Noch mehr haarsträubende Beispiele:
https://www.shz.de/regionales/schle...-geschaeftsmodell-fluechtling-id13957997.html
Und Weitere:
https://www.stern.de/wirtschaft/news/fluechtlinge--das-geschaeft-mit-den-unterkuenften-6369152.html
Btw, ich kann das nicht nur durch Beobachtungen der letzten Jahre gut nachvollziehen.
Gleich nach der sog. "Wende" musste ich ein Weilchen in Ostdeutschland arbeiten und, weil plötzlich auch viele andere Wessis dort Wohnraum suchten, aber nichts Offizielles fanden und nur schwarz mieten konnten, wenn sie nicht im Hotel lebten, alle paar Wochen umziehen. Top of the Pops (im Negativen) war ein privat vermietetes kleines Dachzimmerchen mit zweiflammiger Kochplatte und winzigem Waschbecken ohne Dusche für sage + schreibe 600 Mark. D-Mark, versteht sich. Duschen bei den im selben Haus lebenden Vermietern? Für den Wucherpreis? Nöpp, wollten sie nicht. Also habe ich mich mit Katzenwäschen begnügt und mir alle paar Tage den Luxus einer Badewanne im städtischen Schwimmbad gegönnt. Kostenpunkt: 1 DDR-Mark. Und ich glaube nach wie vor nicht, dass die Raffgier meiner damaligen Zimmervermieter an mir gelegen hat. Es war auch keineswegs so, dass ich üppig verdiente. Es gab schlicht nix anderes. Beziehungsweise: was anderes fand sich erst später. Für Leute wie mich, Wessis.
"Die haben's ja."
Insofern kenne ich das Problem und weiß, wozu profitorientierte Leute fähig sind, wenn sie erstmal mitkriegen, dass andere wirklich dringend ein Dach überm Kopf brauchen. Leider bestätigt sich das immer wieder. Der Kern des Problems ist m.E. der verbreitete Mangel an Sozialwohnungen.